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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Entwicklung der Schuldenquote der Schweiz seit 1990

Entwicklung der Schuldenquote der Schweiz seit 1990
31. Mai 2016  |  Autor: Andreas Burth



Zuletzt sind die Schweizer Staatsschulden vor etwa anderthalb Jahren im Weblog von HaushaltsSteuerung.de analysiert worden (siehe Link). Abgedeckt wurden dabei die Jahre 1990 bis 2012. Inzwischen sind auch Daten bis 2014 verfügbar. Dies zum Anlass nehmend, behandelt der vorliegende Beitrag die Entwicklung der Schweizer Staatsverschuldung in den Jahren 1990 bis 2014, wobei auch eine Differenzierung nach Ebenen/Teilsektoren vorgenommen wird.

» Entwicklung der Höhe der Staatsverschuldung der Schweiz, Blog-Eintrag vom
    28. November 2013

    Autor: Andreas Burth

Mit Ebenen/Teilsektoren sind konkret der Bund, die Kantone, die Gemeinden und die Sozialversicherungen angesprochen. Die verwendeten Daten sind dem Onlineangebot des Bundesamtes für Statistik der Schweiz entnommen worden. Sie umfassen Werte zur Höhe der Schuldenquote. Die Schuldenquote bezeichnet die Staatsverschuldung in Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der Schuldenstand wird vom Bundesamt für Statistik in Anlehnung an die Abgrenzung der Staatsverschuldung nach Maastricht-Vertrag bestimmt und deckt damit den Sektor Staat ab. Statt des Begriffs des Sektors Staat wird in Deutschland häufig auch die Bezeichnung "öffentlicher Gesamthaushalt" verwendet. Beide Begriffe sind synonym.

Die Schulden des Gesamtstaats sollen nach Maastricht-Vertrag die Schwelle von 60 Prozent des nominalen BIP nicht überschreiten. Da die Schweiz weder Mitglied der Eurozone noch Mitglied der Europäischen Union ist, entfaltet diese Regelung für die Schweiz allerdings keine unmittelbare Wirkung. Die 60-Prozent-Schwelle kann jedoch auch für die Schweiz als allgemeine Referenzgröße genutzt werden.

Neben Werten zum Gesamtstaat werden auch die Schulden des Bundes, der Kantone, der Gemeinden und der Sozialversicherungen in der unten aufgeführten Tabelle berichtet. Zu beachten ist dabei, dass die Summe der vier Ebenen/Teilsektoren i.d.R. nicht exakt den Wert des Gesamtstaats ergibt. Der Grund hierfür ist, dass der Wert des Gesamtstaats um Doppelzählungen zwischen den öffentlichen Haushalten bereinigt ist. Die (bereinigte) Staatsverschuldung nach Maastricht-Vertrag fällt daher zumeist leicht niedriger aus als die (unbereinigte) Summe der Schulden von Bund, Kantonen, Gemeinden und Sozialversicherungen.

Für das Jahr 2014 ist beim Gesamtstaat eine Schuldenquote von 34,71 Prozent des nominalen BIP festzustellen. Damit hat sich die Schuldenquote im dritten Vorjahresvergleich in Folge erhöht. Den Höchststand im Betrachtungszeitraum erreicht die Schuldenquote des Gesamtstaats im Jahr 1998 mit 51,61 Prozent des nominalen BIP. Ebenfalls über 50 Prozent des nominalen BIP liegt sie in den Jahren 2002, 2003 und 2004. Interessant ist die Beobachtung, dass die Schweiz ihre Schuldenquote auch in den Jahren der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise (d.h. insbesondere 2009 und 2010) weiter reduziert hatte (während in dieser Zeit die Verschuldung in den meisten anderen europäischen Staaten deutlich angestiegen ist).

Der Bund ist in allen Jahren die Ebene mit der höchsten Verschuldung, wenngleich die Gemeinden zu Beginn des Betrachtungszeitraums eine ähnliche Schuldenquote aufweisen. Zu beachten ist im Kontext von ebenen-/teilsektorenübergreifenden Vergleichen allerdings, dass diese i.d.R. nur eingeschränkt aussagekräftig sind, da die Ebenen/Teilsektoren jeweils unterschiedliche Aufgabenportfolios haben. Aus den unterschiedlichen Aufgaben resultieren abweichende Einnahmemöglichkeiten und Ausgabenotwendigkeiten sowie letztlich auch heterogene Schuldenniveaus.

Entwicklung der Schuldenquoten von Bund, Kantonen, Gemeinden und Sozialversicherung in der Schweiz in Anlehnung an die Schulden-Abgrenzung des Maastricht-Vertrags für die Jahre 1990 bis 2014

Ergänzende Datenanalysen zu den Schweizer Staatsfinanzen sind auf HaushaltsSteuerung.de beispielsweise über folgenden Link abrufbar.

» Staatsfinanzen der Schweiz: Einnahmen, Ausgaben und Defizit/Überschuss im
    Zeitvergleich, Blog-Eintrag vom 25. April 2016

    Autor: Andreas Burth

Weiterführende Informationen zu den Finanzen der EU-Mitgliedsstaaten sind z.B. auf nachfolgenden Seiten verfügbar.

» Schuldenuhren der EU-Mitgliedsstaaten
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Staatsverschuldung in der Europäischen Union (EU)
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger