Pro-Kopf-Kommunalschulden im EU-Ländervergleich
3. Dezember 2013 |
Autor: Andreas Burth
Ein traditionell auf HaushaltsSteuerung.de besonders häufig und detailliert analysiertes Thema sind die Kommunalfinanzen -
dies gilt insb. auch für die Kommunalschulden. Die bisherigen Analysen der Kommunalschulden beschränkten sich indes auf den
deutschsprachigen Raum und hier v.a. auf Deutschland. Ebenso interessant ist jedoch auch ein EU-Ländervergleich zur
Kommunalverschuldung. Aus diesem Grund hat HaushaltsSteuerung.de die Pro-Kopf-Kommunalschulden der 27 EU-Mitglieder einer
entsprechenden Untersuchung unterzogen. Ausgewiesen ist jeweils der (unbereinigte) kommunale
Schuldenstand nach Maastricht-Vertrag.
Nachfolgende Grafik zeigt in Form eines Rankings in Euro je Einwohner die Kommunalschulden der einzelnen EU-Mitglieder
sowie der EU-27 (27 EU-Staaten zum 31.12.2012) und Euro-17 (17 Staaten des Euroraums zum 31.12.2012). Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung
auf kommunaler Ebene ist demnach in Schweden, der Niederlande und Dänemark zu beobachten. Die drei genannten Länder sind zugleich
die einzigen, die die Schwelle von 3.000 Euro je Einwohner überschreiten. Die niedrigsten Pro-Kopf-Kommunalschulden sind Malta,
Bulgarien und Kroatien zuzurechnen. Griechenland hat mit 158 Euro je Einwohner die viertniedrigste Kommunalverschuldung. Diese
Erkenntnis zeigt zugleich, dass der notwendige Schuldenabbau in Griechenland nur zu einem sehr kleinen Teil an der kommunalen Ebene
ansetzen kann. Der Großteil der griechischen Staatsschulden ist dem Zentralstaat zuzurechnen.
Die Kommunen in Deutschland liegen zum 31.12.2012 nach der Abgrenzung des Maastricht-Vertrags mit Schulden in Höhe von 1.911 Euro
je Einwohner auf Rang 7 von 27 und zugleich oberhalb der Werte der
Euro-17 (1.870 Euro je Einwohner) und
EU-27 (1.596 Euro je Einwohner). Österreich folgt auf Platz 12 mit Kommunalschulden im Volumen von 1.099 Euro je Einwohner.
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