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Kommunalstrukturen in Nordrhein-Westfalen
Kommunalstrukturen in Nordrhein-Westfalen
25. Mai 2016 |
Autor: Andreas Burth
Die deutschen Kommunalfinanzen sind eines der häufigsten Themen im Weblog von HaushaltsSteuerung.de. Bei Detailanalysen
einzelner Flächenländer stehen - u.a. aufgrund der dortigen Finanzprobleme - regelmäßig auch die nordrhein-westfälischen
Kommunen im Fokus des Interesses. Essenziell zur Interpretation der Ergebnisse von interkommunalen Finanzkennzahlvergleichen
sind Grundkenntnisse der Kommunalstrukturen.
» Vorgehen bei der Identifikation von Vergleichskommunen für Finanzkennzahlen-Vergleiche zur Haushaltsstruktur, Blog-Eintrag vom 7. November 2014
Autor: Andreas Burth
Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, einen Überblick über die kommunalen Strukturen im Land Nordrhein-Westfalen zu geben.
Dabei werden die Kommunen anhand verschiedener Strukturkennzahlen (z.B. Einwohnerzahl, Fläche, Einwohnerdichte) analysiert.
Verwendet wird jeweils das zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Beitrags aktuellste vorliegende Datenmaterial. Dies ist
zumeist der Stichtag 31.12.2014.
Überblick:
- Struktur der kommunalen Familie in Nordrhein-Westfalen
- Allgemeine Anmerkungen zu den verwendeten Strukturkennzahlen
- Strukturdaten der kreisfreien Städte
- Strukturdaten der Kreise
- Extremwerte bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden
- Verteilung bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden
- Weitere Informationen
Struktur der kommunalen Familie in Nordrhein-Westfalen
Mit 17.638.098 Einwohnern zum 31.12.2014 (auf Basis des Zensus 2011) ist Nordrhein-Westfalen das einwohnerstärkste Bundesland
Deutschlands. Die kommunale Familie des Landes Nordrhein-Westfalen zählt in der Summe 430 Kommunen. Die Kommunen lassen sich -
wie aus Abbildung 1 ersichtlich ist - in 396 Gemeinden und 34 Gemeindeverbände untergliedern.
Die 396 nordrhein-westfälischen Gemeinden können ihrerseits in zwei Gruppen unterteilt werden: die 22 kreisfreien Städte und die 374
kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Städte sind Gemeinden mit Stadtrecht. Sofern in diesem Beitrag an einzelnen Stellen
verkürzt von "Gemeinden" gesprochen wird, sind hiermit i.d.R. gleichermaßen auch die Städte angesprochen.
Die kreisfreien Städte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie keinem Kreis angehören. Sie erbringen damit sowohl die Aufgaben
der Kreise als auch die Aufgaben der kreisangehörigen Städte und Gemeinden selbst. Kreisfreie Städte gibt es in zwölf
Flächenländern Deutschlands (einziger Sonderfall: Saarland). Von einzelnen Ausnahmen abgesehen handelt es sich bei den
kreisfreien Städten um die einwohnerkräftigsten Städte des jeweiligen Flächenlandes. Kreisangehörige Städte und Gemeinden
sind in allen 13 Flächenländern zu finden.
Insgesamt gibt es drei Gemeindeverbandstypen. Es sind dies die Gemeindeverbände über der Kreisebene (sog. höhere
Kommunalverbände), die Kreise und die Gemeindeverbände unter der Kreisebene.
Der Kommunaltyp "Gemeindeverband über der Kreisebene" existiert in sechs von 13 Flächenländern (Baden-Württemberg, Bayern,
Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen). In Nordrhein-Westfalen existieren drei Gemeindeverbände über der
Kreisebene: der Landschaftsverband Rheinland, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Regionalverband Ruhr. Der
Landschaftsverband Rheinland und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe übernehmen auf ihrem Gebiet überörtliche Aufgaben
in der Sozial-, Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie sowie im Bereich der Kultur. Der Regionalverband Ruhr ist
ein Zusammenschluss von elf kreisfreien Städten und vier Kreisen. Eine wichtige Aufgabe des Regionalverbands Ruhr ist die
Regionalplanung in der sog. "Metropole Ruhr". Zu den gesetzlichen Aufgaben des Regionalverbands Ruhr gehören ebenso die regionale
Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie die Öffentlichkeitsarbeit für die "Metropole Ruhr".
In Bayern zählen auch die sieben Bezirke zu den Gemeindeverbänden über der Kreisebene. In Nordrhein-Westfalen ist dies anders.
Die fünf Regierungsbezirke (Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster) sind als Landesmittelbehören ein Teil der
Landesebene und damit keine Gemeindeverbände.
Die Kreisebene ist der einzige Gemeindeverbandstyp, der in allen 13 Flächenländern existiert. In elf Ländern spricht man
dabei i.d.R. von Landkreisen. Die (Kurz-)Bezeichnung "Kreis" ist v.a. in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein üblich.
Laut Statistik gibt es in Nordrhein-Westfalen insgesamt 31 Kreise.
Zur Gruppe der 31 Kreise wird auch die Städteregion Aachen gezählt. In der Folge gilt z.B. die Stadt Aachen im
statistischen Sinne nicht als kreisfrei, sondern als kreisangehörig. Die Stadt Aachen war ehemals eine kreisfreie Stadt.
Den Status einer kreisangehörigen Stadt hat sie in der Statistik seit dem 21.10.2009 (d.h. mit der Gründung der
Städteregion Aachen). Neben der Stadt Aachen gibt es in Deutschland zwei weitere Großstädte (d.h. mindestens 100.000
Einwohner), die aufgrund ihrer Regionsangehörigkeit nicht (mehr) zu den kreisfreien Städten gezählt werden. Es sind
dies die Stadt Saarbrücken im Saarland (Regionalverband Saarbrücken) und die Stadt Hannover in Niedersachsen (Region
Hannover).
Gemeindeverbände unter der Kreisebene gibt es in acht Flächenländern. Beispiele sind die Verbandsgemeinden in
Rheinland-Pfalz und die Samtgemeinden in Niedersachsen. Nordrhein-Westfalen gehört (neben Baden-Württemberg, Bayern,
Hessen und dem Saarland) zu den fünf Flächenländern, die laut Statistik keine Gemeindeverbände unter der Kreisebene haben.
Im weiteren Verlauf des vorliegenden Beitrags werden die drei wichtigsten Kommunaltypen Nordrhein-Westfalens genauer
im Hinblick auf einzelne Strukturkennzahlen untersucht. Es sind dies die 22 kreisfreien Städte, die 31 Kreise (inkl. Städteregion Aachen) und die 374 kreisangehörigen Städte
und Gemeinden.
Allgemeine Anmerkungen zu den verwendeten Strukturkennzahlen
Die Strukturen der kreisfreien Städte, der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie der Kreise werden in diesem Beitrag
anhand verschiedener Strukturkennzahlen betrachtet. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Kenngrößen und für welchen
Kommunaltyp sie analysiert werden.
Die Einwohnerzahl bezeichnet die Zahl der Personen, die mit Hauptwohnsitz in der jeweiligen Kommune gemeldet sind. Der
Anteil der weiblichen Bevölkerung (Frauenanteil) bestimmt sich als der prozentuale Anteil der Einwohner weiblichen
Geschlechts an der gesamten Einwohnerzahl.
Unter der Fläche versteht man hier die in Quadratkilometern (qkm) gemessene Ausdehnung des gesamten Gebiets einer Kommune.
Die Fläche werden alle Gebiete unabhängig von der Art der Nutzung (z.B. Gebäudefläche, Waldfläche) einbezogen.
Die Einwohnerdichte berechnet sich, indem die Einwohnerzahl durch die Fläche geteilt wird. Sie ist ein Indikator für die
Frage, wie zentralisiert bzw. dezentralisiert die Fläche einer Kommune besiedelt ist. In der Tendenz gilt, dass eine
Kommune umso zersiedelter ist, je geringer die Einwohnerdichte ausgeprägt ist. Es gibt jedoch auch Ausnahmen von der
Regel. Ein Beispiel sind Gemeinden mit nur einem Ortsteil, aber mit einer großen Waldfläche.
Umgekehrt ist eine hohe Einwohnerdichte ein starker Indikator für das Vorliegen von Zentralisierung. Je höher die
Einwohnerdichte ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine zentralisierte Struktur vorliegt. Sehr hohe Werte
in der Einwohnerdichte können kaum durch zersiedelte Strukturen erreicht werden. Besonders hohe Einwohnerdichten ergeben
sich i.d.R. aus dem Platzmangel, den zentralisierte Kommunen mit sich bringen, sodass hier z.B. mehr große Wohnblöcke
gebaut werden, um Wohnraum zu schaffen. Da in dezentralen Strukturen genügend Raum vorhanden ist und zumeist auch die
Grundstückspreise niedriger, besteht dort eher eine größere Tendenz zu Einfamilienhäusern etc. (was sich in niedrigeren
Einwohnerdichten niederschlägt). Zwar kann mit mittelhohen Einwohnerdichten noch keine Zentralisierung nachgewiesen
werden. Die Höchstwerte in der Einwohnerdichte sind gleichwohl ohne zentralisierte Strukturen quasi nicht realisierbar.
Die Spitzenwerte in der Einwohnerdichte (z.B. ab 2.000 Einwohnern je Quadratkilometer) können damit häufig als
hinreichende Bedingung für das Vorliegen von Zentralisierung angesehen werden.
Eine weitere hier betrachtete Kenngröße ist die Anzahl der Stadtteile. Stadtteile sind abgegrenzte Siedlungsareale auf dem
Gebiet einer Kommune, die einen eigenen Namen tragen (z.B. ein ehemals eigenständiges Dorf oder ein Wohnviertel in einer
Stadt). Auch zusammenhängende Siedlungsgebiete können in Stadteile untergliedert worden sein. Da es keine festen Regeln
zur Bildung von Stadtteilen gibt, ist die Fallzahl der Stadtteile interkommunal nicht oder nur sehr eingeschränkt vergleichbar.
Daten zur Zahl der Stadtteile liegen dem Autor nur für die kreisfreien Städte vor. Aus diesem Grund unterbleibt an dieser
Stelle eine vergleichende Analyse für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Im Falle der Kreise wird die Anzahl der
kreisangehörigen Städte und Gemeinden betrachtet.
Des Weiteren wird im vorliegenden Beitrag die Wirtschaftskraft der kreisfreien Städte und Kreise für das Jahr 2013
untersucht. Das Jahr 2013 ist das aktuellste Jahr, für das Werte zum nominalen Bruttoinlandsprodukt vorliegen. Die
kreisangehörigen Städte und Gemeinden werden aus Gründen der Datenverfügbarkeit hinsichtlich ihrer Wirtschaftskraft
nicht vergleichend betrachtet.
Ebenfalls nur für die kreisfreien Städte und die Kreise untersucht werden in diesem Beitrag die Arten der Flächennutzung.
Die verschiedenen Flächenarten werden in Tabelle 2 kurz erläutert.
Im Folgenden werden die oben genannten Kenngrößen für die kreisfreien Städte und die Kreise einzeln aufgeführt. Bei den
kreisangehörigen Städten und Gemeinden wird zum einen eine nach Kreisen differenzierte Extremwertbetrachtung vorgenommen
(niedrigste vs. höchste Ausprägung einer bestimmten Kennzahl). Im Kontext der Extremwertbetrachtung wird jeweils auch der
Wert der kreisspezifischen, rechnerischen Durchschnittsgemeinde aufgeführt. Zum anderen ist - in Ergänzung zur
Extremwertbetrachtung - die Verteilung/Streuung über die 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden Gegenstand eines
eigenen Abschnitts dieses Beitrags.
Strukturdaten der kreisfreien Städte
Tabelle 3 enthält die Strukturdaten der 22 kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen. Die geringste Einwohnerzahl im
kreisfreien Raum hat demnach Remscheid mit 109.009 Einwohnern. Die einzige Millionenstadt Nordrhein-Westfalens ist Köln
mit 1.046.680 Einwohnern. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung reicht von 50,64 Prozent in Gelsenkirchen bis 52,63
Prozent in Bonn.
Bei der Gemarkungsfläche weisen die kreisfreien Städte eine Spannweite von 51,42 Quadratkilometern in Herne bis 405,02
Quadratkilometern in Köln aus. Im Hinblick auf die Einwohnerdichte reicht die Spannweite von 780 Einwohnern je Quadratkilometer
in Hamm bis 3.007 Einwohnern je Quadratkilometer in Herne.
Die wenigsten Stadtteile hat Hagen (fünf). Die höchste Fallzahl ist Bielefeld zuzurechnen (92). Bezüglich der Zahl der
Stadtteile sei allerdings an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass diese nicht oder nur sehr eingeschränkt
interkommunal vergleichbar sind.
Die wirtschaftsschwächste kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2013 die Stadt Bottrop mit einem nominalen
Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 20.469 Euro je Einwohner. Die Stadt Bottrop ist im Jahr 2013 zugleich auch die
wirtschaftsschwächste kreisfreie Stadt in Deutschland. Selbst in Ostdeutschland gibt es keine kreisfreie Stadt mit einem
niedrigeren nominalen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt. Die beiden wirtschaftsstärksten kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen sind Düsseldorf
(70.104 Euro je Einwohner) und Bonn (65.865 Euro je Einwohner).
Aus Tabelle 4 gehen die Prozentanteile der Flächennutzungsarten der kreisfreien Städte hervor. Im Vergleich der einzelnen
Städte ergeben sich deutliche Unterschiede. Bei den Gebäude- und Freiflächen reicht die Spannweite von 19,32 Prozent in
Hamm bis 43,60 Prozent in Herne. Im Bereich der Erholungsflächen sind die Extremwerte den Städten Hamm (2,60 Prozent) und
Essen (11,20 Prozent) zuzurechnen. Die Stadt Münster hat mit 8,85 Prozent den niedrigsten Anteil der Verkehrsflächen. Der
größte Verkehrsflächenanteil ist demgegenüber in Herne (21,02 Prozent) zu beobachten. Der Prozentanteil der landwirtschaftlichen
Flächen fällt in Oberhausen mit 8,95 Prozent am niedrigsten und in Hamm mit 54,44 Prozent am höchsten aus. Bei den Waldflächen
ist eine Spannweite von 7,98 Prozent in Gelsenkirchen bis 41,96 Prozent in Hagen festzustellen. Den niedrigsten Anteil der
Wasserflächen hat Mönchengladbach mit 0,68 Prozent. Duisburgs Wasserflächen summieren sich im Vergleich dazu auf 9,54
Prozent der gesamten Fläche und bilden damit das andere Extrem.
Strukturdaten der Kreise
Von den 31 Kreisen hat der Kreis Olpe die geringste Einwohnerzahl (134.759). Die größte Bevölkerung hat der Kreis Recklinghausen
mit 613.092 Einwohnern. Die Spannweite beim Frauenanteil reicht von 49,86 Prozent in der Städteregion Aachen bis 51,90 Prozent
im Kreis Mettmann.
Der Kreis mit der kleinsten Fläche ist der Kreis Mettmann (407,21 Quadratkilometer). Den Höchstwert berichtet die Statistik
für den Hochsauerlandkreis mit 1.960,15 Quadratkilometern. Die Extremwerte bei der Einwohnerdichte bilden der Kreis Höxter
(119 Einwohner je Quadratkilometer) und der Kreis Mettmann (1.173 Einwohner je Quadratkilometer).
Die niedrigste Zahl kreisangehöriger Städte und Gemeinden verzeichnet der Kreis Olpe (sieben). Das andere Extrem bildet der
Kreis Steinfurt mit 24 Städten und Gemeinden.
Mit einem nominalen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt von 22.983 Euro je Einwohner hat der Rheinisch-Bergische Kreis die geringste
Wirtschaftskraft der nordrhein-westfälischen Kreise. Den höchsten Wert berichtet demgegenüber der Kreis Gütersloh mit 43.053
Euro je Einwohner.
Wie aus Tabelle 6 ersichtlich ist, unterscheiden sich die Kreise hinsichtlich der Art der Flächennutzung z.T. erheblich.
Den geringsten Prozentanteil an Gebäude- und Freiflächen hat der Kreis Höxter mit 5,02 Prozent. Im Kreis Mettmann entfallen
im Gegensatz dazu 23,50 Prozent der Gesamtfläche auf die Gebäude- und Freiflächen. Bei den Erholungsflächen reicht die
Spannweite von 0,47 Prozent im Kreis Höxter bis 5,65 Prozent im Kreis Mettmann. Für die Verkehrsflächen sind als Extremwerte
erneut der Kreis Höxter (4,78 Prozent) und der Kreis Mettmann (9,40 Prozent) festzuhalten. Im Bereich der landwirtschaftlichen
Flächen hat der Kreis Siegen-Wittgenstein mit 18,68 Prozent den geringsten Anteil. Am höchsten fällt der landwirtschaftlich
genutzte Teil der Gesamtfläche im Kreis Warendorf aus (70,25 Prozent). Der Rhein-Kreis Neuss hat mit 7,36 Prozent den niedrigsten
Waldflächenanteil. Im Kreis Siegen-Wittgenstein sind 64,51 Prozent der Fläche als Wald zu kategorisieren, was dem Höchstwert entspricht. Die Spannweite bei den
Wasserflächen reicht von 0,63 Prozent im Kreis Siegen-Wittgenstein bis 4,61 Prozent im Kreis Wesel.
Extremwerte bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden
Aus Tabelle 7 gehen die kreisspezifischen Extrem- und Durchschnittswerte hinsichtlich der gemeindlichen Einwohnerzahl hervor. Die einwohnerschwächste
kreisangehörige Gemeinde in Nordrhein-Westfalen ist Dahlem mit 4.198 Einwohnern. Der Höchstwert ist Aachen mit 243.336
Einwohnern zuzurechnen. Die nordrhein-westfälische Durchschnittsgemeinde hat 28.126 Einwohner.
Tabelle 8 zeigt die Extrem- und Durchschnittswerte des Frauenanteils differenziert nach Kreisen. Am niedrigsten ist der
Frauenanteil demnach in Schöppingen (47,01 Prozent). Den höchsten Anteil berichtet die Statistik für Herdecke (52,77 Prozent).
Im Durchschnitt haben die Städte und Gemeinden einen Frauenanteil von 50,98 Prozent.
Tabelle 9 enthält Werte zu den Extrem- und Durchschnittswerten der gemeindlichen Gemarkungsfläche nach Kreisen. Die Spannweite
reicht von 20,50 Quadratkilometern in Schwelm bis 303,10 Quadratkilometern in Schmallenberg. Die Durchschnittsgemeinde in
Nordrhein-Westfalen hat eine Fläche von 81,24 Quadratkilometern.
Tabelle 10 zeigt nach Kreisen die Extrem- und Durchschnittswerte zur Kennzahl "Einwohnerdichte". Am dünnsten besiedelt ist
demnach Dahlem mit 44 Einwohnern je Quadratkilometer. Demgegenüber liegt die Bevölkerungsdichte in Hilden bei 2.115 Einwohnern
je Quadratkilometer. Im Durchschnitt des gesamten kreisangehörigen Raums ist ein Wert von 346 Einwohnern je
Quadratkilometer festzustellen.
Verteilung bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden
Abbildung 2 zeigt die Verteilung/Streuung der Einwohnerzahl im kreisangehörigen Raum. Der Median liegt bei 19.681 Einwohnern.
Das arithmetische Mittel sind 28.126 Einwohner.
Generell ist im Kontext der Bevölkerungszahlen darauf hinzuweisen, dass Nordrhein-Westfalen im Ländervergleich sehr große Städte und Gemeinden hat.
In den meisten anderen Ländern gibt es z.B. auch kleine Gemeinden mit weniger als 1.000 Einwohnern.
Abbildung 3 enthält Informationen zur Verteilung/Streuung der Kennzahl "Frauenanteil". Als Median ist ein Wert von 50,82
Prozent festzustellen. Das arithmetische Mittel der 374 Einzelwerte sind 50,71 Prozent.
Die Verteilung/Streuung der Flächengröße geht aus Abbildung 4 hervor. Der Median sind 72,11 Quadratkilometer. Als
arithmetisches Mittel ist ein Wert von 81,24 Quadratkilometern festzustellen.
Aus Abbildung 5 wird die Verteilung/Streuung der Einwohnerdichte ersichtlich. Der Median liegt bei einer Einwohnerdichte von 265
Einwohnern je Quadratkilometer. Für das arithmetische Mittel der 374 Einzelwerte ist ein Niveau von 417 Einwohnern je Quadratkilometer festzustellen.
Weitere Informationen
Ergänzende Informationen zu den (länderübergreifenden) Kommunalstrukturen in Deutschland sind auf HaushaltsSteuerung.de z.B.
auf folgenden Seiten abrufbar. Insbesondere hinsichtlich des Bruttoinlandsprodukts sei indes darauf hingewiesen, dass der unten
verlinkte Beitrag vom 30.1.2016 andere Einwohnerzahlen (keine Zensus-2011-Daten) zur Pro-Kopf-Berechnung zugrunde legt. Hieraus ergeben sich - im
Vergleich zum vorliegenden Beitrag - leicht abweichende Werte.
» Strukturen und Rahmenbedingungen der kreisfreien Städte in Deutschland, Blog-Eintrag vom 9. Mai 2016
Autor: Andreas Burth
» Rankings über das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt der kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland, Blog-Eintrag vom 30. Januar 2016
Autor: Andreas Burth
» Kommunalstrukturen in Deutschland im Ländervergleich, Blog-Eintrag vom 5. Mai 2015
Autor: Andreas Burth
Ein Video, das u.a. die Kommunalstrukturen in Deutschland behandelt, finden Sie hier:
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