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Lexikon zur öffentlichen Haushalts- und Finanzwirtschaft


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Stadtmarke

Eine Stadtmarke ist die Gesamtheit aller (positiven) Vorstellungen, die eine Stadt in den Köpfen der Zielgruppen hervorruft bzw. hervorrufen soll (z.B. Vorstellungen bezüglich Lebensqualität, Image, Standortprestige). Durch eine Stadtmarke wollen sich Städte im Wettbewerb um hochqualifizierte Arbeitskräfte, Familien, Studierende, Unternehmen, Touristen usw. von anderen Städten positiv abgrenzen.

Typische Hauptzielgruppen einer Stadtmarke sind v.a. ehemalige, aktuelle und potenzielle Einwohner (u.a. Familien, hochqualifizierte Arbeitskräfte, Studierende), Unternehmen und Besucher (u.a. Tagestouristen zum Einkaufen, Urlaubstouristen, Geschäftsreisende). Darüber hinaus sind oft z.B. auch Medien, Verbände, Vereine usw. wichtige Zielgruppen, da sie die Hauptzielgruppen beeinflussen können (z.B. durch Presseberichte). Nicht zuletzt sind die Beschäftigten der Stadt ebenfalls eine bedeutsame Zielgruppe, da sie durch ihre tägliche Arbeit die Außenwahrnehmung der Stadt wesentlich bestimmen.

Beispiele für mögliche Ziele einer Stadtmarke sind u.a.:
- Image der Stadt verbessern
- Mehr Einwohner, Unternehmen und Besucher anlocken
- Identifikation von Einwohnern und Unternehmen mit der Stadt stärken
- Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber steigern (Stadtverwaltung und städtische Unternehmen)

Eine Stadtmarke aufzubauen und zu pflegen, ist Aufgabe des Stadtmarketings. Damit verbunden sind u.a. die inhaltliche Entwicklung der Stadtmarke (z.B. Slogan(s), Leitbild), das Design der Kommunikation (z.B. Logo, Webdesign, Corporate Design) und die Wahl geeigneter Kommunikationskanäle (z.B. Webseite, Flyer, Veranstaltungen).

Die Grundidee einer Stadtmarke leitet sich aus dem Unternehmenskontext ab, wo Marken u.a. dazu dienen, Gewinn und Umsatz zu steigern. Städte arbeiten demgegenüber jedoch nicht gewinnorientiert, sondern gemeinwohlorientiert. Daher ist die Markenpolitik von Unternehmen nicht 1-zu-1 auf Städte übertragbar. Vielmehr muss die Markenpolitik von Städten auf deren Besonderheiten angepasst werden.

Beispiele für wichtige Besonderheiten von Städten sind u.a.:
- Gemeinwohl-Mehrung als Oberziel
- Viele unterschiedliche städtische Leistungen (z.B. Kita, Straßenreinigung, ÖPNV, Feuerwehr)
- Viele Zielgruppen mit sehr unterschiedlichen politischen Interessen

Um eine Stadtmarke zu entwickeln, wird zunächst der Status Quo analysiert (oft gemeinsam mit den Zielgruppen). Darauf aufbauend wird eine glaubwürdige Stadtmarke entwickelt, die die wichtigsten Stärken der Stadt betont - und eventuell auch Schwächen der Stadt relativiert. Diese Stadtmarke wird dann umgesetzt, also nach innen und außen kommuniziert. Wichtig ist dabei, dass die Stadtpolitik und alle Aufgabenbereiche der Stadtverwaltung diese Stadtmarke auch tatsächlich leben. Nach Beginn der Umsetzung überwacht/kontrolliert das Stadtmarketing den Erfolg der Maßnahmen, um gegebenenfalls gegensteuern zu können (z.B. Wahl anderer Kommunikationskanäle).

Bei anderen Kommunaltypen (z.B. Gemeinden) sind statt "Stadtmarke" andere Bezeichnungen gängig. In Gemeinden spricht man z.B. von der Gemeindemarke.

In Deutschland gibt es vereinzelt auch Bachelor-Studiengänge, die die Studierenden u.a. auf Jobs im Stadtmarketing (und damit auf den Aufbau und die Pflege einer Stadtmarke) vorbereiten. Ein Beispiel ist der Bachelor-Studiengang "Stadt- und Regionalmanagement" (SRM), den die staatliche Ostfalia Hochschule in Salzgitter anbietet (Link siehe unten).



Weitere Informationen:
» Ostfalia Hochschule: Bachelor "Stadt- und Regionalmanagement" (SRM)


©  Andreas Burth, Marc Gnädinger