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HaushaltsSteuerung.de » Weblog » Realsteuer-Hebesätze 2016 in Hessen nach Einwohner-Größenklassen

Realsteuer-Hebesätze 2016 in Hessen nach Einwohner-Größenklassen
30. März 2017  |  Autor: Andreas Burth



Die Städte und Gemeinden können einen Teil ihrer Erträge nicht unmittelbar steuern. Es sind dies z.B. die Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich sowie die Erträge aus den Gemeindeanteilen an der Einkommen- und Umsatzsteuer. Andere Ertragsquellen sind indes direkt beeinflussbar. Dies gilt im Besonderen für die Realsteuern, d.h. die Grundsteuer A, die Grundsteuer B und die Gewerbesteuer. Bei den Realsteuern können die Städte und Gemeinden den Hebesatz bestimmen.

Eine gesetzlich fixierte Untergrenze besteht lediglich beim Hebesatz der Gewerbesteuer (mindestens 200 Prozent gemäß § 16 Abs. 4 Gewerbesteuergesetz). Indirekte Untergrenzen ergeben sich für die Realsteuer-Hebesätze allerdings durch die Pflicht zum Haushaltsausgleich. Nach oben hin haben die Städte und Gemeinden im Rahmen ihres Selbstverwaltungsrechts relativ große Spielräume. Die Hebesätze sind nach oben nur durch das Willkür- und das Erdrosselungsverbot beschränkt. Bei welcher Hebesatzhöhe diese Obergrenzen liegen, ist indes noch nicht genau bestimmt. Bislang hat noch kein Gericht einen Hebesatz als "zu hoch" eingestuft. So wurde z.B. der von der Stadt Selm in Nordrhein-Westfalen beschlossene Grundsteuer-B-Hebesatz von 825 Prozent vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen als zulässig beurteilt.

» Grundsteuerhebesatz von 825 Prozent in Selm hat keine erdrosselnde Wirkung,
    Blog-Eintrag vom 18. Dezember 2012

    Autor: Marc Gnädinger

Aufgrund ihrer hohen Bedeutung für die Finanzpolitik der Städte und Gemeinden werden die Hebesätze der Realsteuern regelmäßig im Weblog von HaushaltsSteuerung.de behandelt. Zu den Städten und Gemeinden in Hessen liegen inzwischen auch Hebesatzdaten zum Ende des 4. Quartals 2016 vor. Dieser Datensatz des Hessischen Statistischen Landesamtes wird im vorliegenden Beitrag genauer untersucht. Differenziert wird dabei nach Einwohner-Größenklassen.

Überblick:
- Grundsteuer A
- Grundsteuer B
- Gewerbesteuer
- Weitere Informationen



Hebesätze der Grundsteuer A

Tabelle 1 zeigt für die Grundsteuer A die Niedrigst-, Durchschnitts- und Höchsthebesätze 2016. Keine Grundsteuer A erheben Eppertshausen im Landkreis Darmstadt-Dieburg, Neu-Isenburg im Landkreis Offenbach und Schwalbach am Taunus im Main-Taunus-Kreis. Rotenburg an der Fulda im Landkreis Kassel hat mit 785 Prozent den höchsten Hebesatz der Grundsteuer A. Im arithmetischen Mittel liegt der Hebesatz der Grundsteuer A bei 378 Prozent. Differenziert nach Einwohner-Größenklassen ist zu beobachten, dass kleinere Städte und Gemeinden tendenziell höhere Grundsteuer-A-Hebesätze beschlossen haben.

Grundsteuer-A-Hebesätze der Städte und Gemeinden in Hessen zum Ende des 4. Quartals 2016



Hebesätze der Grundsteuer B

Aus Tabelle 2 gehen für 2016 die niedrigsten, durchschnittlichen und höchsten Hebesätze der Grundsteuer B hervor. Den geringsten Hebesatz hat die Stadt Eschborn im Main-Taunus-Kreis mit 140 Prozent. Die Gemeinde Nauheim im Landkreis Groß-Gerau verzeichnet mit 960 Prozent den höchsten Hebesatz. Im arithmetischen Mittel 2016 liegt der Hebesatz der Grundsteuer B in Hessen bei 417 Prozent. Tendenziell fallen die Hebesätze der Grundsteuer B umso höher aus, je höher die Einwohnerzahl der Stadt bzw. Gemeinde ist.

Grundsteuer-B-Hebesätze der Städte und Gemeinden in Hessen zum Ende des 4. Quartals 2016



Hebesätze der Gewerbesteuer

Tabelle 3 zeigt die Extremwerte und den Durchschnitt der Gewerbesteuer-Hebesätze 2016. Die Spannweite bei den Hebesätzen fällt im Vergleich zur Grundsteuer A und zur Grundsteuer B geringer aus. Den geringsten Hebesatz hat 2016 die Gemeinde Beselich im Landkreis Limburg-Weilburg mit 285 Prozent. Den Höchsthebesatz von 480 Prozent haben die Gemeinde Ringgau im Werra-Meißner-Kreis und die Stadt Zierenberg im Landkreis Kassel. Das arithmetische Mittel der Gewerbesteuer-Hebesätze 2016 liegt bei 376 Prozent. Bei Betrachtung der Durchschnittshebesätze nach Einwohner-Größenklassen fällt auf, dass die größten Städte in Hessen (d.h. die Sonderstatusstädte und die kreisfreien Städte) tendenziell höhere Gewerbesteuer-Hebesätze beschlossen haben.

Gewerbesteuer-Hebesätze der Städte und Gemeinden in Hessen zum Ende des 4. Quartals 2016



Weitere Informationen

Weiterführende Informationen zu den hessischen Kommunalfinanzen finden Sie auf HaushaltsSteuerung.de z.B. über untenstehende Links.

» Kommunalverschuldung in Hessen
    Hrsg.: HaushaltsSteuerung.de

» Kommunaler Finanzierungssaldo in Hessen 2012 bis 2016, Blog-Eintrag vom 19. März 2017
    Autor: Andreas Burth

» Kassenkreditschulden der steuerstärksten Gemeinden in Hessen, Blog-Eintrag vom
    18. August 2016

    Autor: Andreas Burth

» Kommunale Kassenkredite in Hessen zum 31.12.2015, Blog-Eintrag vom 12. August 2016
    Autor: Andreas Burth

» Höchste/niedrigste Hebesätze der Gewerbesteuer und der Grundsteuer A/B in Hessen
    nach Landkreisen, Blog-Eintrag vom 29. April 2016

    Autor: Andreas Burth

» Finanzierungssaldo der Kommunen in Hessen in den Jahren 2009 bis 2015, Blog-Eintrag
    vom 4. April 2016

    Autor: Andreas Burth





©  Andreas Burth, Marc Gnädinger