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Gender Diversity in Public Corporate Governance Kodizes
Gender Diversity in Public Corporate Governance Kodizes
15. Mai 2013 |
Autor: Marc Gnädinger
Nach neueren Untersuchungen von HaushaltsSteuerung.de wurde deutlich, dass Frauen in den kreisfreien Städten in
kommunalpolitischen Spitzenpositionen noch immer unterrepräsentiert sind. Das gilt sowohl für die Mandatsträgerinnen
der Vertretungskörperschaften als auch in noch stärkerem Ausmaß für die Position der Oberbürgermeisterin.
» Oberbürgermeister(innen) der kreisfreien Städte, Blog-Eintrag vom 4.5.2013
Autor: Marc Gnädinger
» Oberbürgermeister(innen) der kreisfreien Städte - eine Bestandsaufnahme
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
» Mandatsträger(innen) der kreisfreien Städte, Blog-Eintrag vom 8.5.2013
Autor: Marc Gnädinger
» Mandatsträger(innen) der kreisfreien Städte - eine Bestandsaufnahme
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
Mit der neuerlich zum wiederholten Mal entflammten und immer wieder entflammenden politischen Diskussion über Frauenquoten
etc. in Unternehmen des Privatsektors, sind neben der (Kommunal-)Politik nicht nur die staatlichen und kommunalen Kernverwaltungen,
sondern auch die öffentlichen Unternehmen verstärkt in den Fokus der Betrachtung geraten. Sie orientieren sich anders als
Unternehmen des privaten Sektors vorrangig an Sachzielen (öffentlicher Zweck, öffentliche Zielsetzung) - zumindest sollte
das so sein. Ihre Bedeutung für die Haushalts- und Verschuldungssituation ist in einzelnen Gebietskörperschaften sehr hoch.
Für den kommunalen Raum wurde das z.B. mit dem Kommunalen Finanz- und Schuldenreport der Bertelsmann Stiftung nachgewiesen.
In Bezug auf die Beteiligung von Frauen an Führungspositionen in öffentlichen Unternehmen ist der öffentliche Sektor indes nicht
immer ein Vorbild.
» Kommunaler Finanz- und Schuldenreport Deutschland 2008 - Ein Ländervergleich
Hrsg.: Bertelsmann Stiftung (Martin Junkernheinrich, Gerhard Micosatt)
» Frauen in Top-Gremien öffentlicher Unternehmen
Autoren: Ulf Papenfuß, Sascha Behrens, Tom Sandig
» Frauen im Top-Management öffentlicher Unternehmen
Autoren: Ulf Papenfuß, Matthias Schrader
» Gleichbehandlung - Politiker befördern selten Frauen
Hrsg.: Frankfurter Allgemeine (Joachim Jahn, Julia Löhr)
» Blamable Bilanz
Hrsg.: FOCUS Magazin (Ulrike Plewnia)
» Frauenquote - Noch 792 Jahre Ungleichheit
Hrsg.: Zeit Online (Kerstin Bund)
Beflügelt durch die Erfahrungen mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) entwickeln heute einige Gebietskörperschaften
sog. Public Corporate Governance Kodizes. Bereits zuvor wurde mit
Beteiligungsrichtlinien gearbeitet, wobei sich letztere von den
Kodizes unterscheiden (Zielgruppe ist die
Beteiligungsverwaltung der Kernverwaltung; kein "comply or explain"-Prinzip). Eine Liste
bestehender nationaler und internationaler Kodizes und Beteiligungsrichtlinien ist unter HaushaltsSteuerung.de abrufbar.
» Deutscher Corporate Governance Kodex (Fassung vom 15. Mai 2012)
Hrsg.: Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex
» Linksammlung zu Beteiligungsrichtlinien und Public Corporate Governance Kodizes
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
In diesen Kodizes, die sich im Detail stark unterscheiden können, finden sich auch Regelungen zur Beteiligung von Frauen, z.B.
in Aufsichtsräten. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatten zu diesem Thema erscheinen die Regelungen zuweilen als
bemerkenswert.
Die geschlechterspezifische Vielfalt (auch in Führungspositionen) ist ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema. Daneben kommt
dem öffentlichen Sektor an dieser Stelle eine Vorbildfunktion zu. Darüber hinaus sprechen aber auch ökonomische Aspekte für die
Beachtung des Themas:
- In der Betriebswirtschaft legen einschlägige Befunde nahe, dass die Präsenz von Frauen einen förderlichen Einfluss auf den
Unternehmenserfolgt hat.
- Im Zuge des demographischen Wandels nimmt der Wettbewerb um Talente zu, dem sich auch die öffentliche Wirtschaft nicht entziehen
kann/darf.
» Große Regelungsunterschiede in Public Corporate Governance Kodizes
Autoren: Ulf Papenfuß, Stefan Müller
Der Bund (das Bundesministerium der Finanzen) hat ebenfalls einen Kodex guter Unternehmensführung (PCGK) des Bundes entwickelt, wobei auch hier der DCGK Vorbild
war. Letzterer gilt auch für börsennotierte Unternehmen mit Beteiligung des Bundes (z.B. Telekom, Post); an dieser Stelle findet der
PCGK des Bundes entsprechend keine Anwendung. Börsennotierte Unternehmen mit Bundesbeteiligung fallen weiterhin und trotz PCGK
ausschließlich unter den bestehenden Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK).
Der PCGK des Bundes wurde am 1. Juli 2009 durch die Bundesregierung verabschiedet. Die im "Public Kodex" enthaltenen Empfehlungen
und Anregungen gelten für Unternehmen, an denen der Bund beteiligt ist und die nicht börsennotiert sind. Darunter fallen vor allem
Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Der Kodex richtet sich an Unternehmen, an denen der Bund mehrheitlich beteiligt ist. Verfügt
der Bund nicht über die Mehrheitsbeteiligung, wird dem Unternehmen die Beachtung des Kodex empfohlen. Das Papier (Stand: 30. Juni 2009)
gliedert sich in drei Teile:
- Public Corporate Governance Kodex des Bundes
- Hinweise für gute Beteiligungsführung bei Bundesunternehmen (richten sich an die beteiligungsführenden Stellen des Bundes, nicht
an die Unternehmen selbst, an denen der Bund beteiligt ist)
- Berufungsrichtlinien
» Modernere Strukturen guter Unternehmensführung in öffentlichen Unternehmen - der Public Corporate Governance Kodex des Bundes, Meldung vom 11.5.2009
Hrsg.: Bundesministerium der Finanzen
» Public Corporate Governance Kodex des Bundes, Meldung vom 1.7.2009
Hrsg.: Bundesministerium der Finanzen
» Grundsätze guter Unternehmensführung im Bereich des Bundes - Public Corporate Governance Kodex des Bundes (PCGK)
Hrsg.: Bundesministerium der Finanzen
In speziellem Bezug auf die Beteiligung von Frauen finden sich sowohl im DCGK als auch im PCGK des Bundes interessante Aussagen,
die nachfolgend gegenübergestellt werden:
Im Kontext der Beteiligung von Frauen an Führungsfunktionen bleibt der PCGK des Bundes hinter dem DCGK zurück. In der öffentlichen
Debatte wird der Anteil von Frauen in der Führung von öffentlichen Unternehmen vielfach als ausbaufähig wahrgenommen; ein Mittel zur
Erreichung eines derartigen Ziels liegt in der entsprechenden Ausgestaltung des PCGK - das gilt nicht nur für den Bund, sondern auch
für andere Gebietskörperschaften, die sich derartige Ziele setzen.
» Einsam an der Spitze: Frauen in Führungspositionen im öffentlichen Sektor
Hrsg.: Friedrich-Ebert-Stiftung (Julia Schimeta)
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