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Verschuldung von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung in Österreich
Verschuldung von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung in Österreich
21. November 2013 |
Autor: Andreas Burth
Die gesamtstaatliche Verschuldung der Republik Österreich
gemäß Maastricht-Vertrag belief sich zum 31.12.2012 auf 227,17 Mrd. Euro.
Dies entspricht einer
Staatsschuldenquote in Höhe von 74,0 Prozent des BIP bzw. einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26.878 Euro je Einwohner.
Die Gesamtverschuldung sagt indes noch nichts darüber aus, auf welche Teilsektoren des Staates (Bund, Länder, Gemeinden,
Sozialversicherungsträger) welcher Teil dieses Schuldenstandes entfällt. Um Ihnen einen Überblick über die Schuldenstruktur Österreichs
nach Maastricht-Vertrag zu geben, hat HaushaltsSteuerung.de selbige gegliedert nach folgenden fünf Teilsektoren analysiert:
- Bund
- Flächenstaaten
- Wien (Stadtstaat)
- Gemeinden der Flächenstaaten
- Sozialversicherungsträger
Die acht Flächenstaaten und der Stadtstaat Wien werden getrennt voneinander analysiert, da ein Stadtstaat zusätzlich zu Landesaufgaben
auch Gemeindeaufgaben wahrnimmt und somit mit Flächenstaaten nur eingeschränkt vergleichbar ist.
Der Vergleich der einzelnen Teilsektoren (siehe Abbildung) offenbart, dass die
Staatsschulden Österreichs zum mit Abstand größten Teil
beim Bund zu verorten sind (87,49 Prozent). Auf die Flächenstaaten und den Stadtstaat Wien entfallen in der Summe 22,43 Prozent. Die
Gemeinden (ohne Wien) kommen auf 4,26 Prozent. Die Sozialversicherungen tragen mit 0,76 Prozent den kleinsten Teil der fünf Teilsektoren
zur Verschuldung Österreichs bei.
In Deutschland (hier:
Staatsschulden des öffentlichen Bereichs) entfallen zum Vergleich zum Stichtag 31.12.2012 rund 65 Prozent auf den Bund, etwa 25 Prozent
auf die Länder und ca. zehn Prozent auf die Kommunen. Die Sozialversicherung liegt auch in Deutschland bei unter einem Prozent (siehe
hierzu: Staatsverschuldung in Deutschland nach Ebenen).
Die höchste Pro-Kopf-Landesverschuldung der Flächenstaaten entfällt auf Kärnten (4.735 Euro je Einwohner) und Salzburg (4.362 Euro je
Einwohner). Am geringsten verschuldet sind Tirol (447 Euro je Einwohner), Vorarlberg (456 Euro je Einwohner) und Oberösterreich (599 Euro
je Einwohner). Auf Gemeindeebene ist der höchste Schuldenstand erneut in Kärnten zu beobachten (1.044 Euro je Einwohner). Die geringste
Verschuldung berichtet Statistik Austria für das Burgenland (314 Euro je Einwohner).
Im Vergleich der Schuldendaten der Jahre 2009 und 2012 zeigen sich die größten Steigerungswerte der Flächenstaaten in den Ländern
Oberösterreich (102,38 Prozent) und Salzburg (94,96 Prozent). Übertroffen werden diese Werte lediglich vom Stadtstaat Wien, der den
Schuldenstand um 119,13 Prozent erhöhte. Auf Gemeindeebene sind die größten Wachstumsraten in Kärnten (18,37 Prozent), Vorarlberg
(17,65 Prozent) und Oberösterreich (16,18 Prozent) zu beobachten. Ihre Verschuldung verringert haben im Vergleich der Jahre 2009 und
2012 nur das Land Tirol (-8,57 Prozent), die Gemeinden des Burgenlands (-10,00 Prozent) und die Sozialversicherungsträger (-32,55 Prozent).
Weitere Informationen zu den Staatsschulden von Österreich finden Sie unter folgenden Links:
» Gläubiger-Struktur der Staatsschulden von Österreich, Blog-Eintrag vom 21. November 2013
Autor: Andreas Burth
» Schuldenuhr zu den Staatsschulden der Republik Österreich
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
» Staatsverschuldung der Republik Österreich im Zeitablauf
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
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