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Investitionen der Bundesländer im Vergleich
Investitionen der Bundesländer im Vergleich
26. Mai 2016 |
Autor: Andreas Burth
Jüngst sind im Weblog von HaushaltsSteuerung.de die Sachinvestitionen der Kommunen der Flächenländer für die Jahre 2013 bis 2015
im Ländervergleich untersucht worden (siehe Link). Neben der kommunalen Ebene erscheint auch ein Blick auf die Landesebene
interessant. Eine entsprechende Analyse soll im vorliegenden Beitrag auf Basis der
Kassenstatistik vorgenommen werden.
» Sachinvestitionen der Gemeinden und Gemeindeverbände in Deutschland im Pro-Kopf-Ländervergleich, Blog-Eintrag vom 18. Mai 2016
Autor: Andreas Burth
Konkret betrachtet werden die Sachinvestitionen der Länder. Die Sachinvestitionen bezeichnen die Summe der Ausgaben für
Baumaßnahmen sowie für den Erwerb von beweglichen und unbeweglichen Sachen. Im Jahr 2015 belaufen sich die Sachinvestitionen der
Kern- und
Extrahaushalte
der Länder auf insgesamt 11.996,5 Mio. Euro. Davon entfallen 7.762,3 Mio. Euro bzw. 64,70 Prozent auf die Baumaßnahmen,
3.149,0 Mio. Euro bzw. 26,25 Prozent auf den Erwerb von beweglichen Sachen und 1.085,3 Mio. Euro bzw. 9,05 Prozent auf den
Erwerb von unbeweglichen Sachen.
Analog zum oben verlinkten Beitrag zu den kommunalen Sachinvestitionen wird auch in diesem Beitrag eine Dreijahresbetrachtung
vorgenommen. Durch den dreijährigen Zeithorizont sollen Sondereffekte einzelner Jahre zumindest in Teilen nivelliert werden.
Zum Zweck der Pro-Kopf-Berechnungen sind jeweils die Einwohnerzahlen zum 31.12.2014 auf Basis des Zensus 2011 zugrundegelegt worden.
Einbezogen werden die Kern- und Extrahaushalte der Flächenländer (ohne Kommunen) und der Stadtstaaten. Ab 2014 werden auch
die rechtlich selbstständigen Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung, die dem
Sektor Staat
zuzurechnen sind, erfasst. Die gemeinsamen Extrahaushalte werden außen vor gelassen. Investitionsdaten zu den sonstigen
FEUs
der Länder stehen statistisch nicht zur Verfügung, weshalb sie an dieser Stelle nicht in die Analyse einbezogen
werden können. Diese methodische Limitation gilt es bei der Interpretation der Daten zu berücksichtigen.
Zu beachten ist, dass das durch die Kassenstatistik erfasste Volumen der Investitionen eine Bruttobetrachtung darstellt. Sie bringt den Verschleiß bzw.
den Werteverzehr des bestehenden
Vermögens nicht in Abzug. Ursache hierfür ist, dass die Statistik noch immer
kameral geprägt ist. Für eine ergänzende Nettobetrachtung bedarf es einer
doppischen Sichtweise, die den Bruttoinvestitionen die
Abschreibungen
gegenüberstellt. Zwar nutzt ein großer Teil der Kommunen und ein kleinerer Teil der Länder bereits die Doppik - die
übrigen Gebietskörperschaften (d.h. insbesondere der Bund und ein Großteil der Länder) verweigern sich diesem Reformschritt jedoch bislang. Aus
diesem Grund ist die deutsche
Finanzstatistik
weiterhin durch einen kameralen, unvollständigen Blickwinkel auf die öffentliche Investitionstätigkeit gekennzeichnet.
In nachstehender Tabelle werden sowohl Werte für die Flächenländer als auch für die Stadtstaaten berichtet. Zu beachten ist
dabei, dass Flächenländer einerseits und Stadtstaaten andererseits nicht vergleichbar sind. Grund hierfür ist, dass die
Stadtstaaten neben den Landesaufgaben auch die kompletten kommunalen Aufgaben selbst wahrnehmen. In der Folge fällt die
Investitionstätigkeit der Stadtstaaten i.d.R. höher aus als bei den Flächenländern.
Im Ländervergleich ist sind heterogene Investitionsvolumina festzustellen. Das höchste Investitionsniveau der Flächenländer
berichtet die Statistik für Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Am geringsten fällt es in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
aus. In der Gruppe der Stadtstaaten hat Hamburg die höchsten und Berlin die niedrigsten Pro-Kopf-Sachinvestitionen zu verzeichnen.
Weiterführende Analysen zu den Investitionsvolumina von Bund, Ländern und Kommunen in Deutschland finden Sie z.B.
unter nachfolgendem Link.
» Blog-Einträge zum Thema "Investitionen"
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
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