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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Primärsalden der kreisfreien Städte in Deutschland

Primärsalden der kreisfreien Städte in Deutschland
25. März 2016  |  Autor: Andreas Burth



Der Primärsaldo wird üblicherweise berechnet, indem zunächst die Differenz der gesamten Einnahmen und Ausgaben gebildet wird und zu diesem Wert dann die Zinsausgaben hinzuaddiert werden. Durch das Addieren der Zinsausgaben werden die Zinsausgaben aus der Rechnung neutralisiert, da sie bereits in den gesamten Ausgaben als negative Position enthalten sind. Analysen, die diese Vorgehensweise zur Berechnung des Primärsaldos nutzen, finden Sie z.B. unter nachfolgenden Links.

» Primärüberschuss/Primärdefizit der 19 Euro-Staaten: Prognose für die Jahre 2015,
    2016 und 2017, Blog-Eintrag vom 10. März 2016

    Autor: Andreas Burth

» Pro-Kopf-Primärsaldo und Pro-Kopf-Zinsausgaben 2014 von Bund, Ländern und
    Kommunen in Deutschland, Blog-Eintrag vom 7. Juli 2015

    Autor: Andreas Burth

» Primärsalden 2014 der 28 EU-Länder im Vergleich, Blog-Eintrag vom 5. Juli 2015
    Autor: Andreas Burth

» Primärüberschüsse bzw. Primärdefizite der EU-Länder im Vergleich, Blog-Eintrag vom
    22. Februar 2015

    Autor: Andreas Burth

Ein von der oben beschriebenen Systematik abweichender Ansatz wird von der Bertelsmann Stiftung im Wegweiser Kommune verwendet. Im Wegweiser Kommune finden sich verschiedene Finanzdaten für die deutschen Kommunen mit mindestens 5.000 Einwohnern. Einer der bereitgestellten Finanzindikatoren ist der Primärsaldo, der sich aus der Differenz der Ein- und Auszahlungen der laufenden Verwaltung errechnet. In den Ein- und Auszahlungen der laufenden Verwaltung nicht enthalten sind die Ein- und Auszahlungen für/aus Zinsen, Investitionen und Schuldenaufnahmen/-tilgungen. Die Ein- und Auszahlungen der laufenden Verwaltung sind inhaltlich eng mit der kommunalen Verwaltungs- und Dienstleistungstätigkeit verknüpft. Unter die Einzahlungen der laufenden Verwaltung fallen z.B. die Einzahlungen aus Steuern und Schlüsselzuweisungen. Zu den Auszahlungen der laufenden Verwaltung zählen z.B. die Personalauszahlungen.

Zur Interpretation des Primärsaldos in der Abgrenzung des Wegweisers Kommune werden in der dazugehörigen Indikatorenerläuterung folgende Aussagen getroffen:

"Der Überschuss steht für Zinsausgaben, Investitionen und/oder Schuldentilgung zur Verfügung. Ein (dauerhaft) negativer Wert weist auf ein (strukturelles) Defizit hin. Die laufenden Einzahlungen/Einnahmen reichen nicht zur Deckung der laufenden Auszahlungen/Ausgaben einschließlich der kontinuierlichen Investitionstätigkeit aus."

Mit dem Begriff der Ein- und Auszahlungen sind im Wegweiser Kommune bei doppisch rechnenden Kommunen eben selbige Ein- und Auszahlungen angesprochen. Bei kameral rechnenden Kommunen werden stattdessen die Einnahmen und Ausgaben erfasst. Aus diesem Grund wird in vorstehender Indikatorenerläuterung zwischen Ein- und Auszahlungen einerseits und Einnahmen und Ausgaben andererseits differenziert.

Bei den Ein- und Auszahlungen der laufenden Verwaltung handelt es sich um eine zahlungsorientierte Größe. Ressourcenverbrauchsorientierte Größen (d.h. Erträge und Aufwendungen) werden für die Kernverwaltungen im Wegweiser Kommune nicht abgebildet. Darüber hinaus sei darauf hinzuweisen, dass die erfassten Daten nur die Kernhaushalte abdecken. Städtische Unternehmen (z.B. in der Rechtsform einer GmbH oder AG) sind in dem verwendeten Datensatz nicht enthalten. Diese Limitation ist insbesondere im Kontext der kreisfreien Städte relevant, da die Auslagerung kommunaler Aufgaben auf kommunale Unternehmen gerade in einwohnerkräftigeren Kommunen (hierunter fallen auch die kreisfreien Städte) i.d.R. vergleichsweise stark ausgeprägt ist.

Untenstehende Tabelle enthält Daten zum Primärsaldo der 103 kreisfreien Städte in Deutschland (ohne kreisfreie Städte der Stadtstaaten) nach der Abgrenzung des Wegweisers Kommune für das Jahr 2014. In der Tabelle werden Primärüberschüsse hellgrün und Primärdefizite hellrot hervorgehoben. Die verwendeten Daten sind im März 2016 veröffentlicht worden.

Insgesamt weisen im Jahr 2014 63 kreisfreie Städte einen Primärüberschuss und 40 ein Primärdefizit aus. Die höchsten Primärüberschüsse des Jahres 2014 haben die kreisfreien Städte Regensburg (887 Euro je Einwohner), Frankfurt am Main (706 Euro je Einwohner), Ingolstadt (667 Euro je Einwohner), Schwabach (646 Euro je Einwohner) und Wolfsburg (632 Euro je Einwohner). Demgegenüber finden sich die höchsten Primärdefizite 2014 in den Städten Mülheim an der Ruhr (-515 Euro je Einwohner), Kiel (-350 Euro je Einwohner), Suhl (-340 Euro je Einwohner), Coburg (-301 Euro je Einwohner) und Remscheid (-297 Euro je Einwohner).

Stadtfinanzen: Pro-Kopf-Primärsalden in den Kernhaushalten der 103 kreisfreien Städte in Deutschland für die Jahre 2011 bis 2014

Weiterführende Informationen zu den Finanzen der kreisfreien Städte in Deutschland finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. auf folgenden Seiten.

» Steuer-Datenbank der kreisfreien Städte in Deutschland
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Kassenkredite der kreisfreien Städte in Deutschland, Blog-Eintrag vom 24. März 2016
    Autor: Andreas Burth

» Schulden-Ranking der 103 kreisfreien Städte in Deutschland, Blog-Eintrag vom
    3. August 2014

    Autor: Andreas Burth





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