Kontakt  |  Sitemap  |  Impressum/Datenschutz
Startseite
Weblog
Themen
Lexikon
Akteure
Literatur
Über HaushaltsSteuerung.de
  Lexikon
  » Fachbegriffe von A bis Z
HaushaltsSteuerung.de » Lexikon » E » EDA-Kosten

Lexikon zur öffentlichen Haushalts- und Finanzwirtschaft


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


EDA-Kosten

Unter EDA-Kosten (auch: eh-da-Kosten) versteht man umgangssprachlich einen bestehenden (jedoch ungenutzten) Ressourcenverbrauch, der kurzfristig nicht abbaubar ist und folglich "sowieso anfällt" (d.h. "eh da" ist). Bedingt durch die kurzfristige Nicht-Abbaubarkeit dieses Ressourcenverbrauchs, kann dieser einem anderweitigen, bisher nicht eingeplanten Verwendungszweck zugeführt werden, da dadurch kurzfristig keine zusätzlichen Kosten verursacht werden.

EDA-Kosten können z.B. sein:
- ungenutzte Sachmittel (z.B. Räumlichkeiten, Raumausstattung)
- ungenutzte Arbeitszeit bei fest angestellten Personen

In der Praxis wird das Argument der EDA-Kosten oftmals dazu genutzt, zu begründen, weshalb eine bestimmte Aufgabenwahrnehmung (z.B. Erbringung einer bisher auf ehrenamtlicher Basis erbrachten Leistung durch die Verwaltung) oder Maßnahme keine zusätzlichen Kosten begründet, sondern lediglich zusätzlichen Nutzen stiftet, da sie ausschließlich ungenutzte Ressourcenverbräuche in Anspruch nimmt. Dies trägt in der kurzen Frist zu einem verbesserten Ressourceneinsatz bei. Nichtsdestotrotz ist die Argumentation über EDA-Kosten längerfristig gefährlich, da die vorhandenen (aber ungenutzten) Kapazitäten mittel- bis langfristig durchaus abbaubar sind. Sobald die einstmals mit EDA-Kosten begründete Aufgabenwahrnehmung einmal etabliert ist, ist es in der Regel schwierig, diesen Status Quo zurückzubauen. Im Laufe der Zeit kann sich in einer Verwaltung somit ein stetig wachsender Pool an freiwilligen Leistungen ansammeln, die nicht zum Kernaufgabenbereich der betreffenden Gebietskörperschaft zu zählen sind. Da die neuen Leistungen teilweise auch bei Stellenneubesetzungen in die neue Stellenbeschreibung übernommen werden ("die Aufgabe haben wir 'schon immer' hier erbracht"), kann das Argument von EDA-Kosten somit letztlich dazu führen, dass langfristig immer neue fixe Kosten angesammelt werden. Dieser eigentlich "unnötige" Aufwand belastet folglich langfristig den Ergebnishaushalt und den (doppischen) Haushaltsausgleich.

Haushaltskonsolidierung in Kommunen - 4. Auflage - Gnädinger/Burth
Haushaltskonsolidierung in Kommunen
Autoren: Marc Gnädinger, Andreas Burth

Erich Schmidt Verlag
4. Auflage (2021)

ISBN: 978-3-503-20082-5
Seiten: 344
Preis: 44 Euro

Inhaltsverzeichnis

Bestellen: Amazon | Thalia | Erich Schmidt Verlag


©  Andreas Burth, Marc Gnädinger