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Finanzierungssaldo der Länder im Jahr 2015
Finanzierungssaldo der Länder im Jahr 2015
5. Mai 2016 |
Autor: Andreas Burth
Das Statistische Bundesamt hat jüngst die
Kassenstatistik für das 1.-4. Vierteljahr 2015 publiziert. Der Datensatz ermöglicht eine
Untersuchung der Lage der Länderfinanzen im Jahr 2015. Eine häufig verwendete Kenngröße zur Beurteilung der Finanzsituation von
Gebietskörperschaften ist der
Finanzierungssaldo als die Differenz aus den
bereinigten Einnahmen und den
bereinigten Ausgaben unter Berücksichtigung des Saldos der
haushaltstechnischen Verrechnungen.
Abgedeckt werden von der Kassenstatistik die
Kern- und
Extrahaushalte. Daten zu den sonstigen
FEUs werden in der Kassenstatistik
nicht berichtet und können daher an dieser Stelle nicht in die Betrachtung einbezogen werden. Diese methodische Einschränkung ist
bei den Flächenländern weniger relevant, da sie seltener auf das Instrument der sonstigen FEUs zurückgreifen. Die Stadtstaaten
nutzen indes häufiger sonstige FEUs zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben.
Die 13 Flächenländer (ohne Kommunen) und die drei Stadtstaaten werden im vorliegenden Blog-Eintrag jeweils in derselben Tabelle
abgebildet. Zugleich ist aber auch darauf hinzuweisen, dass die beiden Bundesland-Typen nicht miteinander vergleichbar sind.
Grund hierfür ist, dass die Stadtstaaten neben Landesaufgaben auch die kompletten kommunalen Aufgaben wahrnehmen. Ihr
Aufgabenportfolio ist folglich merklich größer, was sich auch in den Ausgabenotwendigkeiten und in den Einnahmemöglichkeiten
widerspiegelt. Die Unterschiede im Einnahme- und Ausgabeniveau werden auch aus der unten aufgeführten Tabelle deutlich.
Weitere Einschränkungen in der Vergleichbarkeit können sich im Falle der Flächenländer aus Unterschieden in der Aufgabenverteilung
zwischen der Landesebene und der kommunalen Ebene ergeben. In einer aggregierten Betrachtungsweise wird die Aufgabenverteilung durch den sog.
Kommunalisierungsgrad
gemessen. Für weitere Informationen sei auf den unten verlinkten Blog-Eintrag verwiesen.
» Der Kommunalisierungsgrad im Ländervergleich, Blog-Eintrag vom 28. Mai 2015
Autor: Andreas Burth
Die Summe der 16 Bundesländer verzeichnet in ihren Kern- und Extrahaushalten im Jahr 2015 einen Finanzierungsüberschuss in Höhe von 4,21 Mrd. Euro bzw. 52 Euro je
Einwohner. Insgesamt zehn Länder haben im Jahr 2015 einen Finanzierungsüberschuss erwirtschaftet.
Finanzierungsdefizite berichten im Jahr 2015 insgesamt sechs Länder. Es handelt sich um Baden-Württemberg (-74 Euro je Einwohner),
Hessen (-25 Euro je Einwohner), Nordrhein-Westfalen (-57 Euro je Einwohner), Rheinland-Pfalz (-133 Euro je Einwohner), das Saarland
(-189 Euro je Einwohner) und Bremen (-492 Euro je Einwohner). Diese Länder stehen in den kommenden Jahren vor weiteren
Konsolidierungsherausforderungen, um den Finanzierungssaldo zum Ausgleich zu bringen. Zwecks Verringerung der Schuldenlast
können gerade bei den höher verschuldeten Ländern auch (substanzielle) Finanzierungsüberschüsse notwendig werden.
Hinsichtlich des Einnahme- und Ausgabeniveaus werden aus der Tabelle die Umverteilungswirkungen des
Bund-Länder-Finanzausgleichs in
Deutschland erkennbar. So berichten die wirtschaftsschwächeren ostdeutschen Flächenländer höhere Pro-Kopf-Werte bei den
Einnahmen und Ausgaben als die wirtschaftsstärkeren westdeutschen Flächenländer.
Weitere Informationen zum Finanzierungssaldo des deutschen Staates können Sie z.B. über nachfolgende Seite abrufen.
» Blog-Einträge zum Thema "Finanzierungssaldo"
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
Ergänzende Datenangebote zu den Länderfinanzen sind auf HaushaltsSteuerung.de z.B. unter nachstehenden Links verfügbar.
» Haushaltsuhren der Länder
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
» Verschuldung der Länder im Vergleich
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
» Bund-Länder-Finanzausgleich in Deutschland
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
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