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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Kommunale Pro-Kopf-Schulden 2012 im Ländervergleich

Kommunale Pro-Kopf-Schulden 2012 im Ländervergleich
14. August 2013  |  Autor: Andreas Burth



Die kommunalen Schulden in Deutschland sind seit der Wiedervereinigung tendenziell gestiegen. Mancherorts erreicht die Kommunalverschuldung bereits beunruhigend hohe Niveaus. Andere Kommunen haben es demgegenüber geschafft, ihre Schulden komplett abzubauen. Ein heterogenes Bild der Kommunalschulden ergibt sich indes nicht nur im Vergleich einzelner Kommunen, sondern auch auf aggregiertem Niveau im Vergleich der 13 Flächenländer.

» Blog-Einträge zum Thema "Schuldenfreie Kommunen"
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

Das Statistische Bundesamt hat kürzlich die neue Schuldenstatistik mit kommunalen Schuldendaten für das Jahr 2012 veröffentlicht. Die dort publizierten Daten ermöglichen die Durchführung eines Ländervergleichs der kommunalen Verschuldung in Deutschland zum Stand 31.12.2012. Nachfolgende Abbildung zeigt den Stand der kommunalen Pro-Kopf-Schulden in den 13 Flächenländern nach der Abgrenzung des öffentlichen Bereichs. Einbezogen worden sind hierbei die Schulden beim öffentlichen Bereich und die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich. Nicht berücksichtigt werden demgegenüber die kreditähnlichen Rechtsgeschäfte und die Bürgschaften. Die Umrechnung in Pro-Kopf-Werte erfolgt anhand der Einwohnerzahlen zum 30.6.2012 auf Grundlage des Zensus 2011.

Kommunale Pro-Kopf-Schulden 2012 im Ländervergleich

Die Abbildung betrachtet - wie bereits zuvor beschrieben - die Abgrenzung der Kommunalschulden nach dem öffentlichen Bereich, d.h. die kommunalen Kernhaushalte, Extrahaushalte und sonstigen FEUs. Bei den Kernhaushalten handelt es sich hierbei im Kontext der Kommunen um die Haushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände. Die kommunalen Extrahaushalte bezeichnen die kommunalen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU) des Staatssektors. Zu den kommunalen Extrahaushalten zählen z.B. Zweckverbände (sofern es Nichtmarktproduzenten sind) sowie Verwaltungsgemeinschaften in Baden-Württemberg und Bayern. Die sonstigen FEUs sind die kommunalen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen des Marktsektors. Typische Beispiele für sonstige FEUs sind kommunale Krankenhäuser, Ver- und Entsorgungsunternehmen, Verkehrsunternehmen sowie Zweckverbände (sofern es sich um Marktproduzenten handelt).

Die Werte in der Abbildung zeigen, dass die Kommunen im Saarland und in Hessen die höchste Pro-Kopf-Verschuldung ausweisen. Die Kommunen der Länder Bayern und Schleswig-Holstein sind demgegenüber im Ländervergleich am geringsten verschuldet. Auffällig ist, dass die kommunale Verschuldung keinesfalls nur in den Kernhaushalten zu verorten sind. Vielmehr befindet sich ein Großteil der kommunalen Schulden in den Auslagerungen (Extrahaushalte, sonstige FEUs) - und hier primär in den sonstigen FEUs. Gerade die hohe Bedeutung der sonstigen FEUs verdeutlicht die Notwendigkeit, für Ländervergleiche statt der mittleren Abgrenzung der Kommunalverschuldung nach dem öffentlichen Gesamthaushalt (= Kernhaushalte + Extrahaushalte) die große Abgrenzung der Kommunalverschuldung nach dem öffentlichen Bereich (= Kernhaushalte + Extrahaushalte + sonstige FEUs) zu verwenden, da sowohl die reine Betrachtung der Kernhaushalte als auch die Betrachtung des öffentlichen Gesamthaushalts einen zu geringen Schuldenstand suggeriert. Besonders deutlich wird dies an Baden-Württemberg, das nach der Abgrenzung des öffentlichen Gesamthaushalts die geringste Pro-Kopf-Verschuldung aller Länder aufweist, nach der Abgrenzung des öffentlichen Bereichs jedoch höhere Pro-Kopf-Schulden hat als der Flächenländerdurchschnitt.

Ein detailliertes Informationsangebot zur Kommunalverschuldung in Deutschland - getrennt nach Ländern - finden Sie unter nachfolgendem Link:

» Staatsverschuldung in Deutschland
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger