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Nominales Bruttoinlandsprodukt 2015 und 2016 im Ländervergleich
Nominales Bruttoinlandsprodukt 2015 und 2016 im Ländervergleich
1. April 2017 |
Autor: Andreas Burth
Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben jüngst neue Daten zum
Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 16 deutschen
Bundesländer veröffentlicht. Das BIP umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten
Periode (z.B. ein Jahr) produzierten Waren und Dienstleistungen. Der Datensatz der Statistischen Ämter des Bundes und der
Länder ermöglicht einen Ländervergleich auf Grundlage nominaler Werte (d.h. zu jeweiligen Preisen). Gleichsam kann das
nominale Wirtschaftswachstum untersucht werden.
Die üblicherweise anhand des Bruttoinlandsprodukts gemessene Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft stellt eine wichtige
Rahmenbedingung für haushaltspolitische Entscheidungen dar. Dies gilt gleichermaßen für Bund, Länder und Kommunen in
Deutschland. Die Wirtschaftskraft hat z.B. Einfluss auf die Höhe der Steuereinnahmen des Staates und damit auch auf die
verfügbaren Finanzmittel. Ebenso wird die Höhe der staatlichen Ausgaben u.a. durch die wirtschaftliche Entwicklung
determiniert (z.B. Volumen der Sozialausgaben).
Im Ländervergleich zeigt sich, dass die westdeutschen Flächenländer gemessen am Pro-Kopf-BIP wirtschaftskräftiger sind als ihre
ostdeutschen Pendants. Das wirtschaftsschwächste West-Flächenland (Schleswig-Holstein mit 31.212 Euro je Einwohner im Jahr
2016) hat ein höheres Pro-Kopf-BIP als das wirtschaftsstärkste Ost-Flächenland (Sachsen mit 28.999 Euro je Einwohner im Jahr 2016).
Das wirtschaftskräftigste Flächenland ist 2016 das Land Bayern mit 44.222 Euro je Einwohner. Es folgen Baden-Württemberg mit
43.821 Euro je Einwohner und Hessen mit 43.618 Euro je Einwohner. Das geringste Pro-Kopf-BIP haben Mecklenburg-Vorpommern mit
25.695 Euro je Einwohner, Sachsen-Anhalt mit 26.443 Euro je Einwohner und Brandenburg mit 27.571 Euro je Einwohner.
Das höchste nominale Wirtschaftswachstum von 2015 auf 2016 hat unter den Flächenländern Sachsen mit 4,32 Prozent. Den
geringsten Wert verzeichnet das Saarland mit 1,38 Prozent.
Bei den Stadtstaaten kommt Hamburg im Jahr 2016 auf 61.919 Euro je Einwohner, Bremen auf 48.041 Euro je Einwohner und Berlin
auf 36.776 Euro je Einwohner. Das nominale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2015 auf 2016 beläuft sich in Berlin auf
4,55 Prozent, in Bremen auf 3,49 Prozent und in Hamburg auf 2,36 Prozent.
In ihrem Durchschnitt haben die Stadtstaaten ein höheres Pro-Kopf-BIP als die Flächenländer. Dies ist insbesondere dadurch
begründet, dass Ballungsgebiete meist wirtschaftsstärker sind als ländliche Gebiete. Auch innerhalb der Flächenländer gibt es
Ballungsgebiete (z.B. Großstädte), die ein überdurchschnittlich hohes Pro-Kopf-BIP haben. Informationen zur Wirtschaftskraft
auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte können Sie z.B. folgendem Link entnehmen.
» BIP-Ranking der kreisfreien Städte und Landkreise, Blog-Eintrag vom 21. November 2016
Autor: Andreas Burth
Weitere Informationen zum Themenbereich "Bruttoinlandsprodukt" finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über nachfolgenden Link.
» Blog-Einträge zum Thema "Bruttoinlandsprodukt (BIP)"
Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de
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