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Die kommunale Doppik in Bayern
Die kommunale Doppik in Bayern
20. Juni 2017 |
Autor: Andreas Burth
Bayern zählt zu den wenigen Flächenländern in Deutschland, in denen die Kommunen wählen können, ob sie die
Doppik
oder die
Kameralistik
anwenden wollen. Für die Länder mit kameral rechnenden Kommunen ist es interessant zu fragen, wie viele und
welche Kommunen die Doppik-Umstellung vollzogen haben. Der vorliegende Beitrag soll dieser Frage für die bayerischen Kommunen nachgehen.
Datengrundlage des Beitrags ist zum einen eine Veröffentlichung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Bau und
Verkehr. Sie listet die Kommunen auf, die im Jahr 2015 die Doppik nutzen. Zum anderen wurde telefonisch beim Bayerischen
Landesamt für Statistik nachgefragt, welche Kommunen nach 2015 (d.h. 2016 oder 2017) auf die Doppik umgestellt haben. Nach
Auskunft des Bayerischen Landesamtes für Statistik gibt es in Bayern keine Kommunen, die in den Jahren 2016 oder 2017 auf
die Doppik umgestiegen sind. Damit ist die zuvor angesprochene Liste aus dem Jahr 2015 gleichermaßen auch noch für das Jahr
2017 aktuell.
Nachfolgende Abbildung zeigt, wie sich die Anzahl der Doppik-Kommunen in Bayern im Zeitablauf entwickelt hat. Differenziert
wird dabei nach Kommunaltypen. Kommunaltypen in Bayern sind die Bezirke (als Gemeindeverbände über der Kreisebene), die
kreisfreien Städte, die Landkreise sowie die kreisangehörigen Städte und Gemeinden.
Aus nachstehender Abbildung geht die Entwicklung der Fallzahl doppisch rechnender Kommunen hervor. Die Bezirke werden in der
Abbildung nicht aufgeführt, da alle sieben Bezirke 2017 noch die Kameralistik nutzen. Die ersten Kommunen haben demnach 2002
ihr Haushalts- und Rechnungswesen umgestellt. Seit 2015 wenden 100 bayerische Kommunen die Doppik an. In den Jahren 2016 und
2017 gab es in der Gruppe der Doppik-Kommunen keine Neuzugänge.
2017 gibt es in Bayern insgesamt 2.134 Kommunen. Die 100 Doppik-Kommunen machen davon einen Anteil von 4,7 Prozent aus. Zum
Stand 2017 ergeben sich nach Kommunaltypen folgende Prozentanteile doppisch rechnender Kommunen:
- Bezirke: 0,0 Prozent (0 von 7)
- Kreisfreie Städte: 40,0 Prozent (10 von 25)
- Landkreise: 33,8 Prozent (24 von 71)
- Kreisangehörige Städte und Gemeinden: 3,2 Prozent (66 von 2.031)
Tendenziell ist die Doppik damit in den größeren Kommunen (d.h. kreisfreie Städte und Landkreise) am weitesten verbreitet.
Unter den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sind sieben große Kreisstädte.
Nachfolgende Tabelle zeigt, um welche Kommunen es sich genau handelt und in welchen Jahren sie auf die Doppik umgestellt
haben. Die ersten Doppik-Kommunen Bayerns sind Hallbergmoos und Putzbrunn. Sie wenden seit 2002 die Doppik an. Die vorerst
letzte Kommune ist die Stadt Unterschleißheim, die seit 2015 die Doppik nutzt.
Weitere Informationen zur kommunalen Doppik finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über nachfolgenden Link.
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