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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » 197 Kommunen in Baden-Württemberg nutzen im Haushaltsjahr 2016 die Doppik

197 Kommunen in Baden-Württemberg nutzen im Haushaltsjahr 2016 die Doppik
22. Juni 2016  |  Autor: Andreas Burth



Doppik-Landkarte Deutschland Im Jahr 2016 gibt es noch vier Flächenländer, in denen Kommunen die Kameralistik nutzen können: Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein und Thüringen. Die Länder Bayern, Schleswig-Holstein und Thüringen eröffnen ihren Kommunen ein Wahlrecht zwischen der Beibehaltung der Kameralistik und dem Umstieg auf die Doppik. Das Land Baden-Württemberg schreibt seinen mehr als 1.000 Kommunen die Doppik (dort auch als "Neues Kommunales Haushalts- und Rechnungswesen" (NKHR) bezeichnet) vor.

Die Pflicht zur Doppik-Nutzung gilt in Baden-Württemberg allerdings erst ab dem Haushaltsjahr 2020. Ursprünglich war eine verbindliche NKHR-Einführung für das Jahr 2016 vorgesehen. Die Frist wurde jedoch um vier Jahre verlängert. Von denjenigen Ländern, die ihren Kommunen die Doppik vorschreiben, hat Baden-Württemberg die mit Abstand längste Umstellungsfrist eingeräumt. Die zweitlängsten Fristen hatten Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils Doppik-Pflicht ab 2013).

» Auf einen Blick: Haushaltsreformen in
    Deutschland

    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

Erstaunlich an Baden-Württemberg ist, dass das Land in Fragen der kommunalen Doppik einst Vorreiter war. Die im Rhein-Neckar-Kreis gelegene Stadt Wiesloch war die erste deutsche Kommune, die die Doppik nutzte. Die Stadt zählt damit zu den Wegbereitern für die späteren Doppik-Reformen. Wiesloch begann 1994 mit dem Umstieg auf die Doppik. Seit 1999 wird ausschließlich doppisch gebucht.

Heute zählt Baden-Württemberg zu den Nachzüglern bei der Modernisierung des Haushalts- und Rechnungswesens. Bis einschließlich 2019 haben die Kommunen in Baden-Württemberg die Wahl, ob sie noch die Kameralistik nutzen oder "vorzeitig" zur Doppik wechseln wollen. Eine interessante Frage ist vor diesem Hintergrund, welche Kommunen den Reformschritt zur Doppik bereits vollzogen haben.

Zur Beantwortung dieser Frage bedarf es einer vollständigen Liste der doppisch rechnenden Kommunen in Baden-Württemberg. Eine solche Liste wird vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg geführt. Sie ist den Betreibern von HaushaltsSteuerung.de dankenswerterweise zur Verfügung gestellt worden.

Im Haushaltsjahr 2016 wenden gemäß der Liste des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg insgesamt 197 Kommunen die Doppik an. Sie setzen sich zusammen aus:
  • Neun kreisfreie Städte (in Baden-Württemberg meist als "Stadtkreise" bezeichnet)
  • 30 Landkreise
  • 157 kreisangehörige Städte und Gemeinden
  • Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS)
Besonders hoch ist der Anteil der Doppik-Kommunen bei den kreisfreien Städten (neun von neun, d.h. 100 Prozent) und bei den Landkreisen (30 von 35, d.h. 85,7 Prozent). Die einzigen fünf Landkreise, die die Doppik noch nicht nutzen, sind der Landkreis Rottweil, der Schwarzwald-Baar-Kreis, der Landkreis Tübingen, der Landkreis Tuttlingen und der Zollernalbkreis. In der Gruppe der kreisangehörigen Städte und Gemeinden haben demgegenüber etwas weniger als 15 Prozent auf das NKHR umgestellt. Tendenziell ist festzustellen, dass bislang v.a. die einwohnerstarken Kommunen in Baden-Württemberg die Doppik eingeführt haben.

Die Zahl der Doppik-Kommunen ist im Zeitablauf stetig gestiegen. Im Haushaltsjahr 2007 waren es lediglich neun Kommunen, die bereits die Doppik nutzten. Es sind dies die beiden kreisfreien Städte Heidelberg und Karlsruhe sowie die sieben kreisangehörigen Städte und Gemeinden Bruchsal, Horb, Östringen, Rauenberg, Stetten am kalten Markt, Tettnang und Wiesloch. Die ersten Landkreise entschieden sich ab dem Haushaltsjahr 2009 das NKHR zu nutzen. Es handelt sich um folgende drei Landkreise: Landkreis Böblingen, Enzkreis und Landkreis Ravensburg. Darüber hinaus stellten die Stadt Bad Krozingen und die Stadt Offenburg (beide kreisangehörig) ebenfalls für Haushaltsjahr 2009 ihren ersten doppischen Haushalt auf.

Entwicklung der Zahl der Doppik-Kommunen in Baden-Württemberg nach Haushaltsjahren

Im Folgenden werden die doppisch rechenden Kommunen differenziert nach Kommunaltypen aufgelistet. In Klammern wird jeweils das erste doppische Haushaltsjahr aufgeführt. Im Falle der Stadt Wiesloch wird vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg das Jahr 2007 als erstes Doppik-Jahr berichtet. Da die Stadt die Doppik faktisch jedoch schon länger nutzt, wird in nachstehender Liste bei Wiesloch statt dem von der Statistik berichteten Jahr 2007 das Jahr 1999 aufgeführt.

Kreisfreie Städte bzw. Stadtkreise:
Baden-Baden (seit 2013), Freiburg im Breisgau (seit 2015), Heidelberg (seit 2007), Heilbronn (seit 2014), Karlsruhe (seit 2007), Mannheim (seit 2012), Pforzheim (seit 2012), Stuttgart (seit 2010), Ulm (seit 2011).

Landkreise:
Alb-Donau-Kreis (seit 2013), Landkreis Biberach (seit 2012), Landkreis Böblingen (seit 2009), Bodenseekreis (seit 2016), Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (seit 2015), Landkreis Calw (seit 2010), Landkreis Emmendingen (seit 2012), Enzkreis (seit 2009), Landkreis Esslingen (seit 2012), Landkreis Freudenstadt (seit 2010), Landkreis Göppingen (seit 2013), Landkreis Heidenheim (seit 2013), Landkreis Heilbronn (seit 2011), Hohenlohekreis (seit 2011), Landkreis Karlsruhe (seit 2010), Landkreis Konstanz (seit 2010), Landkreis Lörrach (seit 2011), Landkreis Ludwigsburg (seit 2012), Main-Tauber-Kreis (seit 2011), Neckar-Odenwald-Kreis (seit 2010), Ortenaukreis (seit 2011), Ostalbkreis (seit 2012), Landkreis Rastatt (seit 2010), Landkreis Ravensburg (seit 2009), Rems-Murr-Kreis (seit 2010), Landkreis Reutlingen (seit 2011), Rhein-Neckar-Kreis (seit 2010), Landkreis Schwäbisch Hall (seit 2011), Landkreis Sigmaringen (seit 2012), Landkreis Waldshut (seit 2011).

Kreisangehörige Städte und Gemeinden:
Aalen (seit 2011), Achern (seit 2012), Aichstetten (Landkreis Ravensburg) (seit 2012), Aifern (seit 2016), Albstadt (seit 2011), Allmersbach im Tal (seit 2016), Altbach (seit 2013), Amstetten (seit 2011), Bad Krozingen (seit 2009), Bad Mergentheim (seit 2012), Bad Säckingen (seit 2014), Bad Schussenried (seit 2012), Bad Wurzach (seit 2013), Badenweiler (seit 2015), Baiersbronn (seit 2014), Baltmannsweiler (seit 2013), Benningen (seit 2014), Bernau im Schwarzwald (seit 2014), Bietigheim-Bissingen (seit 2015), Birenbach (seit 2016), Böblingen (seit 2015), Böllen (seit 2016), Börtlingen (seit 2016), Braunsbach (seit 2012), Bretten (seit 2011), Bruchsal (seit 2007), Brühl (seit 2015), Buchen (Odenwald) (seit 2011), Buchenbach (seit 2012), Bühl (seit 2012), Crailsheim (seit 2015), Deißlingen (Landkreis Rottweil) (seit 2012), Deizisau (seit 2013), Dettingen/Teck (seit 2016), Donaueschingen (seit 2015), Durchhausen (seit 2010), Eberbach (seit 2014), Eberdingen (seit 2015), Ebersbach (seit 2015), Eichstetten am Kaiserstuhl (seit 2015), Emmendingen (seit 2010), Eppelheim (seit 2015), Eppingen (seit 2014), Erbach (seit 2016), Esslingen (seit 2011), Ettlingen (seit 2016), Filderstadt (seit 2011), Freiberg am Neckar (seit 2016), Fröhnd (seit 2016), Göppingen (seit 2011), Grenzach-Wyhlen (seit 2013), Gunningen (seit 2010), Hausen im Wiesental (seit 2016), Hemmingen (seit 2014), Herrenberg (seit 2011), Hessigheim (seit 2015), Hirschberg an der Bergstraße (seit 2012), Hochdorf (seit 2013), Holzmaden (seit 2012), Horb (seit 2007), Iffezheim (seit 2010), Inzlingen (seit 2014), Karlsbad (seit 2010), Kehl (seit 2014), Kenzingen (seit 2016), Kieselbronn (seit 2012), Kirchheim unter Teck (seit 2013), Kirchheim/Neckar (seit 2012), Klettgau (seit 2016), Konstanz (seit 2011), Korb (seit 2015), Kornwestheim (seit 2013), Lauchringen (seit 2012), Lautenbach (seit 2012), Leinfelden-Echterdingen (seit 2015), Leingarten (seit 2016), Lörrach (seit 2012), Ludwigsburg (seit 2014), Markgröningen (seit 2016), Massenbachhausen (seit 2012), Mosbach (seit 2016), Murg (seit 2015), Murrhardt (seit 2012), Nagold (seit 2011), Neckartenzlingen (seit 2016), Neulingen (seit 2015), Neulußheim (seit 2015), Neuweiler (seit 2012), Nürtingen (seit 2015), Oberkirch (seit 2012), Obernheim (seit 2015), Oberstenfeld (seit 2014), Obersulm (seit 2014), Oedheim (seit 2012), Offenburg (seit 2009), Oftersheim (seit 2016), Oppenweiler (seit 2016), Ostfildern (seit 2010), Östringen (seit 2007), Ötisheim (seit 2015), Ottersweier (seit 2012), Owen (seit 2012), Plochingen (seit 2013), Plüderhausen (seit 2011), Radolfzell (seit 2013), Rastatt (seit 2013), Rauenberg (seit 2006), Rechberghausen (seit 2015), Reichenbach an der Fils (seit 2013), Reilingen (seit 2012), Remchingen (seit 2016), Remshalden (seit 2012), Rheinfelden (seit 2011), Rheinstetten (seit 2015), Rosengarten (seit 2013), Rottweil (seit 2012), Sankt Leon-Rot (seit 2014), Sasbachwalden (seit 2016), Schemmerhofen (seit 2010), Schlierbach (seit 2016), Schönau (seit 2016), Schönbrunn (seit 2016), Schönenberg (seit 2016), Schorndorf (seit 2014), Schramberg (seit 2016), Schwäbisch Hall (seit 2012), Schwaikheim (seit 2014), Sindelfingen (seit 2012), Singen (seit 2013), St. Georgen im Schwarzwald (seit 2010), Steinen (seit 2010), Stetten am kalten Markt (seit 2006), Tamm (seit 2016), Tauberbischofsheim (seit 2014), Tettnang (seit 2007), Todtmoos (seit 2010), Trossingen (seit 2010), Tunau (seit 2016), Tuttlingen (seit 2014), Überlingen (seit 2013), Uhingen (seit 2015), Umkirch (seit 2016), Utzenfeld (seit 2016), Vaihingen an der Enz (seit 2012), Vogtsburg im Kaiserstuhl (seit 2016), Vöhringen (seit 2013), Waiblingen (seit 2015), Waldkirch (seit 2013), Walldorf (seit 2014), Warthausen (seit 2016), Weilheim/Teck (seit 2015), Weinheim (seit 2014), Wembach (seit 2016), Wendlingen (seit 2015), Wieden (seit 2016), Wiesloch (seit 1999), Winterbach (seit 2015).

Sonstige Gemeindeverbände:
Kommunalverband für Jugend und Soziales (seit 2012).

Diejenigen Kommunen, denen die Doppik-Umstellung noch bevorsteht, können von den Erfahrungen der oben genannten Kommunen lernen. Hierdurch lassen sich verschiedene Einführungsprobleme vermeiden oder zumindest abmildern. Lohnen kann sich auch ein Blick in die doppischen Haushaltspläne dieser Kommunen. Das Portal HaushaltsSteuerung.de sammelt Links zu solchen Haushaltsplänen. Für Baden-Württemberg sind die Haushalte von über 120 Kommunen verlinkt. Sie sind auf folgender Seite verfügbar.

» Linksammlung zu doppischen Kommunalhaushalten
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

Weitere Informationen zur Doppik können Sie über die unten verlinkten Seiten abrufen.

» Doppik-Studie.de
    Autoren: Dennis Hilgers, Andreas Burth

» Blog-Einträge zum Thema "Doppik"
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Doppik-Praxisberichte
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger