Unter einer Staatsschuldenuhr (auch kurz: Schuldenuhr) versteht man einen Zähler, welcher den fiktiven, derzeitigen
Schuldenstand
eines Gesamtstaates (Bund, Länder, Kommunen, gesetzliche Sozialversicherung; ggf. inkl. einiger
Auslagerungen) anzeigt und deren Wert i.d.R. im Sekundentakt aktualisiert
(d.h. erhöht oder abgesenkt) wird. Die Aktualisierung des Schuldenstandes erfolgt dabei zumeist in Form einer konstanten
Veränderungsrate (z.B. bestimmter Eurobetrag pro Sekunde), die in größeren Zeitabständen (z.B. halbjährlich)
an die neue Plandatenbasis angepasst wird. Ergänzend zum Gesamtschuldenstand sowie der
Veränderungsrate werden in vielen Staatsschuldenuhren ebenso die
Schulden pro Kopf ausgewiesen.
Staatsschuldenuhren zeigen prinzipiell lediglich einen fiktiven Schuldenstand zum derzeitigen Zeitpunkt an, da sie einen gleichmäßigen
Anstieg bzw. Rückgang der Staatsverschuldung
als Annahme zugrundelegen, welcher gleichwohl nicht den realen Gegebenheiten entspricht. In Wirklichkeit steigt bzw. fällt die
Verschuldung eines Staates
sprunghaft oder bleibt über mehrere Tage nahezu konstant (z.B. über die Weihnachtsfeiertage).
Ferner sei darauf verwiesen, dass Staatsschuldenuhren notwendigerweise auf Plandaten basieren. Diese sind naturgemäß unpräsize.
Der tatsächliche Stand der
Staatsverschuldung der Bundesrepublik Deutschland
wird rückwirkend zum Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Jahres vom Statistischen Bundesamt berechnet und in der
Schuldenstatistik publiziert.
Ungeachtet ihrer faktischen Ungenauigkeit im Hinblick auf die Anzeige des exakten staatlichen Schuldenstandes erfüllen Staatsschuldenuhren dennoch
eine wichtige Funktion, indem sie die Veränderungsrichtung und -geschwindigkeit der Staatsverschuldung in einfacher und auch für Laien verständlicher
Art und Weise darstellen.