HaushaltsSteuerung.de »
Weblog »
Sachinvestitionen der 16 Bundesländer in den Jahren 2012 bis 2014 im Quervergleich
Sachinvestitionen der 16 Bundesländer in den Jahren 2012 bis 2014 im Quervergleich
8. Oktober 2015 |
Autor: Andreas Burth
Die öffentliche Investitionstätigkeit wird von verschiedenen Ebenen getragen. Einer der bedeutendsten Träger öffentlicher
Investitionen sind die Kommunen. Zur kommunalen Ebene sind auf HaushaltsSteuerung.de bereits mehrere Blog-Einträge veröffentlicht
worden, die die kommunale Investitionstätigkeit im Ländervergleich beurteilen (Links siehe unten).
Neben den Kommunen verzeichnen aber auch die 16 Bundesländer beträchtliche Investitionsvolumina. Diese für den Bereich der Sachinvestitionen
im Ländervergleich zu untersuchen, ist Gegenstand dieses Beitrags.
Datenquelle der vorliegenden Untersuchung sind die
Kassenstatistiken des Statistischen Bundesamtes für die Jahre 2012, 2013 und 2014.
Es wird durchgehend auf die Kassenstatistik zurückgegriffen, da für die betreffenden Jahre jeweils noch keine bundesweite
Rechnungsstatistik für die Haushalte der Länder vorliegt.
Im Kontext der Kassenstatistik ist anzumerken, dass diese teilweise noch mit vorläufigen Ist-Daten arbeitet. Diese können von den finalen
Ist-Daten der Rechnungsstatistik abweichen.
Erfasst werden die Sachinvestitionen der Länder, d.h. die Ausgaben für Baumaßnahmen und die Ausgaben für den Erwerb von Sachvermögen.
Abgedeckt sind hierbei die
Kern- und
Extrahaushalte (ohne gemeinsame Extrahaushalte). Außen vor bleiben aus Gründen der
Datenverfügbarkeit die sonstigen
FEUs. Selbige sind gleichwohl auf Ebene der Flächenländer ohnehin weniger relevant als auf
kommunaler Ebene. Die Stadtstaaten haben im Vergleich zu den Flächenländern indes größere Teile ihres Aufgabenportfolios in den
sonstigen FEUs.
Die Ausgaben für Sachinvestitionen werden in diesem Beitrag nicht nur für das aktuellste Jahr 2014 betrachtet. Vielmehr wird mit
den Jahren 2012 bis 2014 ein Betrachtungshorizont von drei Jahren gewählt, um hierdurch etwaige Sondereffekte einzelner Jahre
zumindest in Teilen zu nivellieren.
Generell ist darauf hinzuweisen, dass die Stadtstaaten und Flächenländer nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind, da
Stadtstaaten neben den Landesaufgaben auch kommunale Aufgaben wahrnehmen. Die beiden Bundesland-Typen werden in den einzelnen
Ansichten dennoch gemeinsam berichtet, um nicht mit zu vielen Ansichten arbeiten zu müssen. In den hier berichteten Werten zu
den Flächenländern sind die Sachinvestitionen der Kommunen nicht enthalten.
Zu beachten ist, dass das durch die hier verwendete Kassenstatistik erfasste Volumen der Investitionen eine Bruttobetrachtung darstellt. Sie bringt den Verschleiß bzw.
den Werteverzehr des bestehenden
Vermögens nicht in Abzug. Ursache hierfür ist, dass die Statistik noch immer
kameral geprägt ist. Für eine ergänzende Nettobetrachtung bedarf es einer
doppischen Sichtweise, die den Bruttoinvestitionen die
Abschreibungen
gegenüberstellt. Zwar nutzt ein großer Teil der Kommunen und ein kleinerer Teil der Länder bereits die Doppik - die
übrigen Gebietskörperschaften (d.h. insbesondere der Bund und ein Großteil der Länder) verweigern sich diesem Reformschritt jedoch bislang. Aus
diesem Grund ist die deutsche
Finanzstatistik
weiterhin durch einen kameralen, unvollständigen Blickwinkel auf die öffentliche Investitionstätigkeit gekennzeichnet.