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Entwicklung der Versorgungsempfänger im Bereich des Bundes von 2006 bis 2015
Entwicklung der Versorgungsempfänger im Bereich des Bundes von 2006 bis 2015
23. Januar 2016 |
Autor: Andreas Burth
Kürzlich ist auf HaushaltsSteuerung.de die zeitliche Entwicklung der Fallzahlen der
Versorgungsempfänger
von Ländern und Kommunen untersucht worden (Link siehe unten). Ebenso interessant ist gleichwohl eine Betrachtung der Entwicklungen auf
Bundesebene. Der vorliegende Beitrag soll diese Lücke schließen und für den Zeitraum 2006 bis 2015 die Fallzahlen der
Versorgungsempfänger des Bundes nach Beamten und Soldatenversorgungsrecht analysieren.
» Entwicklung der Fallzahl der Versorgungsempfänger der 16 Länder und der Kommunen der 13 Flächenländer von 2000 bis 2015, Blog-Eintrag vom 21. Januar 2016
Autor: Andreas Burth
Daten zur Anzahl der Versorgungsempfänger des Bundes können der jährlich erscheinenden Statistik über die
Versorgungsempfänger des öffentlichen Dienstes
entnommen werden. Die darin enthaltenen Daten beziehen sich jeweils auf den
1. Januar des betreffenden Jahres. Die aktuelle Ausgabe der Statistik ist am 17. Dezember 2015 erschienen. In der Statistik
über die Versorgungsempfänger des öffentlichen Dienstes wird zwischen drei Arten von Versorgungsempfängern unterschieden:
Empfänger von Ruhegehalt,
Empfänger von Witwen-/Witwergeld und
Empfänger von Waisengeld.
Für den Bund werden die Versorgungsempfänger nach der Abgrenzung des sog. Bundesbereichs berichtet. Der Bundesbereich ist die
Summe aus folgenden fünf Unterbereichen:
- Beamte und Richter des Bundes
- Berufssoldaten des Bundes
- Bahn (Bundeseisenbahnvermögen)
- Post (Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG und Deutsche Postbank AG)
- Rechtlich selbstständige Einrichtungen (seit 2012 ohne Forschungseinrichtungen)
Bei den Versorgungsempfängern der Bahn und der Post sind auch die Versorgungsempfänger nach dem Gesetz zu Art. 131 Kap. II des
Grundgesetzes enthalten.
Die verfügbaren Einzelwerte zu den Versorgungsempfängern sind in der Statistik jeweils auf 100 gerundet. Die Untersuchung
beschränkt sich auf die Jahre 2006 bis 2015, da Versorgungsempfänger-Daten zu den rechtlich selbstständigen Einrichtungen erst
ab 2006 statistisch berichtet werden.
Insgesamt zählt der Bundesbereich zum 1.1.2015 623.600 Versorgungsempfänger nach Beamten- und Soldatenversorgungsrecht. Mit
43,8 Prozent entfällt der Großteil davon auf die Post. Die Bahn bildet mit 26,1 Prozent den zweitgrößten Anteil. Die Berufssoldaten
des Bundes kommen auf 14,7 Prozent und die Beamten und Richter des Bundes auf 14,3 Prozent des Gesamtwerts. Die Versorgungsempfänger
der rechtlich selbstständigen Einrichtungen summieren sich auf einen Anteil von 1,1 Prozent.
Im Zeitablauf ist die Gesamtzahl der Versorgungsempfänger im Bundesbereich rückläufig. Von 2006 auf 2015 hat sie sich von 659.900
auf 623.600 und damit um 5,5 Prozent verringert. Diese Entwicklung steht in einem interessanten Kontrast zu den Ergebnissen auf Ebene von
Ländern und Kommunen: Sowohl die Länder als auch die Kommunen verzeichnen Fallzahlsteigerungen bei den Versorgungsempfängern.
Der Rückgang im Bereich des Bundes geht indes v.a. auf die Bahn zurück. Die Anzahl der Versorgungsempfänger im Bereich der Bahn hat
sich im Betrachtungszeitraum um 25,4 Prozent reduziert. Die übrigen vier Unterbereiche verzeichnen Anstiege in der Fallzahl. Die
Versorgungsempfänger der rechtlich selbstständigen Einrichtungen sind um 3,9 Prozent gestiegen. Die Post verzeichnet zwar sei 2013
rückläufige Zahlen, im gesamten Zeitraum 2006 bis 2015 ist aber eine Zunahme um 1,1 Prozent zu beobachten. Der Zuwachs bei den
Berufssoldaten des Bundes liegt bei 6,5 Prozent und bei den Beamten und Richtern des Bundes bei 12,9 Prozent.
Unter Ausblendung der Bahn verzeichnet der Bund einen Anstieg in den Fallzahlen der Versorgungsempfänger um
4,4 Prozent. Wird zusätzlich neben der Bahn auch die Post außen vor gelassen, ist eine Zunahme um 9,4 Prozent festzustellen.
Die Statistik ermöglicht auch eine Zeitreihenanalyse nach der Art der Versorgung. Zu beobachten ist dabei ein Rückgang in allen
drei Versorgungsarten. Die Fallzahl der Empfänger von Waisengeld hat sich um 16,6 Prozent verringert. Rückläufig ist ebenso die
Anzahl der Empfänger von Witwen-/Witwergeld (-12,5 Prozent). Den geringsten Rückgang verzeichnen die Empfänger von Ruhegehalt (-2,4 Prozent).
Weitere Analysen zum Themenbereich "Personal und Versorgungsempfänger" können Sie für Bund, Länder und Kommunen nachstehendem
Link entnehmen.
» Blog-Einträge zum Thema "Personal & Versorgungsempfänger"
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
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