Ranking zum Finanzierungsüberschuss/-defizit der 447 Kommunen in Hessen
4. Oktober 2014 |
Autor: Andreas Burth
Rankings zu den Schulden der einzelnen hessischen Kommunen sind auf HaushaltsSteuerung.de
bereits erstellt worden. Ebenfalls interessant ist in diesem Kontext der Blick auf den kommunalen
Finanzierungssaldo als Differenz der
bereinigten Einnahmen und
bereinigten Ausgaben der Kommunen. Die Kennzahl zeigt, vereinfacht gesprochen, an, ob die jeweilige
Kommune im Betrachtungszeitraum ausreichend Einnahmen generiert hat, um die Ausgaben zu decken.
Um bei der Ranking-Erstellung einen möglichst hohen Grad an Vergleichbarkeit zu erzielen, sind
die Kommunen erstens nach Kommunaltypen
(kreisfreie Städte, Landkreise, kreisangehörige Städte und
Gemeinden) unterteilt worden. Zweitens sind die kreisangehörigen Städte und Gemeinden zusätzlich
nach Einwohner-Größenklassen gegliedert worden, um dort die Vergleichbarkeit weiter zu verbessern.
Für die Summe der Kernhaushalte der hessischen Kommunen (hier inkl. Landeswohlfahrtsverband
Hessen) ergibt sich die in der nachfolgenden Abbildung aufgezeigte Entwicklung des kommunalen
Finanzierungsüberschusses/-defizits. Zu beachten ist, dass die im Zuge der Finanzkrise deutlich
ins Negative gerutschten Werte in Teilen durch buchungstechnische Sondereffekte des
Sonderinvestitionsgesetzes und seiner Finanzierung verursacht werden. Ein weiterer Grund für die
deutlich negativen Werte liegt in der Gewerbesteuer. So sind die hessischen Kommunen
überdurchschnittlich stark von dieser Einnahmequelle abhängig - zugleich sind die Netto-Einnahmen
aus der Gewerbesteuer infolge der Finanzkrise jedoch deutlich zurückgegangen, was sich negativ im
Finanzierungssaldo niederschlägt.