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Die Gemeinden des Saarlandes im Vergleich (Teil 5|6): Wichtige Auszahlungsarten
Die Gemeinden des Saarlandes im Vergleich (Teil 5|6): Wichtige Auszahlungsarten
9. Juni 2015 |
Autor: Andreas Burth
Neben der Einzahlungsseite ist die Auszahlungsseite eine wichtige Determinante der finanziellen Situation einer Kommune. Im Vergleich
mit anderen Flächenländern fällt das Pro-Kopf-Auszahlungsniveau der saarländischen Kommunen eher gering aus. Dies offenbart
sich auch im niedrigen
Kommunalisierungsgrad im Saarland. Trotz des niedrigen Auszahlungsniveaus ist ein großer Teil der Städte und
Gemeinden im Saarland defizitär. Auch wenn ein Hauptgrund im (zu) niedrigen Einzahlungsniveau liegt, darf nicht übersehen werden, dass
auch auf der Auszahlungsseite zweifelsohne noch Konsolidierungspotenziale bestehen. Einige wichtige Auszahlungsarten der 52 kreisangehörigen
Städte und Gemeinden im Saarland sind Gegenstand des vorliegenden fünften Teils der Beitragsreihe.
Zu beachten ist, dass die Zahlungsdaten statistisch bislang nur für den
Kernhaushalt veröffentlicht wurden. Dies führt bei
den Personalauszahlungen und den Bauinvestitionen zu merklichen interkommunalen Vergleichbarkeitsproblemen, da die Auszahlungen der
ausgelagerten Einheiten (z.B. kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen) nicht einbezogen werden. Bitte beachten Sie dies
bei der Interpretation der Daten. Die Auszahlungen im Kontext der Kreisumlage sind von dieser methodischen Einschränkung
nicht betroffen.
Im Kontext von Finanzkennzahlenvergleichen ist darauf hinzuweisen, dass die Vergleichbarkeit zunimmt, wenn Kommunen einer
ähnlichen Größenklasse miteinander verglichen werden. So sind beispielweise die Finanzdaten von Mandelbachtal (10.907 Einwohner)
eher mit Nalbach (9.162 Einwohner) als mit Saarbrücken (177.201 Einwohner) vergleichbar. Je größer die Kommune, desto mehr
zentralörtliche Einrichtungen (z.B. Museen, Theater), die auch von den Bewohnern des Umlandes mitgenutzt werden, konzentrieren
sich i.d.R. in dieser Kommune. Entsprechend fallen die Auszahlungen in den zentralen Orten höher aus als in kleinen Gemeinden.
Aus diesem Grund sollten vorzugsweise Gemeinden ähnlicher Einwohnerstärke miteinander verglichen werden.
Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass die verwendeten Daten aus der
Kassenstatistik stammen. Die Kassenstatistik arbeitet
teilweise noch mit vorläufigen Ist-Werten, die von den (finalen) Ist-Werten der
Rechnungsstatistik abweichen können. Bei höher
aggregierten Größen (z.B. gesamte Auszahlungen aller Kommunen in einem Flächenland) gleichen sich diese etwaigen Ungenauigkeiten
eher aus als bei einzelgemeindlichen Daten.
Die verwendeten Finanzdaten sind den beiden folgenden PDF-Dateien entnommen worden. Grundsätzlich ist dem Statistischen Landesamt
in diesem Kontext zu empfehlen, derartige Finanzdaten zusätzlich auch als Excel-Datei im Internet zu veröffentlichen. Bei anderen
Statistischen Ämtern, wie z.B. dem Statistischen Bundesamt, ist das bereits Standard. Excel-Tabellen erleichtern Analysen auf
Grundlage dieser Daten. Zwar ist eine Umwandlung von PDF-Tabellen in Excel-Tabellen mittels spezieller Programme möglich, aber
für die meisten Anwender ist dieser Weg zu umständlich oder eventuell sogar unbekannt.