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Effektivität
Lexikon zur öffentlichen Haushalts- und Finanzwirtschaft
Effektivität
Die Effektivität (auch: Wirksamkeit) ist ein Maßstab, um zu überprüfen,
inwieweit bestimmte Maßnahmen bzw.
Outputs zur Erreichung bestimmter Ziele
oder Wirkungen
führen/beitragen. Die Effektivität ist somit ein Maß zur Kontrolle des
Zielerreichungsgrades. Es geht hierbei v.a. um die Frage, ob die
"richtigen Dinge" getan werden. Nicht betrachtet wird die Frage, ob diese "Dinge"
auch "gut", d.h. wirtschaftlich, durchgeführt werden. Dies wird erst bei
der Effizienz betrachtet,
welche, im Gegensatz zur Effektivität, auch in Betracht zieht, welche
Aufwendungen in die Erreichung des Ziels gesteckt wurden.
Beispiel:
Die Stadt Musterhausen will aufgrund der großen Nachfrage möglichst schnell eine
neue U-Bahn-Linie bauen. Bei Alternative 1 dauert der Bau der U-Bahn-Linie 3 Jahre
und kostet voraussichtlich 400 Millionen Euro. Bei Alternative 2 wird sich die
Bauzeit für die U-Bahn-Linie vermutlich auf 3,25 Jahre belaufen. Die Baukosten werden
auf 200 Millionen Euro geschätzt. Da das Ziel "möglichst schnell" lautete, ist
Alternative 1 als effektiver zu betrachten als Alternative 2. Hierbei ist Alternative 2
aber nur geringfügig (3 Monate) weniger effektiv, während der Kostenunterschied mit 200
Millionen Euro vor diesem Hintergrund sehr signifikant ist. Von daher lässt sich festhalten,
dass Alternative 1 zwar effektiver, aber weniger effizient als Alternative 2 ist.
Aus obigem Beispiel wird klar, dass man sowohl die Effektivität als auch die Effizienz von
Maßnahmen betrachten muss. Hierbei ist jedoch grundsätzlich die Effektivität das zunächst
wichtigere Maß, da es wenig Sinn macht, die "falschen Dinge" (niedrige Effektivität) äußerst
gut (hohe Effizienz) zu machen.
Beispiel (Fortsetzung):
Es werde angenommen, dass als Alternative 3 der Bau einer Straßenbahnlinie für 50 Millionen
innerhalb von 1,5 Jahren möglich wäre. Nun wäre diese Alternative deutlich effizienter und
auch die Bauzeit wäre kürzer, allerdings beinhaltete das eigentliche Ziel neben dem "möglichst
schnell" auch die Komponente "U-Bahn", d.h. man will den Personennahverkehr unterirdisch und
nicht überirdisch ausbauen (z.B. um das Stadtbild zu erhalten). Der Bau der Straßenbahnlinie
leistet somit keinen Beitrag zum Ausbau des U-Bahn-Netzes und ist folglich nicht effektiv.
Ein angemessenes Maß an Effektivität sollte also immer vorliegen. Da öffentliche Verwaltungen
verpflichtet sind, wirtschaftlich mit den ihnen zur Verfügung gestellten
finanziellen Mitteln
umzugehen, ist aber auch die Effizienz von großer Bedeutsamkeit.
Die Effektivität stellt - neben der Effizienz und der
Kostenwirtschaftlichkeit - eine von drei Ebenen im sog.
3-E-Modell dar (siehe Grafik).
Siehe auch:
- Blog-Einträge zum Thema "Verwaltungssteuerung"
- Artikel von HaushaltsSteuerung.de zum Thema "Haushaltssteuerung"
- Aufsätze zum Thema "Steuerung & Kontrolle"
- Vorträge/Präsentationen zum Thema "Steuerung & Kontrolle"
Blog-Einträge zum Thema:
- Effizienz vs. Effektivität (Blog-Eintrag vom 27.3.2014)
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