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Lexikon zur öffentlichen Haushalts- und Finanzwirtschaft


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Ressourcenverantwortung, dezentrale

Der Begriff der dezentralen Ressourcenverantwortung beschreibt die Delegation der Verantwortung für öffentliche Ressourcen (Personal, finanzielle Mittel, Informationen etc.) von den Querschnittsbereichen (z.B. Personalverwaltung, Finanzverwaltung) an einzelne, dezentrale Verwaltungseinheiten/Fachbehörden (z.B. Kulturamt, Sozialamt, Jugendamt). In diesem Sinne geht die dezentrale Ressourcenverantwortung weiter als die reine Input-Budgetierung, welche lediglich die Verantwortung für die finanziellen Mittel überträgt.

Die Übertragung der Ressourcenverantwortung auf dezentrale Verwaltungseinheiten hat zur Folge, dass damit sowohl die Ressourcen- als auch die Fachverantwortung bei den dezentralen Einheiten liegt (integrierte Fach- und Ressourcenverantwortung). Dies führt im Ergebnis zu klareren Verantwortlichkeiten als bei einer geteilten Fach- und Ressourcenverantwortung, da die (Gesamt-)Verantwortung für den Fachbereich nicht mehr zwischen der Facheinheit und der Querschnittseinheit hin- und hergeschoben wird, sondern eindeutig bei der Facheinheit zu verorten ist. Die Steuerung der dezentralen Facheinheiten erfolgt im System der dezentralen Ressourcenverantwortung über Kontrakte, welche die Facheinheiten mit der jeweils übergeordneten Einheit abschließen (z.B. Kontrakt zwischen Produktbereichs- und Produktgruppenverantwortlichem). Zur Erreichung der im Kontrakt definierten Ziele wird der jeweiligen Facheinheit ein Globalbudget bereitgestellt, welches sie weitestgehend frei zur Erstellung der betreffenden öffentlichen Leistungen bewirtschaften kann. Die Kontrolle der Facheinheiten erfolgt über ein institutionalisiertes Controlling und Berichtswesen.

Idealtypischerweise geht das zuvor beschriebene Kontraktmanagement im Rahmen der dezentralen Ressourcenverantwortung mit einer Steuerung über den Output und den Outcome einher (anstatt einer Inputsteuerung). Ohne eine parallele Steuerungserneuerung hat die dezentrale Ressourcenverantwortung lediglich den Charakter einer Sparstrategie, was zur Folge haben kann, dass die politische Steuerung eher erschwert als verbessert wird.

Mit der Einführung einer dezentralen Ressourcenverantwortung ist die Erwartung verknüpft, dass sich hieraus v.a. klarere Verantwortlichkeiten, die Schaffung von mehr Transparenz, ein wirtschaftlicherer und effektiverer Ressourceneinsatz, der Abbau unnötiger Schnittstellen und die Etablierung wettbewerbsähnlicher Strukturen ergeben.

Siehe auch:
- Blog-Einträge zum Thema "Verwaltungssteuerung"
- Aufsätze zum Thema "Steuerung & Kontrolle"
- Vorträge/Präsentationen zum Thema "Steuerung & Kontrolle"


©  Andreas Burth, Marc Gnädinger