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Balanced Scorecard (BSC)
Lexikon zur öffentlichen Haushalts- und Finanzwirtschaft
Balanced Scorecard (BSC)
Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein 1992 von Kaplan und Norton entwickeltes Instrument zur effektiven Strategieumsetzung.
Das Konzept dient folglich primär Führungskräften.
Charakteristisch für die Balanced Scorecard ist, dass sie sich nicht wie traditionelle Ansätze auf finanzielle Aspekte beschränkt,
sondern vielmehr zusätzlich auch Bereiche wie z.B. Kunden, Prozesse und Mitarbeiter betrachtet.
In der Regel umfasst die Balanced Scorecard folgende vier Perspektiven:
Die Finanzperspektive betrachtet finanzielle Aspekte, wie z.B. die Kosten.
Die Kunden-/Bürgerperspektive bezieht kunden-/bürgerbezogene Aspekte ins Entscheidungskalkül ein. Ein Beispiel ist die Betrachtung der Kunden- bzw. Bürgerzufriedenheit.
Die Prozessperspektive betrachtet vor allem den Bereich der Verbesserung von Effektivität und Effizienz in den Geschäfts- bzw. Verwaltungsprozessen.
Die Potenzialperspektive beinhaltet primär langfristige Aspekte, die der nachhaltigen Entwicklung der betrachteten Organisation dienen, wie z.B. die Fortbildung der Mitarbeiter.
Die Balanced Scorecard muss sich jedoch nicht notwendigerweise auf die oben dargestellten vier Perspektiven beschränken.
Vielmehr ist eine individuelle Ausgestaltung der Balanced Scorecard möglich.
Für jede der Perspektiven werden grundsätzlich ein bis zwei
strategische Ziele sowie entsprechende
Kennzahlen formuliert.
Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass eher wenige, dafür aber steuerungsrelevante Kennzahlen formuliert werden.
Ebenso sollten die Kennzahlen an den strategischen Zielen ausgerichtet sein, um den Grad der Zielerreichung messen zu können.
Als Faustregel gilt, dass die Gesamtzahl der Kennzahlen in der Balanced Scorecard 20 nicht überschreiten sollte.
Kern der Balanced Scorecard ist darüber hinaus, dass die
Ziele und Kennzahlen nicht isoliert voneinander
optimiert werden. Vielmehr soll das gesamte Ziel- und Kennzahlensystem bei der Entscheidungsfindung betrachtet werden,
um stets die Auswirkungen der Entscheidung auf alle Ziele und Kennzahlen zu betrachten. Da es hierbei zu Zielkonflikten
kommen kann, ist ein Abwägen unter Berücksichtigung aller Perspektiven von Nöten.
Ein alternativer Ansatz zur Strategieformulierung und -umsetzung ist das Konzept der
KGSt-Zielfelder.
Dieses Modell wurde insbesondere für Kommunen entwickelt.
Siehe auch:
- Zitate für Haushaltsreden zum Thema "Ziele | Zielerreichung"
- Zitate für Haushaltsreden zum Thema "Steuerung | Führung"
- Blog-Einträge zum Thema "Verwaltungssteuerung"
- Artikel von HaushaltsSteuerung.de zum Thema "Haushaltssteuerung"
- Aufsätze zum Thema "Steuerung & Kontrolle"
- Vorträge/Präsentationen zum Thema "Steuerung & Kontrolle"
Blog-Einträge zum Thema:
- Strategische Ziele deutscher Kommunen im Bereich der Finanzen (Blog-Eintrag vom 15.4.2016)
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