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Pro-Kopf-Ländervergleich über die Personalausgaben der 16 Bundesländer nach Ausgabearten
Pro-Kopf-Ländervergleich über die Personalausgaben der 16 Bundesländer nach Ausgabearten
23. Mai 2016 |
Autor: Andreas Burth
Die Personalausgaben sind üblicherweise eine der größten Positionen in den Länderhaushalten. Im Jahr 2015 belaufen sich die Personalausgaben der
Kern- und
Extrahaushalte
auf 135,18 Mrd. Euro (1.665 Euro je Einwohner). Hiervon entfallen 118,28 Mrd. Euro auf die Flächenländer (ohne
Kommunen) und 16,90 Mrd. Euro auf die Stadtstaaten. Die Personalausgaben sind im Ländervergleich indes nicht gleichmäßig
verteilt. Vielmehr haben einige Länder höhere und andere niedrigere Pro-Kopf-Personalkosten. Der vorliegende Blog-Eintrag untersucht
auf Grundlage eines Ländervergleichs die Unterschiede im Niveau der Personalausgaben.
Datengrundlage dieses Beitrags ist die
Kassenstatistik 2015 des Statistischen Bundesamtes. Sie enthält Personalausgabedaten zu
den Kern- und Extrahaushalten der Länder. Die sonstigen
FEUs
werden in der Kassenstatistik nicht abgedeckt, wodurch
aus Gründen der Datenverfügbarkeit an dieser Stelle ein Teil der
Auslagerungen der Länder außen vor bleiben muss. Diese Limitation gilt es bei
der Interpretation der vorliegenden Daten zu beachten.
Die Kassenstatistik berichtet teilweise noch vorläufige Ist-Daten. Die finalen Ist-Daten werden im Rahmen der
Rechnungsstatistik
publiziert. Ungeachtet etwaiger, wertmäßiger Abweichungen sind die Daten der Kassenstatistik dennoch wertvoll, da die Kassenstatistik
deutlich früher publiziert wird als die Rechnungsstatistik.
Die in diesem Beitrag enthaltene Tabelle weist die Flächenländer (jeweils ohne Kommunen) und Stadtstaaten gemeinsam aus. Gleichwohl
ist darauf hinzuweisen, dass die Personalausgaben der Flächenländer nicht mit denen der Stadtstaaten vergleichbar sind. Grund hierfür
ist, dass die Stadtstaaten neben den Landesaufgaben (z.B. Polizei, Hochschulen) auch die kompletten kommunalen Aufgaben
(z.B. Feuerwehr, Stadtmanagement) wahrnehmen. Aus der Erfüllung kommunaler
Aufgaben resultiert ein entsprechend höherer Personalbedarf, der sich notwendigerweise auch in den Personalausgaben widerspiegelt.
Von den gesamten Personalausgaben des Jahres 2015 in Höhe von 135,18 Mrd. Euro entfallen 0,42 Mrd. Euro bzw. 0,31 Prozent auf die
Abgeordneten und ehrenamtlich Tätigen, 98,09 Mrd. Euro bzw. 72,56 Prozent auf die Bezüge und Nebenleistungen, 28,11 Mrd. Euro bzw.
20,79 Prozent auf die Versorgungsbezüge und dergleichen, 8,16 Mrd. Euro bzw. 6,04 Prozent auf die Beihilfen, Unterstützungen und
dergleichen sowie 0,40 Mrd. Euro bzw. 0,30 Prozent auf die sonstigen personalbezogenen Ausgaben.
Die höchsten Pro-Kopf-Personalausgaben der Flächenländer hat im Jahr 2015 das Saarland mit 1.820 Euro je Einwohner. Der niedrigste
Wert ist Brandenburg zuzurechnen (1.306 Euro je Einwohner). Generell ist zu beobachten, dass die ostdeutschen Flächenländer geringere
Pro-Kopf-Personalausgaben berichten als die westdeutschen Flächenländer. Ein wesentlicher Grund hierfür sind die deutlich geringeren
Werte bei der Position "Versorgungsbezüge und dergleichen". Die Ost-West-Unterschiede liegen darin begründet, dass Ansprüche auf eine
Versorgung im öffentlich-rechtlichen Versorgungssystem in den ostdeutschen Ländern erst nach der Wiedervereinigung entstanden sind.
In der Gruppe der Stadtstaaten hat Hamburg mit 3.184 Euro je Einwohner die höchsten Personalausgaben in den Kern- und Extrahaushalten.
Bremen kommt auf 2.974 Euro je Einwohner. Berlins Pro-Kopf-Personalausgaben belaufen sich auf 2.687 Euro je Einwohner.
Beiträge mit ergänzenden Analysen zum Themenbereich "Personal und Versorgungsempfänger" finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über den folgenden Link.
» Blog-Einträge zum Thema "Personal & Versorgungsempfänger"
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
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