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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Extremwerte bei der hessischen Kommunalverschuldung zum 31.12.2014

Extremwerte bei der hessischen Kommunalverschuldung zum 31.12.2014
31. Juli 2015  |  Autor: Marc Gnädinger



Das Hessische Statistische Landesamt hat am 17.6.2015 die einzelgemeindlichen Daten zur Kommunalverschuldung in Hessen für den 31.12.2014 online zugänglich veröffentlicht. Berücksichtigt wurden dabei ausschließlich die Kernhaushalte, d.h. explizit nicht additiv die aus den Kernhaushalten ggf. ausgelagerten Schulden. Obgleich für die Frage generationengerechten Wirtschaftens zunächst die Frage nach dem dauerhaften Ausgleich des ordentlichen Ergebnisses (inkl. Finanzerträge und -aufwendungen) und nicht die Verschuldung (Teile davon) im Fokus stehen, lassen sie Daten interessante Rückschlüsse zu.

» Schulden der Kernhaushalte der hessischen Gemeinden und Gemeindeverbände am
    31.12.2014

    Hrsg.: Hessisches Statistisches Landesamt

Insgesamt kommen 131 der insgesamt 448 hessischen Kommunen zum Stichtag 31.12.2014 ohne die als besonders problematisch anzusehenden Kassenkredite aus. Das entspricht einer Quote von rund 29 Prozent, d.h. nahezu jede dritte Kommune kann auf diese Schulden verzichten. Bei Differenzierung nach Kommunaltypus wird deutlich, dass in allen statistisch regelmäßig betrachteten Gruppen (einzelne) Kommunen ohne Kassenkredite zu finden sind. Das trifft z.B. für die kreisfreien Städte für die Landeshauptstadt Wiesbaden oder für die Landkreise für den Landkreis Fulda zu und auch der Landeswohlfahrtsverband kann als Höherer Kommunalverband auf diese Schuldenart verzichten. Im kreisangehörigen Raum finden sich ebenfalls in allen Größenklassen (Landgemeinden, Kleinstädte, Mittelstädte und Sonderstatusstädte) kassenkreditschuldenfreie Gemeinden.

Auf der anderen Seite werden im Kassenkreditbereich in zwei Kommunen Werte von mehr als 3.000 Euro je Einwohner (Einwohner zum 30.6. nach Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf der Basis des Zensus 2011) erreicht. In Bezug auf die Einwohnerzahl handelt es sich bei diesen beiden Kommunen um unterschiedliche Kommunaltypen. So steht die kreisfreie Stadt Offenbach am Main (119.554 Einwohner) bei einer Kassenkreditverschuldung von 3.693 Euro je Einwohner. Die zweithöchsten Kassenkreditschulden weist die Stadt Bad Karlshafen mit 3.500 Euro je Einwohner aus. Die statistisch als Landgemeinde zu betrachtende Stadt hat insgesamt lediglich 3.519 Einwohner.

Werden neben den Kassenkrediten die investiven Kernhaushaltsschulden betrachtet, ist keine einzige hessische Kommune gänzlich schuldenfrei, wobei bei dieser Betrachtung etwaige Fälle rechnerischer Geldschuldenfreiheit unberücksichtigt bleiben. Allerdings liegen die Werte in Gründau (14.496 Einwohner), Jossgrund (3.505 Einwohner), Eschborn (20.846 Einwohner), Ludwigsau (5.611 Einwohner) und Wabern (7.192 Einwohner) allesamt bei unter 100 Euro pro Kopf und damit am unteren Ende einer vergleichenden Betrachtung innerhalb des Landes Hessen.

Nachfolgende Abbildung zeigt die ebenfalls beachtenswerte Spannweite in der Kommunalverschuldung zum 31.12.2014 innerhalb einzelner statistisch abgrenzbarer kommunaler Gruppen.

Extremwerte der kommunalen Kernhaushaltsschulden in Hessen zum 31.12.2014





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger