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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Kommunalstrukturen in Nordrhein-Westfalen

Kommunalstrukturen in Nordrhein-Westfalen
25. Mai 2016  |  Autor: Andreas Burth



Die deutschen Kommunalfinanzen sind eines der häufigsten Themen im Weblog von HaushaltsSteuerung.de. Bei Detailanalysen einzelner Flächenländer stehen - u.a. aufgrund der dortigen Finanzprobleme - regelmäßig auch die nordrhein-westfälischen Kommunen im Fokus des Interesses. Essenziell zur Interpretation der Ergebnisse von interkommunalen Finanzkennzahlvergleichen sind Grundkenntnisse der Kommunalstrukturen.

» Vorgehen bei der Identifikation von Vergleichskommunen für Finanzkennzahlen-Vergleiche
    zur Haushaltsstruktur, Blog-Eintrag vom 7. November 2014

    Autor: Andreas Burth

Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, einen Überblick über die kommunalen Strukturen im Land Nordrhein-Westfalen zu geben. Dabei werden die Kommunen anhand verschiedener Strukturkennzahlen (z.B. Einwohnerzahl, Fläche, Einwohnerdichte) analysiert. Verwendet wird jeweils das zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Beitrags aktuellste vorliegende Datenmaterial. Dies ist zumeist der Stichtag 31.12.2014.

Überblick:
- Struktur der kommunalen Familie in Nordrhein-Westfalen
- Allgemeine Anmerkungen zu den verwendeten Strukturkennzahlen
- Strukturdaten der kreisfreien Städte
- Strukturdaten der Kreise
- Extremwerte bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden
- Verteilung bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden
- Weitere Informationen



Struktur der kommunalen Familie in Nordrhein-Westfalen

Mit 17.638.098 Einwohnern zum 31.12.2014 (auf Basis des Zensus 2011) ist Nordrhein-Westfalen das einwohnerstärkste Bundesland Deutschlands. Die kommunale Familie des Landes Nordrhein-Westfalen zählt in der Summe 430 Kommunen. Die Kommunen lassen sich - wie aus Abbildung 1 ersichtlich ist - in 396 Gemeinden und 34 Gemeindeverbände untergliedern.

NRW-Kommunalstrukturen: Systematisierung der 430 Kommunen (Gemeinden und Gemeindeverbände) in Nordrhein-Westfalen (Fallzahlen in Klammern)

Die 396 nordrhein-westfälischen Gemeinden können ihrerseits in zwei Gruppen unterteilt werden: die 22 kreisfreien Städte und die 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Städte sind Gemeinden mit Stadtrecht. Sofern in diesem Beitrag an einzelnen Stellen verkürzt von "Gemeinden" gesprochen wird, sind hiermit i.d.R. gleichermaßen auch die Städte angesprochen.

Die kreisfreien Städte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie keinem Kreis angehören. Sie erbringen damit sowohl die Aufgaben der Kreise als auch die Aufgaben der kreisangehörigen Städte und Gemeinden selbst. Kreisfreie Städte gibt es in zwölf Flächenländern Deutschlands (einziger Sonderfall: Saarland). Von einzelnen Ausnahmen abgesehen handelt es sich bei den kreisfreien Städten um die einwohnerkräftigsten Städte des jeweiligen Flächenlandes. Kreisangehörige Städte und Gemeinden sind in allen 13 Flächenländern zu finden.

Insgesamt gibt es drei Gemeindeverbandstypen. Es sind dies die Gemeindeverbände über der Kreisebene (sog. höhere Kommunalverbände), die Kreise und die Gemeindeverbände unter der Kreisebene.

Der Kommunaltyp "Gemeindeverband über der Kreisebene" existiert in sechs von 13 Flächenländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen). In Nordrhein-Westfalen existieren drei Gemeindeverbände über der Kreisebene: der Landschaftsverband Rheinland, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Regionalverband Ruhr. Der Landschaftsverband Rheinland und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe übernehmen auf ihrem Gebiet überörtliche Aufgaben in der Sozial-, Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie sowie im Bereich der Kultur. Der Regionalverband Ruhr ist ein Zusammenschluss von elf kreisfreien Städten und vier Kreisen. Eine wichtige Aufgabe des Regionalverbands Ruhr ist die Regionalplanung in der sog. "Metropole Ruhr". Zu den gesetzlichen Aufgaben des Regionalverbands Ruhr gehören ebenso die regionale Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie die Öffentlichkeitsarbeit für die "Metropole Ruhr".

In Bayern zählen auch die sieben Bezirke zu den Gemeindeverbänden über der Kreisebene. In Nordrhein-Westfalen ist dies anders. Die fünf Regierungsbezirke (Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster) sind als Landesmittelbehören ein Teil der Landesebene und damit keine Gemeindeverbände.

Die Kreisebene ist der einzige Gemeindeverbandstyp, der in allen 13 Flächenländern existiert. In elf Ländern spricht man dabei i.d.R. von Landkreisen. Die (Kurz-)Bezeichnung "Kreis" ist v.a. in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein üblich. Laut Statistik gibt es in Nordrhein-Westfalen insgesamt 31 Kreise.

Zur Gruppe der 31 Kreise wird auch die Städteregion Aachen gezählt. In der Folge gilt z.B. die Stadt Aachen im statistischen Sinne nicht als kreisfrei, sondern als kreisangehörig. Die Stadt Aachen war ehemals eine kreisfreie Stadt. Den Status einer kreisangehörigen Stadt hat sie in der Statistik seit dem 21.10.2009 (d.h. mit der Gründung der Städteregion Aachen). Neben der Stadt Aachen gibt es in Deutschland zwei weitere Großstädte (d.h. mindestens 100.000 Einwohner), die aufgrund ihrer Regionsangehörigkeit nicht (mehr) zu den kreisfreien Städten gezählt werden. Es sind dies die Stadt Saarbrücken im Saarland (Regionalverband Saarbrücken) und die Stadt Hannover in Niedersachsen (Region Hannover).

Gemeindeverbände unter der Kreisebene gibt es in acht Flächenländern. Beispiele sind die Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz und die Samtgemeinden in Niedersachsen. Nordrhein-Westfalen gehört (neben Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und dem Saarland) zu den fünf Flächenländern, die laut Statistik keine Gemeindeverbände unter der Kreisebene haben.

Im weiteren Verlauf des vorliegenden Beitrags werden die drei wichtigsten Kommunaltypen Nordrhein-Westfalens genauer im Hinblick auf einzelne Strukturkennzahlen untersucht. Es sind dies die 22 kreisfreien Städte, die 31 Kreise (inkl. Städteregion Aachen) und die 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden.



Allgemeine Anmerkungen zu den verwendeten Strukturkennzahlen

Die Strukturen der kreisfreien Städte, der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie der Kreise werden in diesem Beitrag anhand verschiedener Strukturkennzahlen betrachtet. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Kenngrößen und für welchen Kommunaltyp sie analysiert werden.

NRW-Kommunalstrukturen: Überblick über die untersuchten Strukturkennzahlen zu Nordrhein-Westfalen

Die Einwohnerzahl bezeichnet die Zahl der Personen, die mit Hauptwohnsitz in der jeweiligen Kommune gemeldet sind. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung (Frauenanteil) bestimmt sich als der prozentuale Anteil der Einwohner weiblichen Geschlechts an der gesamten Einwohnerzahl.

Unter der Fläche versteht man hier die in Quadratkilometern (qkm) gemessene Ausdehnung des gesamten Gebiets einer Kommune. Die Fläche werden alle Gebiete unabhängig von der Art der Nutzung (z.B. Gebäudefläche, Waldfläche) einbezogen.

Die Einwohnerdichte berechnet sich, indem die Einwohnerzahl durch die Fläche geteilt wird. Sie ist ein Indikator für die Frage, wie zentralisiert bzw. dezentralisiert die Fläche einer Kommune besiedelt ist. In der Tendenz gilt, dass eine Kommune umso zersiedelter ist, je geringer die Einwohnerdichte ausgeprägt ist. Es gibt jedoch auch Ausnahmen von der Regel. Ein Beispiel sind Gemeinden mit nur einem Ortsteil, aber mit einer großen Waldfläche.

Umgekehrt ist eine hohe Einwohnerdichte ein starker Indikator für das Vorliegen von Zentralisierung. Je höher die Einwohnerdichte ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine zentralisierte Struktur vorliegt. Sehr hohe Werte in der Einwohnerdichte können kaum durch zersiedelte Strukturen erreicht werden. Besonders hohe Einwohnerdichten ergeben sich i.d.R. aus dem Platzmangel, den zentralisierte Kommunen mit sich bringen, sodass hier z.B. mehr große Wohnblöcke gebaut werden, um Wohnraum zu schaffen. Da in dezentralen Strukturen genügend Raum vorhanden ist und zumeist auch die Grundstückspreise niedriger, besteht dort eher eine größere Tendenz zu Einfamilienhäusern etc. (was sich in niedrigeren Einwohnerdichten niederschlägt). Zwar kann mit mittelhohen Einwohnerdichten noch keine Zentralisierung nachgewiesen werden. Die Höchstwerte in der Einwohnerdichte sind gleichwohl ohne zentralisierte Strukturen quasi nicht realisierbar. Die Spitzenwerte in der Einwohnerdichte (z.B. ab 2.000 Einwohnern je Quadratkilometer) können damit häufig als hinreichende Bedingung für das Vorliegen von Zentralisierung angesehen werden.

Eine weitere hier betrachtete Kenngröße ist die Anzahl der Stadtteile. Stadtteile sind abgegrenzte Siedlungsareale auf dem Gebiet einer Kommune, die einen eigenen Namen tragen (z.B. ein ehemals eigenständiges Dorf oder ein Wohnviertel in einer Stadt). Auch zusammenhängende Siedlungsgebiete können in Stadteile untergliedert worden sein. Da es keine festen Regeln zur Bildung von Stadtteilen gibt, ist die Fallzahl der Stadtteile interkommunal nicht oder nur sehr eingeschränkt vergleichbar.

Daten zur Zahl der Stadtteile liegen dem Autor nur für die kreisfreien Städte vor. Aus diesem Grund unterbleibt an dieser Stelle eine vergleichende Analyse für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Im Falle der Kreise wird die Anzahl der kreisangehörigen Städte und Gemeinden betrachtet.

Des Weiteren wird im vorliegenden Beitrag die Wirtschaftskraft der kreisfreien Städte und Kreise für das Jahr 2013 untersucht. Das Jahr 2013 ist das aktuellste Jahr, für das Werte zum nominalen Bruttoinlandsprodukt vorliegen. Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden werden aus Gründen der Datenverfügbarkeit hinsichtlich ihrer Wirtschaftskraft nicht vergleichend betrachtet.

Ebenfalls nur für die kreisfreien Städte und die Kreise untersucht werden in diesem Beitrag die Arten der Flächennutzung. Die verschiedenen Flächenarten werden in Tabelle 2 kurz erläutert.

NRW-Kommunalstrukturen: Kennzahlen zur Art der Flächennutzung in Nordrhein-Westfalen

Im Folgenden werden die oben genannten Kenngrößen für die kreisfreien Städte und die Kreise einzeln aufgeführt. Bei den kreisangehörigen Städten und Gemeinden wird zum einen eine nach Kreisen differenzierte Extremwertbetrachtung vorgenommen (niedrigste vs. höchste Ausprägung einer bestimmten Kennzahl). Im Kontext der Extremwertbetrachtung wird jeweils auch der Wert der kreisspezifischen, rechnerischen Durchschnittsgemeinde aufgeführt. Zum anderen ist - in Ergänzung zur Extremwertbetrachtung - die Verteilung/Streuung über die 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden Gegenstand eines eigenen Abschnitts dieses Beitrags.



Strukturdaten der kreisfreien Städte

Tabelle 3 enthält die Strukturdaten der 22 kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen. Die geringste Einwohnerzahl im kreisfreien Raum hat demnach Remscheid mit 109.009 Einwohnern. Die einzige Millionenstadt Nordrhein-Westfalens ist Köln mit 1.046.680 Einwohnern. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung reicht von 50,64 Prozent in Gelsenkirchen bis 52,63 Prozent in Bonn.

Bei der Gemarkungsfläche weisen die kreisfreien Städte eine Spannweite von 51,42 Quadratkilometern in Herne bis 405,02 Quadratkilometern in Köln aus. Im Hinblick auf die Einwohnerdichte reicht die Spannweite von 780 Einwohnern je Quadratkilometer in Hamm bis 3.007 Einwohnern je Quadratkilometer in Herne.

Die wenigsten Stadtteile hat Hagen (fünf). Die höchste Fallzahl ist Bielefeld zuzurechnen (92). Bezüglich der Zahl der Stadtteile sei allerdings an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass diese nicht oder nur sehr eingeschränkt interkommunal vergleichbar sind.

Die wirtschaftsschwächste kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2013 die Stadt Bottrop mit einem nominalen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 20.469 Euro je Einwohner. Die Stadt Bottrop ist im Jahr 2013 zugleich auch die wirtschaftsschwächste kreisfreie Stadt in Deutschland. Selbst in Ostdeutschland gibt es keine kreisfreie Stadt mit einem niedrigeren nominalen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt. Die beiden wirtschaftsstärksten kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen sind Düsseldorf (70.104 Euro je Einwohner) und Bonn (65.865 Euro je Einwohner).

NRW-Kommunalstrukturen: Strukturdaten der 22 kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen

Aus Tabelle 4 gehen die Prozentanteile der Flächennutzungsarten der kreisfreien Städte hervor. Im Vergleich der einzelnen Städte ergeben sich deutliche Unterschiede. Bei den Gebäude- und Freiflächen reicht die Spannweite von 19,32 Prozent in Hamm bis 43,60 Prozent in Herne. Im Bereich der Erholungsflächen sind die Extremwerte den Städten Hamm (2,60 Prozent) und Essen (11,20 Prozent) zuzurechnen. Die Stadt Münster hat mit 8,85 Prozent den niedrigsten Anteil der Verkehrsflächen. Der größte Verkehrsflächenanteil ist demgegenüber in Herne (21,02 Prozent) zu beobachten. Der Prozentanteil der landwirtschaftlichen Flächen fällt in Oberhausen mit 8,95 Prozent am niedrigsten und in Hamm mit 54,44 Prozent am höchsten aus. Bei den Waldflächen ist eine Spannweite von 7,98 Prozent in Gelsenkirchen bis 41,96 Prozent in Hagen festzustellen. Den niedrigsten Anteil der Wasserflächen hat Mönchengladbach mit 0,68 Prozent. Duisburgs Wasserflächen summieren sich im Vergleich dazu auf 9,54 Prozent der gesamten Fläche und bilden damit das andere Extrem.

NRW-Kommunalstrukturen: Art der Flächennutzung in den 22 kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen



Strukturdaten der Kreise

Von den 31 Kreisen hat der Kreis Olpe die geringste Einwohnerzahl (134.759). Die größte Bevölkerung hat der Kreis Recklinghausen mit 613.092 Einwohnern. Die Spannweite beim Frauenanteil reicht von 49,86 Prozent in der Städteregion Aachen bis 51,90 Prozent im Kreis Mettmann.

Der Kreis mit der kleinsten Fläche ist der Kreis Mettmann (407,21 Quadratkilometer). Den Höchstwert berichtet die Statistik für den Hochsauerlandkreis mit 1.960,15 Quadratkilometern. Die Extremwerte bei der Einwohnerdichte bilden der Kreis Höxter (119 Einwohner je Quadratkilometer) und der Kreis Mettmann (1.173 Einwohner je Quadratkilometer).

Die niedrigste Zahl kreisangehöriger Städte und Gemeinden verzeichnet der Kreis Olpe (sieben). Das andere Extrem bildet der Kreis Steinfurt mit 24 Städten und Gemeinden.

Mit einem nominalen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt von 22.983 Euro je Einwohner hat der Rheinisch-Bergische Kreis die geringste Wirtschaftskraft der nordrhein-westfälischen Kreise. Den höchsten Wert berichtet demgegenüber der Kreis Gütersloh mit 43.053 Euro je Einwohner.

NRW-Kommunalstrukturen: Strukturdaten der 31 Kreise in Nordrhein-Westfalen

Wie aus Tabelle 6 ersichtlich ist, unterscheiden sich die Kreise hinsichtlich der Art der Flächennutzung z.T. erheblich. Den geringsten Prozentanteil an Gebäude- und Freiflächen hat der Kreis Höxter mit 5,02 Prozent. Im Kreis Mettmann entfallen im Gegensatz dazu 23,50 Prozent der Gesamtfläche auf die Gebäude- und Freiflächen. Bei den Erholungsflächen reicht die Spannweite von 0,47 Prozent im Kreis Höxter bis 5,65 Prozent im Kreis Mettmann. Für die Verkehrsflächen sind als Extremwerte erneut der Kreis Höxter (4,78 Prozent) und der Kreis Mettmann (9,40 Prozent) festzuhalten. Im Bereich der landwirtschaftlichen Flächen hat der Kreis Siegen-Wittgenstein mit 18,68 Prozent den geringsten Anteil. Am höchsten fällt der landwirtschaftlich genutzte Teil der Gesamtfläche im Kreis Warendorf aus (70,25 Prozent). Der Rhein-Kreis Neuss hat mit 7,36 Prozent den niedrigsten Waldflächenanteil. Im Kreis Siegen-Wittgenstein sind 64,51 Prozent der Fläche als Wald zu kategorisieren, was dem Höchstwert entspricht. Die Spannweite bei den Wasserflächen reicht von 0,63 Prozent im Kreis Siegen-Wittgenstein bis 4,61 Prozent im Kreis Wesel.

NRW-Kommunalstrukturen: Art der Flächennutzung in den 31 Kreisen in Nordrhein-Westfalen



Extremwerte bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden

Aus Tabelle 7 gehen die kreisspezifischen Extrem- und Durchschnittswerte hinsichtlich der gemeindlichen Einwohnerzahl hervor. Die einwohnerschwächste kreisangehörige Gemeinde in Nordrhein-Westfalen ist Dahlem mit 4.198 Einwohnern. Der Höchstwert ist Aachen mit 243.336 Einwohnern zuzurechnen. Die nordrhein-westfälische Durchschnittsgemeinde hat 28.126 Einwohner.

NRW-Kommunalstrukturen: Extremwerte bei der Einwohnerzahl der kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 nach Kreisen

Tabelle 8 zeigt die Extrem- und Durchschnittswerte des Frauenanteils differenziert nach Kreisen. Am niedrigsten ist der Frauenanteil demnach in Schöppingen (47,01 Prozent). Den höchsten Anteil berichtet die Statistik für Herdecke (52,77 Prozent). Im Durchschnitt haben die Städte und Gemeinden einen Frauenanteil von 50,98 Prozent.

NRW-Kommunalstrukturen: Extremwerte beim Prozentanteil der weiblichen Einwohner (Frauenanteil) der kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 nach Kreisen

Tabelle 9 enthält Werte zu den Extrem- und Durchschnittswerten der gemeindlichen Gemarkungsfläche nach Kreisen. Die Spannweite reicht von 20,50 Quadratkilometern in Schwelm bis 303,10 Quadratkilometern in Schmallenberg. Die Durchschnittsgemeinde in Nordrhein-Westfalen hat eine Fläche von 81,24 Quadratkilometern.

NRW-Kommunalstrukturen: Extremwerte bei der Fläche der kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 nach Kreisen

Tabelle 10 zeigt nach Kreisen die Extrem- und Durchschnittswerte zur Kennzahl "Einwohnerdichte". Am dünnsten besiedelt ist demnach Dahlem mit 44 Einwohnern je Quadratkilometer. Demgegenüber liegt die Bevölkerungsdichte in Hilden bei 2.115 Einwohnern je Quadratkilometer. Im Durchschnitt des gesamten kreisangehörigen Raums ist ein Wert von 346 Einwohnern je Quadratkilometer festzustellen.

NRW-Kommunalstrukturen: Extremwerte bei der Einwohnerdichte der kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 nach Kreisen



Verteilung bei den Strukturdaten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden

Abbildung 2 zeigt die Verteilung/Streuung der Einwohnerzahl im kreisangehörigen Raum. Der Median liegt bei 19.681 Einwohnern. Das arithmetische Mittel sind 28.126 Einwohner. Generell ist im Kontext der Bevölkerungszahlen darauf hinzuweisen, dass Nordrhein-Westfalen im Ländervergleich sehr große Städte und Gemeinden hat. In den meisten anderen Ländern gibt es z.B. auch kleine Gemeinden mit weniger als 1.000 Einwohnern.

NRW-Kommunalstrukturen: Verteilung/Streuung bei der Einwohnerzahl der 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 (in Fallzahl Städte/Gemeinden je Wertebereich der Einwohnerzahl)

Abbildung 3 enthält Informationen zur Verteilung/Streuung der Kennzahl "Frauenanteil". Als Median ist ein Wert von 50,82 Prozent festzustellen. Das arithmetische Mittel der 374 Einzelwerte sind 50,71 Prozent.

NRW-Kommunalstrukturen: Verteilung/Streuung beim Prozentanteil der weiblichen Bevölkerung (Frauenanteil) der 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 (in Fallzahl Städte/Gemeinden je Wertebereich des Frauenanteils)

Die Verteilung/Streuung der Flächengröße geht aus Abbildung 4 hervor. Der Median sind 72,11 Quadratkilometer. Als arithmetisches Mittel ist ein Wert von 81,24 Quadratkilometern festzustellen.

NRW-Kommunalstrukturen: Verteilung/Streuung bei der Fläche der 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 (in Fallzahl Städte/Gemeinden je Wertebereich der Fläche)

Aus Abbildung 5 wird die Verteilung/Streuung der Einwohnerdichte ersichtlich. Der Median liegt bei einer Einwohnerdichte von 265 Einwohnern je Quadratkilometer. Für das arithmetische Mittel der 374 Einzelwerte ist ein Niveau von 417 Einwohnern je Quadratkilometer festzustellen.

NRW-Kommunalstrukturen: Verteilung/Streuung bei der Einwohnerdichte der 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum 31.12.2014 (in Fallzahl Städte/Gemeinden je Wertebereich der Einwohnerdichte)



Weitere Informationen

Ergänzende Informationen zu den (länderübergreifenden) Kommunalstrukturen in Deutschland sind auf HaushaltsSteuerung.de z.B. auf folgenden Seiten abrufbar. Insbesondere hinsichtlich des Bruttoinlandsprodukts sei indes darauf hingewiesen, dass der unten verlinkte Beitrag vom 30.1.2016 andere Einwohnerzahlen (keine Zensus-2011-Daten) zur Pro-Kopf-Berechnung zugrunde legt. Hieraus ergeben sich - im Vergleich zum vorliegenden Beitrag - leicht abweichende Werte.

» Strukturen und Rahmenbedingungen der kreisfreien Städte in Deutschland, Blog-Eintrag
    vom 9. Mai 2016

    Autor: Andreas Burth

» Rankings über das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt der kreisfreien Städte und Landkreise
    in Deutschland, Blog-Eintrag vom 30. Januar 2016

    Autor: Andreas Burth

» Kommunalstrukturen in Deutschland im Ländervergleich, Blog-Eintrag vom 5. Mai 2015
    Autor: Andreas Burth

Ein Video, das u.a. die Kommunalstrukturen in Deutschland behandelt, finden Sie hier:







©  Andreas Burth, Marc Gnädinger