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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Schulden-Ranking der 103 kreisfreien Städte in Deutschland

Schulden-Ranking der 103 kreisfreien Städte in Deutschland
3. August 2014  |  Autor: Andreas Burth



Hinweis: Dieser Beitrag behandelt die Schulden der kreisfreien Städte zum Stichtag 31.12.2012. Eine aktualisierte Analyse zum Stichtag 31.12.2016 finden Sie unter folgendem Link:
» Wie hoch sind die Schulden der kreisfreien Städte? (29.6.2018)

Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben jüngst eine neue Statistik unter dem Titel "Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände - Anteilige Modellrechnung für den interkommunalen Vergleich" veröffentlicht, die zu jeder einzelnen der rund 12.000 Kommunen (kreisangehörige Städte/Gemeinden, kreisfreie Städte, Landkreise und sonstige Gemeindeverbände) der Flächenländer in Deutschland den jeweiligen Schuldenstand ausweist (Link siehe unten). Bislang sind die Schuldenstände im Rahmen der Schuldenstatistik nur aggregiert für die Länder veröffentlicht worden. Als an Themen der Kommunalverschuldung interessierter Leser sollten Sie unbedingt einen Blick in die Statistik werfen, die sowohl als PDF- als auch als Excel-Datei angeboten wird.

» Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände - Anteilige Modellrechnung
    für den interkommunalen Vergleich - Stand 31.12.2012

    Hrsg.: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Die Statistik über die Integrierten Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände folgt hinsichtlich der abgedeckten Kommunalverschuldung dem sog. Schalenkonzept aus Kernhaushalten, Extrahaushalten und sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEUs). Die Summe aus Kernhaushalten, Extrahaushalten und sonstigen FEUs bildet den sog. "öffentlichen Bereich" als die größte finanzstatistische Abgrenzung der Kommunalverschuldung.

Für die finanzstatistische Integration werden die öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen anhand ihrer Eignerstrukturen auf die Eigner Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung aufgeteilt. Die Konzernstrukturen werden ausgehend vom ultimativen Eigner gebildet: In einem ersten Schritt werden die unmittelbaren Beteiligungen von Bund, Ländern, Gemeinden/Gemeindeverbänden und Sozialversicherung identifiziert. Der zweite Schritt besteht in der Zuordnung der mittelbaren Beteiligungen zu den ultimativen Eignern Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung.

Bei der anteiligen Modellrechnung für den interkommunalen Vergleich der Schulden werden die Finanzdaten anhand der durchgerechneten Stimmrechtsanteile aufgeteilt. Auf Basis der gebildeten Eignerkette wird für die mittelbaren Beteiligungen die durchgerechnete Beteiligung zwischen Kernhaushalt (ultimativer Eigner) und Berichtseinheit (FEU) ermittelt. Für die unmittelbaren Beteiligungen entspricht der durchgerechnete Anteil dem Anteil des Kernhaushalts an der Berichtseinheit. Für die mittelbaren Beteiligungen werden für die durchgerechneten Stimmrechtsanteile die Stimmrechtsanteile entlang der gebildeten Eignerkette multipliziert.

In den Schuldenstand einbezogen werden die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich, welche sich aus der Summe aus den Krediten beim nicht-öffentlichen Bereich, den Kassenkrediten beim nicht-öffentlichen Bereich und den Wertpapierschulden zusammensetzen. Nicht erfasst sind in der genutzten Statistik hingegen die Schulden beim öffentlichen Bereich und die sonstigen Verbindlichkeiten sowie (weil schuldenstatistisch nicht erhoben) auch die Rückstellungen (z.B. Pensionsrückstellungen). Es handelt sich somit um die Abbildung eines Ausschnittes der Geldschulden, welche ihrerseits einen Teil der Verbindlichkeiten darstellen. Der Gesamtschuldenstand im doppischen Sinne (d.h. Verbindlichkeiten plus Rückstellungen von Kernverwaltung und Auslagerungen) liegt somit merklich höher und kann (sofern dieser in der jeweiligen kreisfreien Stadt bereits aufgestellt wird) der Passivseite des Gesamt-/Konzernabschlusses entnommen werden. Weitere Details zur Methodik der Statistik über die Integrierten Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände finden Sie in den Methodischen Vorbemerkungen zur Statistik:

» Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände: Methodische
    Vorbemerkungen (S. 5 ff.)

    Hrsg.: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Nachtrag vom 8.10.2014 - Methodischer Hinweis:
Die vorliegenden Schuldendaten sind unmittelbar der Statistik "Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände" der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder vom 1.8.2014 entnommen worden. In einer Aktualisierung dieser Statistik am 6.10.2014 haben die Statistischen Ämter eingeräumt, dass ihnen bei den Kommunen des Landes Baden-Württemberg ein systematischer Fehler bei der Erfassung der kommunalen Beteiligungsstrukturen der Zweckverbände unterlaufen ist. Die Statistischen Ämter haben angekündigt, keine korrigierten Daten zu den baden-württembergischen Kommunen mehr zu veröffentlichen, was für den vorliegenden Blog-Eintrag eine nachträgliche Korrektur der betreffenden Daten unmöglich macht. Bitte beachten Sie dies bei der Interpretation der hier aufgeführten Zahlen baden-württembergischer Städte.

Eine Sonderstellung in der kommunalen Familie haben die kreisfreien Städte, welche das gesamte kommunale Aufgabenportfolio wahrnehmen. Dieses Merkmal erleichtert länderübergreifende Vergleiche von Finanzdaten, da z.B. die Aufgabenverteilung zwischen kreisangehörigen Städten/Gemeinden und Landkreisen entfällt. Mit insgesamt rund 19,66 Mio. Einwohnern decken sie zugleich einen signifikanten Teil der Einwohner der Flächenländer ab. Die Schuldenstände aller 103 kreisfreien Städte zum 31.12.2012 werden nachfolgend in Form eines Rankings aufgeführt. Die Rangliste wird hierbei anhand der Pro-Kopf-Verschuldung erstellt.

Die am höchsten verschuldete kreisfreie Stadt Deutschlands ist die Stadt Darmstadt in Hessen (12.622 Euro je Einwohner). Auf Rang 2 folgt die Stadt Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz, die sich eine Schuldenlast in Höhe von 12.334 Euro je Einwohner aufgebürdet hat. In der auf Rang 3 liegenden hessischen Stadt Offenbach am Main hat sich die Schuldenlast auf 12.136 Euro je Einwohner angesammelt. Den vierthöchsten Schuldenstand hat die Stadt Mainz in Rheinland-Pfalz (11.521 Euro je Einwohner). Die ebenfalls in Rheinland-Pfalz gelegene Stadt Pirmasens verzeichnet mit 9.764 Euro je Einwohner die fünfthöchste Verschuldung. Die Plätze 6 bis 10 im Schulden-Ranking belegen die Städte Oberhausen in Nordrhein-Westfalen (9.657 Euro je Einwohner), Ludwigshafen am Rhein in Rheinland-Pfalz (9.163 Euro je Einwohner), Mülheim an der Ruhr in Nordrhein-Westfalen (8.992 Euro je Einwohner), Hagen in Nordrhein-Westfalen (8.665 Euro je Einwohner) und Remscheid in Nordrhein-Westfalen (8.344 Euro je Einwohner).

Die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung der deutschen kreisfreien Städte haben die Stadt Memmingen in Bayern (987 Euro je Einwohner), die Stadt Braunschweig in Niedersachsen (1.411 Euro je Einwohner), die Stadt Coburg in Bayern (1.458 Euro je Einwohner), die Stadt Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen (1.478 Euro je Einwohner) und die Stadt Kaufbeuren in Bayern (1.571 Euro je Einwohner). Im Kernhaushalt schuldenfrei sind die kreisfreien Städte Wolfsburg in Niedersachsen, Dresden in Sachsen und Jena in Thüringen. Die Stadt Jena ist auch nach der Abgrenzung des öffentlichen Gesamthaushalts (Kernhaushalt plus Extrahaushalte) schuldenfrei.

Die Summe der 103 deutschen kreisfreien Städten ist mit 104,52 Mrd. Euro (5.316 Euro je Einwohner) verschuldet. Davon entfallen auf den Kernhaushalt 46,96 Mrd. Euro (2.389 Euro je Einwohner; 44,93 Prozent), auf die Extrahaushalte 4,53 Mrd. Euro (230 Euro je Einwohner; 4,33 Prozent) und auf die sonstigen FEUs 53,03 Mrd. Euro (2.697 Euro je Einwohner; 50,73 Prozent).

Schulden-Ranking der kreisfreien Städte der Flächenländer zum 31.12.2012

Ergänzend zu vorstehendem Ranking der einzelnen deutschen kreisfreien Städte fasst nachfolgende Tabelle 2 die kreisfreien Städte nach Flächenländern zusammen. Das Saarland hat hierbei als einziges Flächenland keine kreisfreien Städte. Die Landeshauptstadt Saarbrücken wird aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Regionalverband Saarbrücken statistisch als kreisangehörige Stadt eingestuft.

Im Flächenländer-Vergleich weisen im Durchschnitt die kreisfreien Städte von Rheinland-Pfalz (8.036 Euro je Einwohner) und Hessen (7.973 Euro je Einwohner) die höchsten Schuldenstände aus. Die kreisfreien Städte des Landes Thüringen sind im Durchschnitt mit 3.157 Euro je Einwohner am niedrigsten verschuldet - gefolgt von Niedersachsen mit 3.172 Euro je Einwohner.

Schulden-Ranking der kreisfreien Städte nach Flächenländer zum 31.12.2012

Weitere Informationen zu den deutschen Kommunalfinanzen finden Sie hier:

» Schulden-Ranking der 295 Landkreise in Deutschland, Blog-Eintrag vom 3. August 2014
    Autor: Andreas Burth

» Blog-Einträge zum Thema "Schuldenfreie Kommunen"
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Gesamte Verschuldung der Kommunen der Flächenländer in Deutschland
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Steuer-Datenbank der kreisfreien Städte in Deutschland
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Linksammlung zu kommunalen Haushaltsplänen (Doppik)
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de


Überblick - Kommunale Schulden-Rankings zum 31.12.2012 auf HaushaltsSteuerung.de:
» Schulden-Ranking der verwaltungsgemeinschaftsfreien, kreisangehörigen Klein- und
   Mittelstädte in Bayern (19.10.2014)

» Schulden-Ranking der 144 amtsfreien, kreisangehörigen Städte und Gemeinden in
   Brandenburg (11.9.2014)

» Schulden-Ranking der 421 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Hessen (2.9.2014)
» Schulden-Ranking der 451 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Sachsen (22.8.2014)
» Schulden-Ranking der 216 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt
   (22.8.2014)

» Ranking zur Verschuldung der 374 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in
   Nordrhein-Westfalen (8.8.2014)

» Schulden-Ranking der 52 kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Saarland (5.8.2014)
» Schulden-Ranking der 103 kreisfreien Städte in Deutschland (3.8.2014)
» Schulden-Ranking der 295 Landkreise in Deutschland (3.8.2014)






©  Andreas Burth, Marc Gnädinger