Unter dem Begriff der Gefahren der
Staatsverschuldung fasst man die potenziellen negativen Folgen der
Verschuldung des Staates (Bund, Länder, Kommunen, Sozialversicherung; ggf. inkl.
Ausgliederungen). Die negativen Auswirkungen/Gefahren der Staatsverschuldung können hierbei sowohl den Staat selbst als auch sonstige Personen und Organisationen im In- und Ausland betreffen.
Im Hinblick auf die Gefahren der Staatsverschuldung ist anzumerken, dass selbige hochgradig vielschichtig sind. Es ist daher kaum möglich, eine abschließende, vollständige Liste aller potenziellen Gefahren der Staatsverschuldung anzufertigen. Mögliche Gefahren sind zum Beispiel:
Hohe
Staatsschulden bergen die Gefahr, dass in- und ausländische Investoren ihr Vertrauen in einen Wirtschaftsstandort verlieren
Da die
Gläubiger von Staatsschulden häufig selbst bereits vermögend sind und durch die aus den Staatsschulden generierten Zinseinnahmen weiteres Vermögen ansammeln können, kann es bei aufgrund staatlicher Verschuldung zu einer Umverteilung von Einkommen und Vermögen "von unten nach oben" kommen
Der
Zinseszinseffekt kann dazu führen, dass sich die Staatsverschuldung aus sich selbst heraus nährt
(Schuldenspirale)
Durch die Nachfrage des Staates nach
Krediten können die Zinssätze für den Staat sowie auch die Bürger und Unternehmen steigen; die private Nachfrage nach Krediten wird durch die öffentliche Nachfrage verdrängt, wodurch das private Investitionsvolumen abnimmt
Eventuell versucht der Staat bzw. die Zentralbank des Staates die Schulden durch
Inflation zu entwerten; Folge ist, dass Gläubiger/Sparer schleichend enteignet werden
Der finanzielle Handlungsspielraum in künftigen
Haushaltsjahren wird durch den zunehmenden
Schuldendienst eingeschränkt; das
Abgabenniveau steigt, das staatliche Leistungsniveau sinkt
Sofern die staatliche Verschuldung ein nicht mehr tragfähiges Niveau erreicht, kann es zur
Staatsinsolvenz kommen