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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Bruttoinlandsprodukt der Jahre 2014 und 2015 in Deutschland im Ländervergleich

Bruttoinlandsprodukt der Jahre 2014 und 2015 in Deutschland im Ländervergleich
7. April 2016  |  Autor: Andreas Burth



Die Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft stellt eine wichtige Rahmenbedingung für haushaltspolitische Entscheidungen dar. Dies gilt gleichermaßen für Bund, Länder und Kommunen in Deutschland. Die Wirtschaftskraft hat beispielsweise Einfluss auf die Höhe der Steuereinnahmen des Staates und damit auch auf die verfügbaren Finanzvolumina. Ebenso wird die Höhe der staatlichen Ausgaben u.a. durch die wirtschaftliche Entwicklung determiniert (z.B. Volumen der Sozialausgaben). Gemessen wird die Wirtschaftskraft üblicherweise anhand des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das BIP umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode (z.B. ein Jahr) produzierten Waren und Dienstleistungen.

Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben am 31.3.2016 und 5.4.2016 neue Daten zum Bruttoinlandsprodukt der 16 Bundesländer publiziert. Sie ermöglichen zum einen Ländervergleiche auf nominaler Grundlage (d.h. zu jeweiligen Preisen). Zum anderen sind auch Ländervergleiche zum preisbereinigten Wirtschaftswachstum möglich. Derartige Vergleiche sollen im vorliegenden Beitrag durchgeführt werden. Betrachtet werden die Jahre 2014 und 2015.

Im Ländervergleich zeigt sich, dass die beiden westdeutschen Stadtstaaten Hamburg und Bremen das höchste nominale Pro-Kopf-BIP in den Jahren 2014 und 2015 haben. Dieses Ergebnis überrascht allerdings wenig, da es sich bei den Stadtstaaten um bevölkerungsstarke Städte handelt. Auch in den Flächenländern sind die größeren Städte (z.B. die kreisfreien Städte) überdurchschnittlich wirtschaftsstark, während der weniger dicht besiedelte Teil der Flächenländer (z.B. der kreisangehörige Raum) tendenziell eine geringere Wirtschaftskraft aufweist. BIP-Vergleiche zwischen Flächenländern und Stadtstaaten unterliegen in diesem Sinne gewissen Limitationen.

Daten zum Bruttoinlandsprodukt der einzelnen kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. unter folgendem Link.

» Rankings über das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt der kreisfreien Städte und
    Landkreise in Deutschland, Blog-Eintrag vom 30. Januar 2016

    Autor: Andreas Burth

Unter den Flächenländern ist das Land Bayern im Jahr 2015 das wirtschaftsstärkste Land (43.272 Euro je Einwohner). Es folgen das Land Hessen mit 43.231 Euro je Einwohner und das Land Baden-Württemberg mit 42.988 Euro je Einwohner. Im Jahr 2014 war Hessen noch das wirtschaftskräftigste Flächenland.

Im Ost-West-Vergleich fällt auf, dass noch kein ostdeutsches Flächenland das Niveau eines westdeutschen Flächenlandes erreicht hat. Das höchste nominale Pro-Kopf-BIP in den neuen Flächenländern hat im Jahr 2014 das Land Sachsen mit 27.781 Euro je Einwohner. Das alte Flächenland mit dem geringsten nominalen Pro-Kopf-BIP ist im Vergleich dazu das Land Schleswig-Holstein mit 30.242 Euro je Einwohner. Das wirtschaftsschwächste ostdeutsche Flächenland ist 2015 das Land Mecklenburg-Vorpommern (24.932 Euro je Einwohner).

Wirtschaftskraft: Ländervergleich über die Höhe des nominalen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts der 16 Bundesländer in Deutschland in den Jahren 2014 und 2015 (in Euro je Einwohner)

Neben dem aktuellen Niveau der Wirtschaftskraft ist auch ein Blick auf deren Veränderung interessant. Möglich ist es dabei, das Bruttoinlandsprodukt einer Preisbereinigung zu unterziehen (reales Wirtschaftswachstum) oder diese Preisbereinigung zu unterlassen (nominales Wirtschaftswachstum). Im Folgenden wird der Variante der Preisbereinigung gewählt.

Bei der preisbereinigten Veränderung des Bruttoinlandsprodukts werden jeweils Vorjahresvergleiche durchgeführt. Konkret wird in Abbildung 2 untersucht, in welchem Maße die Wirtschaftskraft des Jahres 2014 im Vergleich zum Vorjahr (2013) prozentual gewachsen ist (grauer Balken). Ferner wird in Abbildung 2 analysiert, welches prozentuale Wachstum die Wirtschaftskraft im Jahr 2015 im Vergleich zum Jahr 2014 vorweist (blauer Balken).

Im Vergleich der Jahre 2013 und 2014 berichtet die Statistik für Hessen die höchste reale Wachstumsrate (2,4 Prozent). Auf Platz 2 liegen Sachsen und Berlin mit 2,1 Prozent. Für Sachen-Anhalt ist als einziges Bundesland ein negativer Wert zu beobachten (-0,4 Prozent).

Das höchste reale Wirtschaftswachstum im Jahr 2015 (im Vergleich zum Vorjahr) weisen die Länder Baden-Württemberg (3,1 Prozent) und Berlin (3,0 Prozent) aus. Am geringsten fällt das Wachstum in Nordrhein-Westfalen (-0,0 Prozent) und Sachsen-Anhalt (0,1 Prozent) aus. Nordrhein-Westfalen liegt dabei sogar minimal im negativen Bereich.

Wirtschaftswachstum: Ländervergleich über die Höhe des preisbereinigten, realen Wachstums des Bruttoinlandsprodukts der 16 Bundesländer im Vergleich zum Vorjahr für die Jahre 2014 und 2015 (in Prozent)

Weitere Analysen zur Wirtschaftskraft Deutschlands sind auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über nachfolgenden Link abrufbar.

» Blog-Einträge zum Thema "Bruttoinlandsprodukt (BIP)"
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger