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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Steuereinnahmen 2016 im EU-Vergleich

Steuereinnahmen 2016 im EU-Vergleich
12. Mai 2017  |  Autor: Andreas Burth



Die Staaten nehmen für ihre Bürger eine Vielzahl von Aufgaben wahr. Beispiele sind die Bildung, die innere Sicherheit, die Straßeninfrastruktur und die äußere Sicherheit. Zur Finanzierung ihrer Aufgaben brauchen die Staaten regelmäßige Einnahmen. Eine der wichtigsten Einnahmequellen sind die Steuern. Dies gilt gleichermaßen für alle EU-Mitgliedsstaaten. Wichtige Steuerarten in Deutschland sind z.B. die Einkommensteuer, die Umsatzsteuer und die Gewerbesteuer. Darüber hinaus existieren noch viele weitere Steuerarten (siehe nachfolgender Link).

» Steuereinnahmen des deutschen Staates nach Steuerarten, Blog-Eintrag vom 17. Mai 2016
    Autor: Andreas Burth

Auf HaushaltsSteuerung.de werden regelmäßig Vergleiche zu den Finanzen der 28 EU-Mitglieder durchgeführt. Häufige Themen sind aufgrund der Maastricht-Regelungen die Staatsschulden und die Staatsdefizite. Ebenso interessant sind mithin die einleitend angesprochenen Steuereinnahmen. Der vorliegende Beitrag zielt daher darauf ab, die EU-Mitglieder im Hinblick auf ihre Steuereinnahmen im Jahr 2016 zu vergleichen. Zu Vergleichszwecken werden die Steuereinnahmen in Prozent des BIP, in Euro je Einwohner und in Prozent der gesamten Staatseinnahmen untersucht.

Als Datenquelle fungieren in diesem Beitrag mehrere Statistiken von Eurostat. Die Statistiken sind Ende April in den Datenbanken von Eurostat veröffentlicht worden. Das Jahr 2016 ist derzeit das aktuellste Jahr, zu dem EU-Steuerstatistiken abrufbar sind.

Überblick:
- Methodische Anmerkungen
- EU-Vergleich über die Steuereinnahmen in Prozent des BIP
- EU-Vergleich über die Steuereinnahmen in Euro je Einwohner
- EU-Vergleich über die Steuereinnahmen in Prozent der gesamten Staatseinnahmen
- Weitere Informationen



Methodische Anmerkungen

Datenquelle der vorliegenden Analyse sind Statistiken von Eurostat, die am 27.4.2017 veröffentlicht worden sind. Eurostat differenziert bei den Einnahmen aus Steuern zwischen mehreren Steuerarten. Die vier hier verwendeten Steuerarten werden in untenstehender Tabelle kurz erläutert.

Kurzbeschreibung der verwendeten Steuerarten gemäß Eurostat-Systematik

Werte zu den oben aufgeführten Steuerarten werden in den nachfolgenden Abbildungen nur aufgeführt, sofern es der Platz im jeweiligen Balken zulässt. Weiße Zahlen im Balken beziehen sich auf die jeweilige Steuerart. Rechts neben dem Balken eingefügte schwarze, fette Zahlen repräsentieren den Gesamtwert aus allen Steuerarten.



EU-Vergleich über die Steuereinnahmen in Prozent des BIP

Die EU-Staaten mit den höchsten Steuereinnahmen in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sind im Jahr 2016 Dänemark (46,08 Prozent des BIP), Schweden (40,97 Prozent des BIP) und Finnland (31,29 Prozent des BIP). Am geringsten fallen die Steuereinnahmen in Litauen (17,58 Prozent des BIP), Rumänien (17,74 Prozent des BIP) und der Slowakei (18,31 Prozent des BIP) aus.

Deutschland verzeichnet im Jahr 2016 Steuereinnahmen in Höhe von 23,57 Prozent des BIP. Österreich kommt auf 27,69 Prozent des BIP.

Vergleich über die Steuereinnahmen 2016 in Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts 2016 differenziert nach Steuerarten für die 28 EU-Mitglieder



EU-Vergleich über die Steuereinnahmen in Euro je Einwohner

Die höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen 2016 haben Luxemburg (24.904 Euro je Einwohner), Dänemark (22.349 Euro je Einwohner) und Schweden (19.234 Euro je Einwohner). Luxemburg ist der EU-Staat mit dem höchsten Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt 2016 (94.048 Euro je Einwohner). Die Staaten Dänemark (48.501 Euro je Einwohner) und Schweden (46.941 Euro je Einwohner) folgen im BIP-Ranking der EU-Staaten auf den Plätzen drei und vier.

Die geringsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen berichtet Eurostat für Bulgarien (1.417 Euro je Einwohner), Rumänien (1.523 Euro je Einwohner) und Polen (2.300 Euro je Einwohner). Bulgarien (6.621 Euro je Einwohner) und Rumänien (8.582 Euro je Einwohner) sind die beiden EU-Staaten mit dem geringsten Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt aller EU-Staaten im Jahr 2016. Polen hat mit 11.175 Euro je Einwohner das viertniedrigste Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt der EU-Staaten.

In der Tendenz lässt sich damit feststellen, dass die Pro-Kopf-Steuereinnahmen umso höher ausfallen, je größer das Pro-Kopf-BIP ist. Zahlen zum Pro-Kopf-BIP der übrigen EU-Staaten können Sie z.B. über folgenden Link abrufen.

» Ranking zum Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt im EU-Vergleich
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

Deutschlands Pro-Kopf-Steuereinnahmen summieren sich auf 8.983 Euro je Einwohner. In Österreich liegen sie bei 11.136 Euro je Einwohner.

Vergleich über die Pro-Kopf-Steuereinnahmen 2016 differenziert nach Steuerarten für die 28 EU-Mitglieder (in Euro je Einwohner)



EU-Vergleich über die Steuereinnahmen in Prozent der gesamten Staatseinnahmen

Die Steuereinnahmen in Prozent der gesamten Staatseinnahmen fallen in folgenden Staaten am höchsten aus: Dänemark (87,39 Prozent), Schweden (80,45 Prozent) und Irland (72,70 Prozent). Die hohen Prozentanteile Dänemarks und Schwedens erklären in Teilen auch die ausgesprochen hohen Werte der beiden Staaten in den Abbildungen 1 und 2. Die geringsten Prozentanteile an den gesamten Staatseinnahmen verzeichnen die Slowakei (45,83 Prozent), Tschechien (49,50 Prozent) und Litauen (51,00 Prozent). In Deutschland machen die Steuereinnahmen 52,30 Prozent der gesamten Staatseinnahmen aus. In Österreich sind es 55,91 Prozent.

Die Steuern sind nicht die einzige Einnahmequelle des Staates. Ihr Anteil an den gesamten Staatseinnahmen schwankt von EU-Staat zu EU-Staat, wie Abbildung 3 verdeutlicht. Weitere Beispiele für Einnahmearten sind die Netto-Sozialbeiträge und die Zinseinnahmen. Im Falle Deutschlands belaufen sich z.B. die Netto-Sozialbeiträge (ESVG-Code: D.61) auf 37,06 Prozent der gesamten Staatseinnahmen.

Vergleich über die Steuereinnahmen 2016 in Prozent der gesamten Staatseinnahmen 2016 für die 28 EU-Mitglieder



Weitere Informationen

Ergänzende Informationen zu den Finanzen der EU-Staaten können Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über folgende Links abrufen.

» Steueruhr zu den Steuereinnahmen von Deutschland
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Schuldenuhren der EU-Mitgliedsstaaten
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Staatsverschuldung in der Europäischen Union (EU)
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Staatsverschuldung in Deutschland (Bund, Länder, Kommunen)
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Zinsuhr zu den staatlichen Zinsausgaben von Deutschland und Österreich
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger