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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Wachstum der Steuereinnahmen der EU-Staaten seit 2002

Wachstum der Steuereinnahmen der EU-Staaten seit 2002
13. Mai 2017  |  Autor: Andreas Burth



Die Steuern sind eine der wichtigsten Finanzierungsquellen von Staaten. In Deutschland machten die Steuern 52,3 Prozent der gesamten Staatseinnahmen des Jahres 2016 aus. Je stärker die Steuereinnahmen im Zeitablauf wachsen, desto größer sind tendenziell die finanziellen Spielräume eines Staates. Stark wachsende Steuereinnahmen helfen insbesondere auch bei der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, da auf politisch unpopuläre Sparmaßnahmen auf der Ausgabeseite teilweise verzichtet werden kann.

Wachsende Steuereinnahmen können auf vielfältige Ursachen zurückgehen. Zu nennen sind z.B. Steuererhöhungen, die Einführung neuer Steuern, das reale Wirtschaftswachstum und die allgemeine Preissteigerung (Inflation). Die Inflation führt insbesondere dann zu zusätzlichen Steuereinnahmen, wenn z.B. die Löhne und Gehälter mit der Inflation steigen, die progressiven Steuertarife aber nicht um die Preissteigerung bereinigt werden. Die Steuerzahler haben damit im Zeitablauf bei inflationsbereinigt konstanten Löhnen und Gehältern immer höhere Steuersätze zu zahlen. Man spricht in diesem Zusammenhang von der sog. "kalten Progression" oder von "heimlichen Steuererhöhungen".

» Der Effekt der kalten Progression bei der Einkommensteuer
    Hrsg.: Bundesministerium der Finanzen

Aufgrund der Bedeutung der Steuern für die Staatsfinanzen ist es wichtig, Kenntnisse über ihren Stand und ihre Entwicklung zu erwerben. Einen Vergleich der EU-Staaten zur Höhe der Steuereinnahmen im Jahr 2016 können Sie nachstehendem Link entnehmen.

» Steuereinnahmen 2016 im EU-Vergleich, Blog-Eintrag vom 12. Mai 2017
    Autor: Andreas Burth

Neben der aktuellen Höhe der Steuereinnahmen erscheint es ebenso relevant, die Entwicklung der Steuereinnahmen zu untersuchen. Dies ist zugleich Gegenstand des vorliegenden Beitrags. Analysiert wird in Form eines EU-Vergleichs, wie stark die Steuereinnahmen seit dem Jahr 2002 prozentual gewachsen sind.

Datengrundlage dieses Beitrags sind am 27.4.2017 veröffentlichte Statistiken von Eurostat. Die Steuereinnahmen werden von Eurostat in mehrere Steuerarten untergliedert. Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Steuerarten.

Kurzdarstellung der berücksichtigten Steuer-Arten gemäß Eurostat-Systematik

Die höchsten prozentualen Zuwachsraten bei den Steuereinnahmen hatten im Zeitraum 2002 bis 2016 die osteuropäischen Staaten Rumänien, Lettland und Bulgarien. Die Entwicklung ist u.a. Ausdruck des wirtschaftlichen Aufholprozesses, den diese Länder seit 2002 durchliefen.

Am schwächsten fiel das Steuerwachstum in Italien, Griechenland und Portugal aus. Die drei Staaten zählen zugleich zu der Gruppe derjenigen EU-Mitglieder, die in den letzten Jahren mit größeren Finanzproblemen zu kämpfen hatten (bzw. noch immer haben).

» Rankings zur Lage der EU-Staatsfinanzen
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

Deutschlands Steuerwachstum liegt mit 58,3 Prozent über dem EU-Durchschnitt (EU-28) und dem Durchschnitt der Euro-Länder (Euro-19). Österreichs Steuereinnahmen wuchsen um 48,9 Prozent. Die Wachstumsrate fällt damit leicht schwächer aus als besagte Durchschnittswerte.

Wachstum der Steuereinnahmen der EU-Staaten von 2002 auf 2016 (in Prozent)

Die Steuerentwicklung Deutschlands wird in Abbildung 2 dargestellt. Dabei wird auch eine Differenzierung nach Steuerarten vorgenommen. Im Jahr 2002 lagen die Steuereinnahmen Deutschlands bei 466,3 Mrd. Euro. Bis 2016 wuchsen sie auf 738,2 Mrd. Euro. Diese Steigerung entspricht den in Abbildung 1 ausgewiesenen 58,3 Prozent.

Aus Abbildung 2 wird zudem deutlich, dass das Steuerwachstum von 58,3 Prozent zu einem wesentlichen Teil auf die Einkommen- und Vermögensteuern zurückzuführen ist. Die Einkommen- und Vermögensteuern sind nach ihrem Aufkommen die wichtigste Steuerart und verzeichneten mit 71,5 Prozent einen überproportional starken Anstieg im Steueraufkommen. Die Gütersteuern als zweitwichtigste Steuerart stiegen um 43,7 Prozent.

Entwicklung der Steuereinnahmen des deutschen Staates von 2002 bis 2016 gemäß Eurostat-Statistik (in Mrd. Euro)

Weitere Informationen zu den Finanzen der EU-Mitgliedsstaaten finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über nachfolgende Links.

» Steueruhr zu den Steuereinnahmen von Deutschland
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Schuldenuhren der EU-Mitgliedsstaaten
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Staatsverschuldung in der Europäischen Union (EU)
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Staatsverschuldung in Deutschland (Bund, Länder, Kommunen)
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Zinsuhr zu den staatlichen Zinsausgaben von Deutschland und Österreich
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger