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HaushaltsSteuerung.de » Themen » Doppik-Praxisberichte » Die Doppik-Einführung in Brühl aus Sicht des Gemeinderats

Die Doppik-Einführung in Brühl aus Sicht des Gemeinderats
Ein Interview mit Dr. Matthias Petran (SPD-Fraktionsvorsitzender in Brühl)

6. Februar 2008



Erfahrungsberichte aus Sicht der Verwaltung zur Einführung der Doppik gibt es relativ viele - Berichte aus Sicht des Rates einer Reformkommune sind dagegen Mangelware. Der Aufgabe diese Lücke zu füllen hat HaushaltsSteuerung.de sich angenommen: Im Rahmen einer Interview-Reihe soll erstmals die Politik zu Wort kommen.

In Teil 1 der Reihe sprach HaushaltsSteuerung.de mit dem Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion, Dr. Matthias Petran, über die Erfahrungen seiner Fraktion mit der Doppik-Einführung in Brühl.

HaushaltsSteuerung.de: Herr Petran, die Stadt Brühl stellte 2005 ihren Haushalt auf die Doppik um. Wie kommen die Mitglieder der SPD-Fraktion mit dem neuen doppischen Vokabular zurecht? Wurden die Informationen aus dem Haushalt für die Mitglieder der ganzen Fraktion verständlicher?

Petran: Der kameralistische Haushalt war verständlicher, weil man die Positionen besser zu den kommunalpolitischen Projekten zuordnen konnte. Die Doppik enthält sehr viele Positionen, die früher in den Sammelnachweisen zu finden waren. Vielleicht ist es Gewohnheitssache.

HaushaltsSteuerung.de: Auch das Lesen eines doppischen Haushalts will gelernt sein. Gab es für Sie als Stadträte hierfür spezielle Schulungen und wie sind diese verlaufen?

Petran: Brühl war eine der Pilotgemeinden in NRW, die das NKF eingeführt hat. Unser Kämmerer bzw. seine Mitarbeiter standen immer für Nachfragen bei den Haushaltsberatungen der Fraktion bereit und haben auch grundsätzliche Einführungen gegeben.

HaushaltsSteuerung.de: Häufig liegt der Bereich Haushalt im Verantwortungsbereich von einem oder wenigen Fraktionsmitgliedern. Ist dies nach Einführung der Doppik noch immer so, oder beteiligen sich inzwischen mehr Fraktionsmitglieder an haushaltspolitischen Fragen?

Petran: Hier sind diejenigen im Vorteil, die beruflich mit betriebswirtschaftlichen Kategorien zu tun haben. Haushaltspolitische Entscheidungen werden in unserer Fraktion aber immer gemeinsam mit allen Fraktionsmitgliedern getroffen.

HaushaltsSteuerung.de: Viele Bürger können doppische Jahresabschlüsse lesen und verstehen. Hat sich die Kommunikation zur Bürgerschaft seit Einführung der Doppik verbessert?

Petran: Nach meiner Erfahrung interessieren sich nur ganz wenige Bürger für den städtischen Haushalt in seinen Gesamtzusammenhängen. Das Interesse gilt meist nur speziellen Anliegen wie dem Ausbau von Schulen oder Straßen.

HaushaltsSteuerung.de: Kennzahlen sind ein wichtiges Steuerungsinstrument im kommunalen Haushalt. Wurden Sie als Mitglieder des Stadtrats bei der Kennzahlenbildung beteiligt, oder wurden die Kennzahlen von der Verwaltung formuliert?

Petran: Wir haben im Haushaltsentwurf 2008, der gerade beraten wird, erstmals Kennzahlen zu bestimmten Bereichen erhalten. Bei der Auswertung muss man sehr vorsichtig sein, da sie mir ziemlich "manipulationsanfällig" zu sein scheinen wie z.B. die Personalquote. Kaum ist das Personal in einen Eigenbetrieb ausgelagert, wird es zu "Sachkosten".

HaushaltsSteuerung.de: Die Doppik bildet im Gegensatz zur Kameralistik Abschreibungen und Pensionsrückstellungen als neue Elemente ab. Hat die Darstellung dieser Positionen eine Bewusstseinsänderung im Hinblick auf eine generationengerechte Politik gehabt?

Petran: Dies schafft in der Tat mehr "Klarheit und Wahrheit". Von Bewusstseinsänderung kann aber noch nicht sprechen, denn hier wird Unvermeidliches deutlich.


Die Interview-Reihe im Überblick:
» Die Doppik-Einführung in Brühl aus Sicht des Gemeinderats - ein Interview mit Matthias Petran
   (Interview-Reihe Teil 1/7)

» Die Doppik-Einführung in Bruchsal aus Sicht des Gemeinderats - ein Interview mit Matthias
   Holoch (Interview-Reihe Teil 2/7)

» Die Doppik-Einführung in Dortmund aus Sicht des Gemeinderats - ein Interview mit Ernst Prüsse
   (Interview-Reihe Teil 3/7)

» Die Doppik-Einführung in Stetten a.k.M. aus Sicht des Gemeinderats - ein Interview mit Günther
   Gotthold Töpfer (Interview-Reihe Teil 4/7)

» Die Doppik-Einführung in Karlsruhe aus Sicht des Gemeinderats - ein Interview mit Michael Obert
   (Interview-Reihe Teil 5/7)

» Die Doppik-Einführung in Dreieich aus Sicht des Gemeinderats - ein Interview mit Rainer Jakobi
   (Interview-Reihe Teil 6/7)

» Die Doppik-Einführung in Hallbergmoos aus Sicht des Gemeinderats - ein Interview mit Karl-Heinz
   Zenker (Interview-Reihe Teil 7/7)




©  Andreas Burth, Marc Gnädinger