Eine Schuldenuhr ist ein Zähler, der den fiktiven, aktuellen
Schuldenstand
eines Gesamtstaates, einer Gruppe von
Gebietskörperschaften
(z.B. Summe der 16 Länder) oder einer einzelnen Gebietskörperschaft
(z.B. eines Landes oder einer Stadt) darstellt und deren Betrag i.d.R. im Sekundentakt aktualisiert
(erhöht bzw. gesenkt) wird. Die Aktualisierung des Schuldenstandes erfolgt hierbei i.d.R. in Höhe einer konstanten
Rate (z.B. bestimmter Eurobetrag pro Sekunde), die in größeren Zeitabständen (z.B. jährlich) an neue Plandaten angepasst wird.
Zusätzlich zum Gesamtschuldenstand sowie der
Veränderungsrate werden in einigen Schuldenuhren auch die
Schulden je Einwohner angezeigt.
Schuldenuhren zeigen grundsätzlich nur einen fiktiven Schuldenstand zum aktuellen Zeitpunkt an, da sie einen gleichmäßigen
Anstieg/Rückgang der Schulden implizieren, der jedoch nicht der Realität entspricht. Vielmehr steigt bzw. fällt die
Verschuldung i.d.R. sprunghaft oder bleibt über mehrere Tage nahezu konstant (z.B. vom 24.12. bis 26.12.).
Auch sei darauf hingewiesen, dass Schuldenuhren grundsätzlich auf Plandaten basieren. Diese Plandaten sind naturgemäß ungenau.
Der tatsächliche Stand der deutschen
Staatsverschuldung wird rückwirkend zum 31.12. des betreffenden Jahres vom Statistischen Bundesamt errechnet und im Rahmen der
Schuldenstatistik veröffentlicht.
Ungeachtet ihrer faktischen Ungenauigkeit in der Anzeige des exakten Schuldenstandes erfüllen Schuldenuhren einen wichtigen
Zweck, indem sie die Richtung und die durchschnittliche Veränderung der Verschuldung in einfacher und auch für Laien verständlicher
Form visualisieren.
Eine Sonderform der Schuldenuhr ist die
Entschuldungsuhr. Bei der Entschuldungsuhr handelt es sich um eine Schuldenuhr, die mit dem
Ziel der kompletten
Entschuldung
(Schuldenfreiheit) verknüpft ist.