Der Begriff Schuldokratie wird in Anlehnung an die Staatsform der Demokratie genutzt, deren Erhalt als erstrebenswertes
Ziel angesehen wird. Der Begriff beschreibt, dass übermäßige öffentliche
Schulden zu einer Aushöhlung der
haushalts- und
finanzpolitischen Handlungsspielräume führen, weil wesentliche Teile des
Haushaltes für den
Schuldendienst genutzt werden müssen. Eine
Schuldenspirale kommt in Gang, in deren Folge Schulden über die Zinsen zum Motor ihrer eigenen Entwicklung werden. Durch die Aufnahme hoher Schulden, die nicht
getilgt werden, gefährden sich Staaten selbst. Es handelt sich um eine Gefährdung der Demokratie aus dieser selbst heraus bzw. durch Entscheidung der politischen Führung, die aus dem Votum der Bürger dazu legitimiert wurde, weshalb auch die Bürger eine Mitverantwortung trifft.
Bei Staaten führen eine übermäßige Verschuldung und deren Ausbau langfristig zum Staatsbankrott. Bei Kommunen gilt grundsätzlich die Einstandspflicht des Staates. Nichtsdestotrotz führen hohe Schulden (sofern sie zu einer Gefährdung der
dauerhaften finanziellen Leistungsfähigkeit führen) zu einer Aushöhlung kommunaler Selbstverwaltung - schon allein deshalb, weil die Aufsichtsbehörden in derartigen Situationen aufgefordert sind, einzuschreiten.