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Lexikon zur öffentlichen Haushalts- und Finanzwirtschaft


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eh-da-Kosten

Als eh-da-Kosten (auch: EDA-Kosten) bezeichnet man umgangssprachlich einen bestehenden (aber ungenutzten) Ressourcenverbrauch, der kurzfristig nicht abbaubar ist und somit "sowieso anfällt" (d.h. "eh da" ist). Aufgrund der kurzfristigen Nicht-Abbaubarkeit dieses Ressourcenverbrauchs kann selbiger einer anderen, bislang nicht vorgesehenen Verwendung zugeführt werden, zumal hierdurch kurzfristig keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Zu den eh-da-Kosten zählen zum Beispiel:
- ungenutzte Arbeitszeit bei fest Angestellten
- ungenutzte Sachmittel (z.B. Räume, Raumausstattung)

In der Praxis werden eh-da-Kosten häufig dazu genutzt, um zu begründen, warum eine bestimmte Aufgabenwahrnehmung (z.B. Erbringung einer bislang ehrenamtlich übernommenen Aufgabe durch die Verwaltung) oder Maßnahme keine zusätzlichen Kosten verursacht, sondern zusätzlichen Nutzen stiftet, da sie lediglich ungenutzte Ressourcenverbräuche in Anspruch nimmt. Dies trägt kurzfristig zu einem besseren Einsatz der verfügbaren Ressourcen bei. Gleichwohl ist die Argumentation über eh-da-Kosten längerfristig als gefährlich einzustufen, da die Kapazitäten mittel- bis langfristig durchaus abbaubar sind. Sobald die einstmals mit eh-da-Kosten begründete Aufgabenwahrnehmung einmal etabliert ist, ist es i.d.R. schwierig, den Status Quo zu ändern bzw. wieder zurückzubauen. Im Laufe der Zeit sammelt sich in einer Verwaltung somit ein immer größerer werdender Pool an eigentlich freiwilligen Leistungen an, die nicht zu den Kernaufgaben der jeweiligen Gebietskörperschaft zu zählen sind. Da die neuen Leistungen der Verwaltung z.T. auch bei Stellenneubesetzungen in die neue Stellenbeschreibung übernommen werden ("die Aufgabe haben wir 'schon immer' hier erbracht"), kann das Argument von eh-da-Kosten zur Wahrnehmung neuer Aufgaben somit letztlich dazu führen, dass langfristig potentiell immer neue Fixkosten angesammelt werden. Dieser eigentlich "unnötige" Aufwand belastet damit langfristig den Ergebnishaushalt und folglich auch den (doppischen) Haushaltsausgleich.

Haushaltskonsolidierung in Kommunen - 4. Auflage - Gnädinger/Burth
Haushaltskonsolidierung in Kommunen
Autoren: Marc Gnädinger, Andreas Burth

Erich Schmidt Verlag
4. Auflage (2021)

ISBN: 978-3-503-20082-5
Seiten: 344
Preis: 44 Euro

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©  Andreas Burth, Marc Gnädinger