HaushaltsSteuerung.de »
Weblog »
Vierteljährliche Entwicklung der Bagatellsteuern und steuerähnlichen Abgaben
Vierteljährliche Entwicklung der Bagatellsteuern und steuerähnlichen Abgaben
11. März 2017 |
Autor: Andreas Burth
Die Kommunen verzeichnen im Laufe eines Jahres Einnahmen in Höhe von über 200 Mrd. Euro. Diese Einnahmen fließen
den Kommunen jedoch nicht gleichmäßig zu. Wie in einem früheren Blog-Eintrag gezeigt wurde, fallen beispielsweise
die Einnahmen aus den
Gemeindeanteilen an der Einkommen- und
Umsatzsteuer
im 1. Quartal sehr niedrig und im 4. Quartal sehr hoch aus. Dies hat auch Folgen für den kommunalen
Finanzierungssaldo,
der im 1. Quartal oft negativ und im 4. Quartal oft positiv ist.
» Entwicklung des vierteljährlichen Finanzierungssaldos von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung, Blog-Eintrag vom 21. März 2015
Autor: Andreas Burth
» Vierteljährliche Entwicklung der Steuereinnahmen der Städte und Gemeinden der Flächenländer vom 1. Quartal 2004 bis zum 1. Quartal 2015, Blog-Eintrag vom 21. August 2015
Autor: Andreas Burth
» Vierteljährliche Entwicklung des Finanzierungssaldos sowie wichtiger Einnahme- und Ausgabearten der Kommunen in Deutschland, Blog-Eintrag vom 22. September 2015
Autor: Andreas Burth
Hinsichtlich ihrer vierteljährlichen Einnahmestruktur sind bislang insbesondere die
Grundsteuer A, die Grundsteuer B, die
Gewerbesteuer
sowie die Gemeindeanteile an der Einkommen- und Umsatzsteuer untersucht worden. Die sonstigen
Gemeindesteuern
(Bagatellsteuern)
sind diesbezüglich nur in ihrer Summe betrachtet worden. Der vorliegende Beitrag zielt vor diesem Hintergrund darauf ab, die Bagatellsteuern
ebenfalls differenziert nach Steuerarten zu untersuchen. Ergänzend werden zudem die
steuerähnlichen Abgaben
betrachtet.
Datengrundlage ist die vierteljährliche Statistik über den Steuerhaushalt, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wird.
In ihrer Summe nahmen die Kommunen der Flächenländer in den letzten vier Quartalen (d.h. 4. Quartal 2015 bis 3. Quartal 2016)
1,37 Mrd. Euro aus Bagatellsteuern und
0,31 Mrd. Euro aus steuerähnlichen Abgaben ein.
Wie aus Tabelle 1 deutlich wird, ist die
Vergnügungsteuer die aufkommensstärkste Bagatellsteuer. Ihre Aufkommen ist im Zeitablauf
deutlich angestiegen. Die zweitwichtigste Bagatellsteuer ist die
Hundesteuer. Das dritthöchste Aufkommen generiert die
Zweitwohnungsteuer.
Eine zyklische Einnahmestruktur ist erstens bei der Hundesteuer zu beobachten. Das Aufkommen der Hundesteuer fällt regelmäßig
insbesondere im 1. Quartal hoch und im 4. Quartal niedrig aus. Vergleichsweise hoch sind auch die Einnahmen im 3. Quartal.
Zweitens ist für die
Jagd- und Fischereisteuer
ein unterjähriger Zyklus festzustellen. So verzeichnen die Kommunen im 1. Quartal
niedrige sowie im 2. und 3. Quartal hohe Einnahmen aus der Jagd- und Fischereisteuer.
Drittens zeigt die Statistik auch für die Zweitwohnungsteuer ein unterjähriges Einnahmemuster. Besonders hoch sind die Einnahmen
regelmäßig im 1. Quartal. Die niedrigsten Einnahmen generieren die Kommunen im 4. Quartal.
Bei der Vergnügungsteuer ist keine eindeutige Struktur zu erkennen. Dies ist jedoch auch dem Umstand geschuldet, dass die Steuer
im Betrachtungszeitraum einen sehr starken Einnahmezuwachs aufweist.
Die mit Abstand aufkommensstärkste steuerähnliche Einnahmequelle sind die zweckgebundenen Abgaben. Die Einnahmen aus zweckgebundenen
Abgaben fallen im Betrachtungszeitraum im 3. und 4. Quartal am höchsten aus. Bei der Fremdenverkehrsabgabe sind die Einnahmen
im 1. Quartal am niedrigsten und im 3. Quartal am höchsten. Die sonstigen steuerähnlichen Einnahmen verzeichnen ihren
Einnahmehöhepunkt im 2. Quartal. Für die Abgaben von Spielbanken besteht keine augenfällige unterjährige Einnahmestruktur.
Weitere Informationen zu den kommunalen Steuereinnahmen finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über die folgenden Seiten.
» Steuer-Datenbank der kreisfreien Städte in Deutschland
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
» Blog-Einträge zum Thema "Steuern"
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
|