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HaushaltsSteuerung.de » Themen » Haushaltssteuerung » Finanzkennzahlen in der Doppik » Erfolgskennzahlen

Finanzkennzahlen in der Doppik
7. Dezember 2012



Um sich die Finanzkennzahlen aus einem anderen Bereich anzeigen zu lassen, klicken Sie bitte unten auf den entsprechenden Reiter.


Gesamtübersicht 1 Erfolgskennzahlen 2 Liquiditätskennzahlen
3 Rentabilitätskennzahlen 4 Strukturkennzahlen 5 Weitere Finanzkennzahlen


1 Erfolgskennzahlen: Übersicht

  1.1 Jahresüberschuss/-fehlbetrag
  1.2 Ordentliches Ergebnis
  1.3 Cash-Flow
  1.4 Kostendeckungsgrad
  1.5 Finanzergebnis aus laufender Verwaltungstätigkeit
  1.6 Ordentlicher Aufwandsdeckungsgrad



1.1 Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Beschreibung:
Der Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag (auch allgemein: Jahresergebnis) ist der Saldo der gesamten
Erträge und Aufwendungen in der Ergebnisrechnung (Gebietskörperschaften) bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung (öffentliche Unternehmen) eines Geschäfts- bzw. Haushalts-/Rechnungsjahres. Jahresüberschüsse erhöhen das Eigenkapital; Jahresfehlbeträge vermindern es. Bei Gebietskörperschaften wird das Jahresergebnis untergliedert in das ordentliche Ergebnis und das außerordentliche Ergebnis.

Berechnung:
Finanzkennzahlen in der Doppik: Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Berechnung/Formel)

Interpretation:
Der Jahresüberschuss/-fehlbetrag steht für den Erfolg oder Misserfolg eines öffentlichen Unternehmens bzw. einer Gebietskörperschaften im Rechnungsjahr. Grundsätzlich gilt hierbei, dass die Erträge ausreichen sollten, um die Aufwendungen zu decken.

Im Sinne einer antizyklischen Fiskalpolitik können öffentliche Gebietskörperschaften in konjunkturell schlechten Zeiten Defizite eingehen; in konjunkturell guten Zeiten müssen diese dann jedoch durch Überschüsse wieder ausgeglichen werden. Ein Jahresüberschuss/-fehlbetrag nahe 0 Euro gilt als Indikator für die Generationengerechtigkeit der Haushaltswirtschaft einer Gebietskörperschaft, da nur in dem Maße Ressourcen verbraucht wurden (Aufwendungen) wie sie auch erwirtschaftet werden konnten (Erträge). Jahresfehlbeträge lassen darauf schließen, dass aktuell auf Kosten künftiger Generationen gewirtschaftet wird.

Alternativ zum Jahresüberschuss/-fehlbetrag wird häufig auch nur das ordentliche Ergebnis zur Beurteilung der Generationengerechtigkeit der Haushaltswirtschaft herangezogen (siehe: 1.2 Ordentliches Ergebnis).

Da öffentliche Unternehmen i.d.R. gemeinwohlorientiert und nicht gewinnmaximierend wirtschaften, wird hier zumeist ebenfalls ein Jahresüberschuss nahe 0 Euro ("Gewinnverzicht") oder alternativ ein "angemessener Gewinn" angestrebt.

Für interkommunale Kennzahlenvergleiche sollte die Kenngröße in die Form "Euro je Einwohner" überführt werden.



1.2 Ordentliches Ergebnis

Beschreibung:
Das ordentliche Ergebnis ist der Saldo aus
ordentlichen Aufwendungen und ordentlichen Erträgen in einem Haushalts-/Rechnungsjahr.

Berechnung:
Finanzkennzahlen in der Doppik: Ordentliches Ergebnis (Berechnung/Formel)

Interpretation:
Das ordentliche Ergebnis stellt den Erfolg der gewöhnlichen Verwaltungstätigkeit im betrachteten Rechnungsjahr dar. Das ordentliche Ergebnis ist dadurch gekennzeichnet, dass es durch die im außerordentlichen Ergebnis erfassten außerordentlichen Vorgänge (z.B. Ertrag aus Vermögensveräußerung bei Verkauf über Buchwert) nicht beeinflusst werden kann.

Der Ausgleich des ordentlichen Ergebnisses gilt als bedeutendste Kenngröße zur Beurteilung der Generationsgerechtigkeit. Ist das ordentliche Ergebnis im Hinblick auf einen Mehrjahreshorizont negativ, so kann geschlussfolgert werden, dass keine generationengerechte Haushaltspolitik betrieben wurde. Umgekehrt kann bei einem ausgeglichenen ordentlichen Ergebnis von einer generationengerechten Haushaltspolitik gesprochen werden.

Aufgrund seiner Funktion als Indikator für die Generationengerechtigkeit der Haushaltswirtschaft ist das ordentliche Ergebnis z.B. auch die zentrale Kenngröße im Konzept einer doppischen Kommunalschuldenbremse.

Für interkommunale Kennzahlenvergleiche sollte die Kenngröße in die Form "Euro je Einwohner" überführt werden.



1.3 Cash-Flow

Beschreibung:
Der Cash-Flow ist der aus der laufenden Tätigkeit innerhalb einer Periode erzielte Nettozufluss an
liquiden Mitteln.

Berechnung:
Finanzkennzahlen in der Doppik: Cash-Flow (Berechnung/Formel)

Interpretation:
Der Cash-Flow gibt Aufschluss über die Zahlungskraft und die finanzielle Gesundheit eines öffentlichen Unternehmens. Je höher der Cash-Flow ist, umso besser.



1.4 Kostendeckungsgrad

Beschreibung:
Der Kostendeckungsgrad bezeichnet das Verhältnis von
Erlösen zu Kosten.

Berechnung:
Finanzkennzahlen in der Doppik: Kostendeckungsgrad (Berechnung/Formel)

Interpretation:
Ist der Kostendeckungsgrad größer als 100%, so wurde ein Überschuss erwirtschaftet; ist er kleiner als 100%, so ist im betrachteten Bereich ein Fehlbetrag entstanden.



1.5 Finanzergebnis aus laufender Verwaltungstätigkeit

Beschreibung:
Das Finanzergebnis aus laufender Verwaltungstätigkeit wird ermittelt, indem von den
Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit die Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit subtrahiert werden.

Berechnung:
Finanzkennzahlen in der Doppik: Finanzergebnis aus laufender Verwaltungstätigkeit (Berechnung/Formel)

Interpretation:
Bei einem ausgeglichenen oder positiven Finanzergebnis im Haushaltsjahr konnte die Gebietskörperschaft die Auszahlungen aus der laufenden Verwaltungstätigkeit durch Einzahlungen aus der laufenden Verwaltungstätigkeit (ohne Aufnahme von Krediten) decken. Damit wird deutlich, dass die Gemeinde bzw. der Gemeindeverband den Handlungsspielraum für zukünftige Generationen nicht durch die Aufnahme von Krediten verringert. Ein positives Finanzergebnis eröffnet die Chance, (zukünftig) notwendige Investitionen ganz oder zum Teil aus Eigenmitteln zu finanzieren.

Für interkommunale Kennzahlenvergleiche sollte die Kenngröße in die Form "Euro je Einwohner" überführt werden.



1.6 Ordentlicher Aufwandsdeckungsgrad

Beschreibung:
Der ordentliche Aufwandsdeckungsgrad errechnet sich, indem die
ordentlichen Erträge durch die ordentlichen Aufwendungen geteilt werden.

Berechnung:
Finanzkennzahlen in der Doppik: Ordentlicher Aufwandsdeckungsgrad (Berechnung/Formel)

Interpretation:
Die Kennzahl des ordentlichen Aufwandsdeckungsgrades bildet analog zum ordentlichen Ergebnis (das mit denselben Größen arbeitet) das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts- bzw. Verwaltungstätigkeit ab (siehe: 1.2 Ordentliches Ergebnis). Liegt die Kennzahl in einem Mehrjahreszeithorizont bei 100 (oder leicht höher), so wurde eine generationengerechte Haushaltspolitik betrieben. Ist der ordentliche Aufwandsdeckungsgrad kleiner 100, so kann nicht von generationengerechter Haushaltspolitik gesprochen werden - es wurde vielmehr per Definition auf Kosten künftiger Generationen gewirtschaftet. Der ordentliche Aufwandsdeckungsgrad ist damit eine Kenngröße zur Beurteilung der Generationengerechtigkeit der Haushaltspolitik.




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©  Andreas Burth, Marc Gnädinger